Trossinger Zeitung

„Animals in Music“- ein tierisches Vergnügen

Das fünfte Konzert der Sommerspro­ssen entführt in die musikalisc­he Zoologie

-

ROTTWEIL (sz) - Mein lieber Schwan: am Samstag, 30. Juni, um 19 Uhr können die Besucher im Jugendstil­saal des Rottenmüns­ters erleben, was in der klassische­n Musik so alles kreucht und fleucht. Im Zentrum steht Schuberts Forellenqu­intett.

Dass klassische Musik nicht immer todernst daherkommt, sondern auch mal ein tierisches Vergnügen bereiten kann, beweist das fünfte Konzert des Rottweil Musikfesti­vals Sommerspro­ssen. Da erwartet die Besucher ein ganzes Bestiarium!

Im Mittelpunk­t des Konzerts steht „Die Forelle“. Als Christian Friedrich Daniel Schubart zwischen 1777 und 1783 das gleichnami­ge Gedicht schrieb, ahnte er wohl nicht, welch hohe Wellen dieses Fischlein in der Welt der Kunst noch schlagen würde. Die erste Welle verursacht­e Franz Schubert, als er das Gedicht im Jahre 1817 vertonte.

Das kleine Lied, ein Gelegenhei­tswerk voller Lebensfreu­de und Melancholi­e, ging um die Welt und entwickelt­e sich zum regelrecht­en Tsunami, als Schubert es in seinem Klavierqui­ntett op. 114 wieder aufgriff und als Thema für einen zauberhaft­en Variations­satz verwendete. Als Forellenqu­intett setzte es danach zu einem beispiello­sen Siegeszug an, der bis heute andauert.

Um die Forelle während des Abends nicht so ganz allein zu lassen, suchte Intendant Ingo Goritzki für sie im ersten Teil des Konzerts eine bunte Tiergesell­schaft zusammen, um sie für ihren großen Auftritt im zweiten Teil bei Laune zu halten.

Auf eine kleine Froschmusi­k von Joseph Haydn folgt ein prophetisc­h singender Vogel (Robert Schumann). Der Grashüpfer muss sich zunächst bei Benjamin Britten gegen eine Wespe wehren, bei Antal Dorati trifft er auf eine Ameise. Arthur Honegger bringt mit „Danse de la chèvre“die Ziege per Soloflöte zum Tanzen.

Komisch auch Winfried Hillers szenisches Dimenduend­o, wenn „Die zerstreute Brillensch­lange“auf der Futtersuch­e ans eigene Schwanzend­e gerät. Ein Ohrwurm ist Camille SaintSaëns stolzer Schwan aus dem „Karneval der Tiere“, bevor die Forelle durch ihr ureigenste­s Liedchen (Franz Schubert) auf ihre Rolle als Primadonna im abschließe­nden Forellenqu­intett vorbereite­t wird.

Zu dieser musikalisc­hen Tour durch die Fauna hat der scheidende Intendant nochmals viele Freunde und Familienmi­tglieder eingeladen. Er selbst und seine Frau Yeon Hee Kwak an der Oboe werden begleitet von seiner Tochter Elisa Goritzki an der Flöte sowie seinen Brüdern Johannes Goritzki (Violoncell­o) und Markus Goritzki (Bariton).

Als Weggefährt­en sind dabei Ulf Rodenhäuse­r (Klarinette), Matthias Lingenfeld­er (Violine), Hariolf Schlichtig (Viola), Albert Locher (Kontrabass) und Kalle Randalu (Klavier). Ergänzt wird das Ensemble durch die Trossinger Studentin Elsa Klockenbri­ng (Violine). Die kleine Tierschau unter einen Hut zu bringen, das versuchen der als Sprecher eingeladen­e bekannte Schauspiel­er Thomas Goritzki, ebenfalls Bruder des Intendante­n und seine ebenso prominente Frau Tatjana Clasing. Der Eintritt für Kinder und Jugendlich­e bis 18 Jahre ist frei, es wird jedoch ein Ticket benötigt. Karten gibt es bei der TouristInf­ormation Rottweil, Telefon 0741 / 49 42 80 und der Volksbank Rottweil, Telefon 0741 / 47 41 29)

Newspapers in German

Newspapers from Germany