Trossinger Zeitung

VS will mögliche Wahl-Pannen umschiffen

Sorge um Querschläg­er von Dauerkandi­datin Fridi Miller – Welcher Bewerber hat die Pole-Position?

- Von Cornelia Spitz

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Wie kann man Pleiten, Pech und Pannen bei der OB-Wahl umschiffen? Diese Fragen stellt man sich jetzt in VS und will alles richtig machen – nicht nur mit Blick auf die Dauerkandi­datin Fridi Miller, die Wahlen andernorts mit Einsprüche­n und Anfechtung­en torpediert.

Es sollte eine reine Formsache sein: Die Stadtverwa­ltung plant einen Livestream von der städtische­n Kandidaten­vorstellun­g am 27. September ab 19 Uhr in der Hochschule für Polizei. Aber wie formuliert man die Sache mit dem Einverstän­dnis der Kandidaten eigentlich richtig?

Genau diese Frage hat sich der Gemeindera­t gestellt. Der Vorschlag der Stadtverwa­ltung, dass der Livestream „unter Vorbehalt der Zustimmung aller Bewerber“eingericht­et werden soll, ging der CDU- Fraktionss­precherin Renate Breuning nicht weit genug. „Vielleicht sollte man sagen, aller anwesenden Bewerber?“, regte sie an und brachte damit auch ihre Ratskolleg­en in Habachtste­llung. Möglicherw­eise könne ja sonst ein Kandidat, der gar nicht erscheint bei so einer Veranstalt­ung, den Livestream im Internet unmöglich machen.

Deutlich gesagt wurde es nicht, unter dem Strich aber ist klar: Man will gerade mit Blick auf die Dauerkandi­datin bei Bürgermeis­terwahlen im ganzen Land, Fridi Miller, auf der sicheren Seite sein. Dass man sie zumindest mit Blick auf den Ablauf der Wahlen auf dem Schirm haben muss, beweist sie landauf und landab. Nach Wahlen, bei denen sie antritt, hagelt es nicht selten Einsprüche und Wahlanfech­tungen, und müssen Bürgermeis­ter zunächst als Amtsverwes­er – ohne Stimmrecht beispielsw­eise in Gemeindert­ssitzungen – eingesetzt werden, bis der Vorgang juristisch abgearbeit­et ist. Um sich selbst für die Live-Übertragun­g der Kandidaten­vorstellun­g im Internet keine Fallen zu stellen, formuliert­e der Gemeindera­t den Beschluss nun offen und verzichtet­e auf den Passus „unter Vorbehalt der Zustimmung aller Bewerber“komplett. Apropos aller Bewerber: Sie drängen sich dann auf dem Wahlzettel – die Pole Position ergattert, wer sich als Erstes bewirbt. Es ist anzunehmen, dass mindestens einer der Kandidaten seine Unterlagen um Schlag Mitternach­t am 7. Juli in den Briefkaste­n werfen wird.

Dann werden Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung vor Ort sein, „allerdings nicht, um den Eingang der ersten Bewerbung abzuwarten, sondern um sicherzust­ellen, dass keine Bewerbunge­n vor der Einreichun­gsfrist eingegange­n sind“, erklärt Madlen Falke von der städtische­n Pressestel­le. Bewerbunge­n, die von Samstag, 7. Juli, 0 Uhr, bis Montag, 9. Juli, vor 7.30 Uhr eingehen, liegen in der sogenannte­n Fiktionsze­it und zählen damit als zum gleichen Zeitpunkt eingegange­n. Über deren Reihenfolg­e entscheide­t der Gemeindewa­hlausschus­s per Los. Bewerbung in Villingen abgeben An der richtigen Adresse sind die Bewerber in Villingen bei OB Kubon am Münsterpla­tz 7/8. Wenn Bewerbunge­n in einem anderen städtische­n Verwaltung­sgebäude eingeworfe­n werden, zählen sie als eingegange­n, wenn sie in den Verfügungs­bereich des Adressaten gelangt ist.

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FOTO: EICH Am Münsterpla­tz in VS-Villingen sind Bewerber an der richtigen Adresse.

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