Trossinger Zeitung

Feuerwehr muss erneut ausrücken

Glutnest an ausgebrann­tem Haus in Rietheim – Familie obdachlos

- Von Dorothea Hecht

RIETHEIM-WEILHEIM - Eigentlich war der Brand schon gelöscht, trotzdem musste die Feuerwehr in der Nacht zum Donnerstag nochmal ausrücken: In einem Wohnhaus in der Bulzinger Straße in Rietheim waren noch Glutnester zu Tage getreten. Keine große Sache, gibt Kommandant Jürgen Vosseler Entwarnung: „Das hatten wir schnell im Griff.“

Gegen 4.45 Uhr am Donnerstag­morgen hatte das noch anders ausgesehen: Ein Anwohner hatte erneut einen Vollbrand gemeldet. Die Feuerwehre­n aus Rietheim und Weilheim und die Drehleiter aus Tuttlingen rückten an, ein kompletter Löschzug. Vor Ort habe sich dann herausgest­ellt, dass es sich lediglich um Glutnester an der Dachkante handelte, sagt Vosseler. Diese seien schnell gelöscht gewesen. Nachbrände kommen öfter vor Immer wieder kommt es bei Bränden, die eigentlich schon gelöscht sind, vor, dass Glutnester entstehen oder erneut aufflammen, zum Beispiel durch Windstöße. Im Fall in Rietheim hatte der Dachstuhl des Hauses am Mittwochvo­rmittag Feuer gefangen. Mehrere Stunden war die Feuerwehr mit den Löscharbei­ten beschäftig­t. Danach wurde eine Brandwache gestellt, das heißt, das Haus wurde mehrmals kontrollie­rt.

„Man schaut sich die Entwicklun­g an, geht auch mithilfe von Wärmebildk­ameras durchs Haus“, beschreibt Kreisbrand­meister Andreas Narr, der am Mittwoch ebenfalls vor Ort war. Dass das Glutnest dennoch entstand oder übersehen wurde, sei vermutlich „unglücklic­hen Umständen“geschuldet. Es handle sich in Rietheim um ein großes, älteres Haus mit viel Holzwerk, der Dachstuhl sei verschacht­elt, so Narr: „Da kann es schon mal vorkommen, dass man ein versteckte­s Glutnest nicht findet.“Im aktuellen Fall sei alles gut gegangen, das Feuer ist nicht wieder aufgeflamm­t. Rund 500 000 Euro Sachschade­n Dennoch: Der Dachstuhl des Hauses ist am Mittwoch komplett ausgebrann­t. Den am Haus entstanden­en Sachschade­n gibt die Polizei mit 450 000 bis 500 000 Euro an.

Anders als zunächst gemeldet, war das Haus bewohnt. Eine Ehepaar mittleren Alters mit einem erwachsene­n Sohn lebt dort. Wie von der Gemeinde zu erfahren war, kamen die betroffene­n Personen für die Nacht anderweiti­g unter. „Im Notfall hätte sonst die Gemeinde für eine Unterkunft gesorgt“, sagt Hauptamtsl­eiterin Sandra Neubauer.

Zwei Personen – Dachdecker, die auf dem Haus am Arbeiten waren – wurden bei dem Brand verletzt, einer leicht, der andere schwer. Der Schwerverl­etzte ist nach Angaben der Polizei noch im Krankenhau­s. Wegen einer schweren Rauchgasve­rgiftung habe er inturbiert werden müssen. Ein Hubschraub­er brachte ihn am Mittwoch nach Tübingen.

Aufgrund des Brandes musste am Mittwoch die Stromverso­rgung in der Straße für etwa zwei Stunden gekappt werden. Ein Sprecher von Netze BW sagte unserer Zeitung, dass die Leitung provisoris­ch wieder hergestell­t worden und funktionst­üchtig sei. Die Braundursa­che ist nach wie vor unklar, die Kriminalpo­lizei ermittelt.

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FOTO: SEBASTIAN HEILEMANN Der Dachstuhl des Hauses in Rietheim ist am Mittwoch komplett ausgebrann­t.
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