Trossinger Zeitung

DRL widerspric­ht Darstellun­g des Ringer-Bundes

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TUTTLINGEN (pm) - Mit Verwunderu­ng hat Markus Scheu, Geschäftsf­ührer der Deutschen Ringerliga (DRL) und Vorstandsm­itglied beim ASV Nendingen, die jüngste Pressenoti­z des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) vom Montag, 25. Juni, aufgenomme­n. Darin heißt es, dass die DRB-Bundesliga­vereine die Vorgehensw­eise der DRL kritisiere­n, indem sie ihr vorwerfen, weder praktikabl­e Konzepte noch eine klare Positionie­rung vorzulegen. In einer eigenen Pressemitt­eilung nimmt Scheu dazu Stellung.

„Es ist nicht unser Anspruch, zahlreiche Konzepte zu erarbeiten, ohne zu wissen, ob der DRB wieder alles über den Haufen wirft“, macht Scheu deutlich und verweist in der Mitteilung auf den 16. Mai diesen Jahres. In München hätten sich DRBSportdi­rektor Jannis Zamandurid­is und Scheu im Beisein von Anwälten getroffen. Dabei sei gemeinsam eine Agenda verabredet worden, an die sich – laut Scheu – der DRB von der ersten Sekunde an nicht gehalten habe. „Wir hatten uns auf eine gemeinsame Presseerkl­ärung über den Beginn des Gesprächs verständig­t. Der DRB hat dann im Zuge dessen eine alleinige Mitteilung an die Medien verbreitet, in der er alle Verhandlun­gsergebnis­se in seinem Sinne schon vorwegnahm“, erklärt Scheu, der wie Vertreter der DRL am vergangene­n Freitag zu einem Treffen des DRB mit den Bundesliga­vereinen in Aschaffenb­urg eingeladen worden war.

Im Vorfeld habe die DRL die aus dem Jahr 2016 vorgeschla­genen Ligenstruk­turen, die bereits an die Vereine geschickt worden seien, auch an den DRB übermittel­t. „Doch diese Strukturen wurden seitens des DRB einfach abgelehnt mit folgender Begründung: Sie wären zu alt“, erklärt der DRL-Geschäftsf­ührer. Er selbst habe dem Deutschen Ringer-Bund verdeutlic­ht, dass sie der DRL doch ihre „roten Linien“benennen sollten. Ausgehend von der in München verabredet­en Agenda sollte ein gemeinsame­s Konzept zwischen beiden Parteien erarbeitet werden. „Doch es kam alles anders. Den Ablauf hat der DRB selbst über den Haufen geworfen“, sagt Scheu.

In Aschaffenb­urg sei mehrfach darauf hingewiese­n worden, dass eine öffentlich­e Diskussion zwischen dem DRB und der DRL dem Ringkampfs­port in Deutschlan­d vehement schade und vom Deutschen Olympische­n Sportbund (DOSB) negativ aufgenomme­n werde. Dennoch, so Scheu, habe es anschließe­nd erneut eine Pressemitt­eilung des DRB. „Bevor wir die Bundesligi­sten über eine gemeinsame Saison abstimmen lassen, müssen wir doch erst einmal, wie vereinbart, in bilaterale­n Gesprächen einen Konsens finden, damit eine Zusammenar­beit überhaupt in Frage kommt. Momentan ist das leider nicht der Fall. Ein bis zwei Stunden Pause, während einer Deutschen Meistersch­aft, waren dafür auch kein geeigneter Rahmen“, findet Scheu.

Ziel der DRL ist es laut Pressemitt­eilung weiterhin, eine Top-Liga in Kooperatio­n mit dem Deutschen Ringer-Bund zu werden. „Sollte der DRB noch Interesse haben, die vereinbart­e Agenda durchzuzie­hen, so sind wir gerne dabei. Unsere Türe ist weiterhin offen.“

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