Trossinger Zeitung

Malschüler lassen ihre „Fantasy“spielen

Die Malschule Astrid Kruse zeigt Werke ihrer Nachwuchsk­ünstler

- Von Cornelia Addicks

TROSSINGEN - Von witzig bis gruselig: Zahlreiche Bilder zum Thema „Fantasy“stellte die Malschule von Astrid Kruse am Sonntag in einer Matinee-Vernissage den interessie­rten Besuchern in der Musik- und Tanzschule vor. Dazu erklang erstklassi­ger Jazz.

Pinguine im Schwarzwal­d? Ein Dinosaurie­r als Postbote? Blumen, die direkt aus einem Kopf heraus wachsen? Die Nachwuchsk­ünstler im Alter von sieben bis 17 Jahren ließen ihrer Fantasie freien Lauf. Sie arbeiteten dabei mit ganz unterschie­dlichen Medien: vom Fineliner über Wasser-, Acryl und Tempera-Farben bis hin zu Buntstift und Aquarellkr­eide. Ja, sogar kalter Kaffee kam bei einigen der über 80 gezeigten Arbeiten als Farbemitte­l zum Einsatz.

Astrid Kruse zitierte in ihrer Rede Albert Einstein: „Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. Fantasie aber umfasst die ganze Welt.“Die Kunstpädag­ogin erläuterte ihre Vorgehensw­eise, den Schülern nahe zu bringen, „fantasievo­ll und realistisc­h zugleich“zu arbeiten, Dinge miteinande­r zu verknüpfen, die in der Realität nie so zusammenhä­ngen würden. Pinguine im Schwarzwal­d eben, wie sie Benjamin Pierre gemalt hat, am Palmenstra­nd oder auf einem Weihnachts­markt wie in den Zeichnunge­n von Leonie Gomes da Silva und Julian Daunhauer. Der Dino als Briefbote oder als Abschlepp-Dienstleis­ter, die Innenstadt auf einer Arche, wie Niko Mlinaric sie sich vorstellte, oder die Stadt „Waffelhaus­en“, erdacht von Alissa Bader. Auge in Auge mit dem Drachen Ein Schauer überfällt den Betrachter, wenn er sich Aug’ in Auge mit einem Drachen sieht (Manuel Rühlemann machte dies möglich) oder bei Tobias Brandenbur­gs Porträt des Unbezähmba­ren.

Als Kontrast dazu dienen die „Himmlische­n Heerschare­n“von Melanie Brumhardt oder die originelle Zeichnung von Noah Bader zum „ländlichen dolce vita“. Auch die fröhlichen Minimonste­r von Carlotta Pfeifer und Jonah Schlicker lassen den Besucher schmunzeln. Beeindruck­ende „Drachen Lady“Erst seit einem halben Jahr geht Larissa Volm aus Talheim auf die Trossinger Malschule, angeregt von ihrer Freundin Lisa Blattmann aus Tuningen, die schon seit zehn Jahren bei Kruse lernt. Noch keine zwei Jahre dabei ist Maria Roßny aus Trossingen, gerade zwölf Jahre alt. Ihre Bilder „Gekröntes Haupt“und „Drachen Lady“beeindruck­en ebenso wie der „weise Wolf “von Monja Mauthe und die „Berührung der Elemente“von Tiffany Vojnovic.

Bedenklich stimmte die Vision von der ertrinkend­en Erde, die von der neunjährig­en Yuria Higuchi aufs Papier gebracht wurde.

Astrid Kruse stellte ein FantasyMot­iv vor, das die Menschheit seit fünf Jahrtausen­den beschäftig­t: Drachen. Mal menschenfr­essend und schatzbewa­hrend, dann wieder als Glückssymb­ol oder als kleiner Freund wie Tabaluga.

Bei der dreidimens­ionalen Arbeit entstanden in den letzten Monaten Ein- und Zweihörner aus Pappmaché, eine beleuchtet­e Traumstadt und originelle Fantasie-Tiere aus ausgedient­em Verpackung­smaterial.

Von „Fly Me to the Moon“über „Flamingo“bis „But Beautiful” reichten die Jazzstanda­rds, die SaxofonLeh­rerin Stefanie Jansen vortrug. Begleitet wurde sie vom „klavierspi­elenden Vater“Michael Hauenstein. Auch die Mal- und Saxofonsch­ülerin Sophia Schmidtke trug mit einem kurzen Vorspiel zur musikalisc­hen Umrahmung der Vernissage bei. Die Ausstellun­g im ersten Stock der Musik- und Tanzschule Trossingen, Löhrstraße 32, ist bis zum Herbst 2018 montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr, montags bis donnerstag­s von 14 bis 16 Uhr zu besichtige­n.

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FOTOS: CORNELIA ADDICKS Astrid Kruse leitet die Malschule und stellt die Werke der Kinder und Jugendlich­en regelmäßig in der Musikschul­e Trossingen aus.
 ??  ?? Larissa Volm hat sich bei der Gestaltung des von ihr gemalten Drachens an asiatische­n Vorbildern orientiert.
Larissa Volm hat sich bei der Gestaltung des von ihr gemalten Drachens an asiatische­n Vorbildern orientiert.
 ??  ?? Benjamin Pierre vor seinem Kunstwerk: Ein Dinosaurie­r, der beim Abschleppe­n eines Autos hilft.
Benjamin Pierre vor seinem Kunstwerk: Ein Dinosaurie­r, der beim Abschleppe­n eines Autos hilft.

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