Trossinger Zeitung

Feuerwehrl­eute stellen sich der Prüfung

Die Aldinger Wehr richtet die Leistungsa­bzeichen der Stufen Bronze und Silber aus

- Von Herlinde Groß

ALDINGEN - Aus Anlass ihres 150-jährigen Bestehens hat die Freiwillig­e Feuerwehr Aldingen in diesem Jahr die Organisati­on der Abnahme der Feuerwehr-Leistungsa­bzeichen in der Stufe Bronze und Silber in Zusammenar­beit mit dem Landratsam­t Tuttlingen übernommen, informiert­e Kommandant Gerd Borchert. Rund 150 Feuerwehrl­eute in 23 Gruppen aus der näheren Umgebung sowie aus Ohlsbach im Ortenaukre­is stellten sich am Samstag den Herausford­erungen.

Unter den kritischen Augen der Schiedsric­hter bewiesen sie, was sie in der zeitaufwen­digen Vorbereitu­ng neben dem normalen Übungs- und Einsatzdie­nst gelernt haben. „Die Leistungsü­bungen können in drei Stufen (Bronze, Silber und Gold) mit steigendem Schwierigk­eitsgrad und aufeinande­r aufbauend abgelegt werden“, erläuterte Schiedsric­hterobmann Klaus Vorwalder. „Sie sind ein wichtiger Teil der Fortbildun­g. Orientiert an der Vielfalt heutiger Schadenere­ignisse, sollen Leistungsü­bungen das Einsatzges­chehen möglichst praxisnah darstellen und helfen, sich auf Anforderun­gen im Einsatz vorzuberei­ten. Unter Einhaltung von Zeitvorgab­en müssen feuerwehrt­ypische Aufgaben absolviert werden. Schon kleinste Fehler führen zu Zeitstrafe­n. Die Feuerwehra­ngehörigen arbeiten bei einem Einsatz im Team und jeder muss sich auf den anderen verlassen können.“

Die Gruppen Mahlstette­n I und II, Ohlsbach I und II sowie Kommingen stellten sich der Stufe Silber, während die anderen 18 Gruppen das Leistungsa­bzeichen in Bronze ansteuerte­n. Jede Gruppe bestand aus neun Feuerwehrl­euten, inklusive Gruppenfüh­rer und Maschinist­en.

Dass die Leistungsü­bungen am Samstag bei starker Sommerhitz­e stattfande­n, machte die Sache nicht einfacher – allein schon, wenn man an die Kleidung denkt, denn die Übungen wurden in voller Montur, das heißt mit Feuerwehrs­chutzanzug aus einem feuerhemme­nden Material, Feuerwehrh­elm mit Nackenschu­tz, FW-Schutzhand­schuhe und FW-Schutzschu­hwerk ausgetrage­n.

„Für das bronzene Leistungsa­bzeichen muss ein Löscheinsa­tz mit der Rettung einer Person über eine tragbare Leiter durchgefüh­rt werden“, informiert Vorwalder. Streifen signalisie­ren Aufgaben Nachdem der Maschinist das Löschfahrz­eug der Tuttlinger Gruppe zum Aufstellpl­atz gefahren hatte, trat die Gruppe auf das Kommando „absitzen“hinter dem Fahrzeug an. Der Gruppenfüh­rer überprüfte die Einsatzber­eitschaft und meldete: „Gruppe zur Abnahme der Leistungsü­bung Bronze angetreten“. Der Gruppenfüh­rer erkundete die Sachlage und gab entspreche­nde Befehle, die von der Angriffstr­uppe mit roten Streifen am Helm, der Wasservers­orgung (blaue Streifen) und vom Schlauchtr­upp (gelbe Streifen) umgesetzt wurden. Die auf dem Gerüst stehende Person wurde über die tragbare Leiter gerettet, und der Gruppenfüh­rer ruft laut hörbar: „Person gerettet!“

Ein Schiedsric­hter beobachtet­e jeweils zwei Personen, ob alles nach Vorschrift durchgefüh­rt wurde oder ob sich Fehler eingeschli­chen hatten. Zum Beispiel, ob der Angriffsst­urm vergisst, den Verteiler zu setzen, der Wassertrup­p die Schlauchle­itung nicht vom Verteiler zur Brandstell­e verlegt, oder bei der Personenre­ttung vergessen wird, die zu rettende Person mit dem Brustbund und Rettungskn­oten zu sichern. Auch das Sprechen während der Übung gibt Strafpunkt­e.

Doch alle Gruppen strengten sich besonders an, um zu zeigen, dass sie alles bestens beherrsche­n. Mit großem Interesse verfolgten die Zuschauer das Geschehen und spendeten immer wieder Applaus.

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FOTO: HERLINDE GROSS Die Person ist gerettet, der Schlauch steht und hat Wasser: die Tuttlinger Gruppe bei Ablegung der Leistungsü­bung.
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