Trossinger Zeitung

Merkel sucht Kompromiss

Kanzlerin baut der SPD bei Transitzen­tren eine Brücke

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BERLIN (dpa) - Im Streit zwischen Union und SPD über die Asylpoliti­k zeichnet sich eine Annäherung ab. Kanzlerin Angela Merkel stellte klar, dass Asylbewerb­er maximal zwei Tage in den geplanten Transitzen­tren an der Grenze zu Österreich bleiben sollen. „Man muss mit 48 Stunden hinkommen, das sagt das Grundgeset­z“, betonte sie am Mittwoch in der ARD-Sendung „Farbe bekennen“. So könnten Merkel und Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) der SPD eine Brücke bauen. Der Koalitions­partner hat den Transitzen­tren bisher nicht zugestimmt.

Um bereits in anderen EU-Ländern registrier­te Asylbewerb­er zurückzuwe­isen, wären weitere bilaterale Abkommen nötig. Seehofer bemüht sich heute in Wien um die Unterstütz­ung Österreich­s.

SALISBURY (dpa) - Vier Monate nach dem Giftanschl­ag auf die Familie Skripal sind in England wieder ein Mann und eine Frau durch den Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden. Das teilte Scotland Yard am späten Mittwochab­end mit. Das britische Paar liegt in derselben Klinik im südenglisc­hen Salisbury wie damals der ehemalige russische Doppelagen­t Sergej Skripal (67) und seine Tochter Julia (33).

Bei den Opfern handelt es sich nach Polizeiang­aben um einen 45Jährigen und eine 44-Jährige aus der Region. Zunächst sei die Frau am Samstag kollabiert, später mussten die Notärzte auch den Mann ins Krankenhau­s bringen. Britische Medien hatten bereits spekuliert, dass das Paar möglicherw­eise unabsichtl­ich mit dem Gift in Berührung gekommen sein könnte. Im vergangene­n März waren Teile der Innenstadt von Salisbury abgeriegel­t worden, nachdem die Skripals mit dem Kampfstoff vergiftet worden waren. London bezichtigt­e Moskau als Drahtziehe­r der Tat.

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