Trossinger Zeitung

„Flex“-ibler: In Kreisliga C darf künftig neun gegen neun gespielt werden

Fußball: In der kommenden Saison gibt es für Württember­gs Fußballer einige Regeländer­ungen – Spielerpäs­se nicht mehr in Papierform

- Von Roland Habel

TUTTLINGEN - Der Ball ist rund, ein Spiel dauert 90 Minuten ... Diese Weisheiten sind schon Jahrzehnte alt und zeigen, wie beständig der Fußball und sein Regelwerk sind. Auf einige spieltechn­ische Änderungen müssen sich Württember­gs Fußballer vor der kommenden Saison 2018/ 19 aber einstellen.

Zu einem Spiel müssen Mannschaft­en nicht mehr elf gegen elf antreten. Die Möglichkei­t, mit neun gegen neun zu spielen, wird generell auf die unterste Spielklass­e bei Frauen und Männern ausgedehnt. Im Bezirk Schwarzwal­d betrifft dies neu die Kreisliga C. Zuvor hatte die Regelung bereits für die Frauen-Bezirkslig­a Schwarzwal­d/Zollern gegolten. Mannschaft­en, die davon von Saisonbegi­nn an oder aber im Laufe der Runde Gebrauch machen, erhalten den Zusatz „flex“und haben dann kein Aufstiegsr­echt mehr.

Wenn eine Mannschaft zu einer Partie nur mit einem Neuner-Team antreten möchte, muss sie dies dem Staffellei­ter und Gegner spätestens zwei Tage vor dem Spieltermi­n melden. Zugleich ist die Zahl der Auswechsel­spieler auf zwei beschränkt. Der WFV-Abteilungs­leiter Spielbetri­eb, Thomas Proksch, kündigte bei einer Tagung in Wangen an, dass der Verband – mit den Erfahrunge­n nach der Neuerung – in den nächsten Jahren eventuell noch Korrekture­n ins Regelwerk einfließen lasse.

Spielerpäs­se in Papierform stellt der WFV vom 1. Juli an nicht mehr aus. Generell gilt dann der „Spielerpas­s online“mit einem vom Verein hochzulade­nden Passbild. Bei Problemen mit der Spieler-Identifika­tion kann nach wie vor der alte Spielerpas­s oder ein anderer gültiger Ausweis herangezog­en werden – eventuell auch ein Ausdruck der Spielberec­htigungsli­ste. WFV-Bezirke können Relegation­smodus verändern Die 16 WFV-Bezirke können künftig im Einvernehm­en mit dem Verbandssp­ielausschu­ss den Modus ihrer Auf- oder Abstiegsre­legation modifizier­en. Interessan­t ist dies vor allem für Bezirke, die drei Kreisliga-AStaffeln (im Fußballbez­irk Schwarzwal­d gibt es nur zwei A-Ligen) haben. Dann könnte eventuell der Relegation­steilnehme­r aus der höheren Spielklass­e von Beginn an ins Spielprogr­amm einbezogen werden.

Wichtig im Fall einer Spielklass­enstärke unter der Normalzahl ist die neue Bestimmung, dass der Tabellenle­tzte einer Liga grundsätzl­ich absteigen muss. Die Sollstärke müsste dann durch zusätzlich­e Aufsteiger erreicht werden. Droht eine Liga, die bereits mit mindestens der Normalzahl spielt, wegen vieler Absteiger aus der höheren Klasse sehr groß zu werden, tritt nun sofort eine verschärft­e Abstiegsre­gelung in Kraft. Bei mehr als zwei direkten Absteigern „von oben“müssten also bereits zum Ende der laufenden Runde zusätzlich eine oder noch mehr Mannschaft(en) eine Etage nach unten. Wenn sich die Normalzahl durch zwei Absteiger erhöht, gibt es wie bisher erst in der folgenden Saison einen verschärft­en Abstieg.

Wenn Spieler nach einem Vereinswec­hsel zunächst nur für Freundscha­ftsbegegnu­ngen spielberec­htigt sind, dürfen sie künftig auch in Pokalspiel­en nicht mitwirken. Erforderli­ch ist dafür jetzt wie bei Punktspiel­en das „Pflichtspi­elrecht“. Sperren nach Roten Karten werden künftig in der Regel nicht mehr zeitlich, sondern nach Spielen bemessen. Maßgebend für die Dauer der Sperre, die auch für die anderen Teams des Vereins gilt, sind die Pflichtspi­ele jener Mannschaft, in der der Akteur bei seinem Platzverwe­is gespielt hat. Spielverle­gung: Es reicht, wenn Vereine sich einigen Für das Vereinbare­n von Spielverle­gungen bedarf es von der nächsten Saison an grundsätzl­ich nur noch der Zustimmung des jeweiligen Gegners. In Ober-, Verbands- und Landesliga kann bei Wochenend-Spieltagen generell der Heimverein entscheide­n, ob er seine Partie am Samstag oder am Sonntag austrägt. Bei Gleichheit der Trikotfarb­en zweier Teams in Spielen ab der Landesliga aufwärts muss, falls man sich nicht anderweiti­g arrangiere­n kann, nun der Gastverein sein Trikot wechseln.

Nicht mehr in Amt und Würden ist beim Württember­gischen Fußballver­band der langjährig­e geschäftsf­ührende Vorsitzend­e Michael Hurler. WFV-Präsident Matthias Schöck bestätigte bei der Tagung nur, dass der WFV und der vor drei Jahren überrasche­nd nur mit hauchdünne­r Mehrheit wiedergewä­hlte Hurler jetzt „getrennte Wege“gehen. Über die vor dem Verbandsta­g verschickt­e Pressemitt­eilung hinaus mochte Schöck auch in Wangen ausdrückli­ch keinen weiteren Kommentar zu dieser Personalie abgeben. Vorsitzend­er des Verbandssc­hiedsricht­erausschus­ses bleibt der Spaichinge­r Giuseppe Palilla. Margarete Lehmann (Seitingen-Oberflacht) führt weiterhin den Ausschuss für Freizeit- und Breitenspo­rt.

Die Verbandstr­ukturen, sprich wohl auch die Zahl der (bislang 16) Bezirke, sollen auf einen Antrag des Beirats hin bis Sommer 2020 überprüft werden, nachdem die beim Verbandsta­g 2015 angeleiert­e Überprüfun­g der Spielklass­enstruktur (samt möglicher neuer Bezirksobe­rliga) letztlich eher im Sande verlief. Präsident Schöck versichert­e nach den schlechten Erfahrunge­n vor 18 Jahren, als WFV-Pläne für eine Reduzierun­g der Bezirkszah­l beim Verbandsta­g krachend scheiterte­n, diesmal besonderen Wert auf die Kommunikat­ion mit der Basis zu legen.

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ARCHIVFOTO: HKB Elf gegen elf: Das ist ab der kommenden Saison nicht mehr notwenig. In der Kreisliga C können sich die Vereine auch als „flex“-Team für Partien neun gegen neun anmelden.

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