Affenberg-Storchenexperten beringen Jungstörche
Günstige Wetterbedingungen führen zu einem guten Storchenjahr
SALEM (sz) - Auch in diesem Jahr machten sich die Storchenexperten am und um den Affenberg Salem mit einem speziell angemieteten Hubwagen daran, die Jungstörche vor dem Flüggewerden zu beringen. Die jungen Adebare sind zu unterschiedlichen Zeiten geschlüpft, müssen aber zirka fünf Wochen alt sein, damit der markierte Ring gut sitzt.
Der Storchenkenner Franz-Josef Zündel bringt die Ringe an, säubert die Schnäbel der Jungstörche und prüft den Horst. Gemäß angeborenem Verhalten stellt sich der Storchennachwuchs dabei tot. Die Eltern beobachten das Ganze aus der Nähe – sobald sich der Hubkorb wieder entfernt, kehren sie zurück.
„Dank günstiger Wetterbedingungen haben wir bisher ein sehr gutes Storchenjahr“, so Parkleiter und Biologe Roland Hilgartner. „Schon bald beginnen die ersten Jungstörche mit dem Fliegen. Den eleganten Segelflug beherrschen sie automatisch, das Starten und Landen jedoch will gelernt sein.“
Nach intensiven Flugmanövern sind die Jungstörche dann etwa Mitte August kräftig genug, um zum großen Vogelzug nach Süden zu starten. Ihre Eltern erholen sich noch von der anstrengenden Aufzucht und folgen etwas später nach.
Trotz der erfreulichen Nachwuchs-Zahlen (rund 200 Jungstörche) werden nach drei Jahren nur etwa zehn Prozent von ihnen als erwachsene Tiere in die Heimatregion zurückkehren. Nicht mehr alle fliegen über Gibraltar bis nach Afrika. Etliche bleiben auch in Spanien oder Portugal, wo sie unter anderem auf großen Müllhalden Futter finden, aber auch vielen Gefahren ausgesetzt sind.
Auch auf der Flugroute gibt es immer wieder Ausfälle. Der Biologe betont: „Es ist daher wichtig, dass wir auch künftig unseren Störchen möglichst gute Startbedingungen bieten. Weitere Bilder und Infos zum Tierpark in der Nähe des Bodensee:
www.affenberg-salem.de