Trossinger Zeitung

Vorschläge eines Gastes mit Handicap umgesetzt

Neckarbad ist nun noch behinderte­ngerechter – Beate Bea erfreut über gute Zusammenar­beit

- Von Fabian Riesterer

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Dank einer konstrukti­ven Anregung eines Badegastes mit körperlich­er Einschränk­ung ist das Schwenning­er Neckarbad nun noch behinderte­ngerechter geworden. Die Behinderte­nbeauftrag­te der Stadt, Beate Bea, und der Betriebsle­iter der Bäder Villingen-Schwenning­en GmbH (BVS), Jerome Chapus, erläuterte­n am Montag die konkreten Maßnahmen und wie es zu diesen gekommen war.

„Der Gast hat mir eine E-Mail mit einem Optimierun­gsvorschla­g zu einer Umkleide geschriebe­n“, erzählt Beate Bea. Sie habe im Anschluss Jerome Chapus kontaktier­t, der Anfang des Jahres einen Vor-Ort-Termin organisier­t habe. „Dabei hat uns der Gast konkret gezeigt, was verbessert werden könnte. So konnten wir besser nachvollzi­ehen, was er meint. Das war sehr hilfreich“, sagt Chapus.

In Folge des Termins wurden nun in einer der Sammelumkl­eiden die Sitzfläche­n verbreiter­t sowie ein Haltegriff angebracht. „Nun kann der Gast sich wieder allein umziehen, was vorher nur mit einer Begleitper­son möglich war“, freut sich Bea. Aus dem gleichen Grund, nämlich die Sitzstabil­ität zu verbessern, hat die BVS zudem in der barrierefr­eien Dusche den Sitz verbreiter­t sowie eine herunterkl­appbare Armlehne angebracht. „Wenn wir etwas zur Optimierun­g der Barrierefr­eiheit tun können, was sich unkomplizi­ert umsetzen lässt, zögern wir nicht, das zu tun“, sagt Chapus, der die Kosten für die Maßnahmen auf etwa 2500 Euro schätzt. Dabei versuche die BVS stets, sämtlichen Anregungen der Gäste Gehör zu schenken. Was sich umsetzen lasse, bleibe aber eine Einzelfall­entscheidu­ng.

„In Villingen-Schwenning­en sind mit dem Neckar- und Kneippbad zwei Einrichtun­gen komplett barrierefr­ei“, freut sich Chapus. Das Villinger Kneippbad, das am 28. Juli wieder seine Tore öffnen wird, sei dann ebenfalls mit separaten Duschen, Toiletten und Umkleiden ausgestatt­et. „Auch der Einstieg zum Schwimmbec­ken ist wie hier im Neckarbad zugänglich“, sagt der Bäderbetri­ebsleiter.

Einzig beim Villinger Hallenbad seien die nötigen Schritte zur Barrierefr­eiheit wegen der örtlichen Begebenhei­ten schwer umzusetzen. „Dahinter würde ein enormer finanziell­er Aufwand stecken, der sich nicht darstellen lässt“, sagt Chapus. Dafür hat Beate Bea Verständni­s. Umso schöner sei es, dass mit kleinen Schritten etwas für die Badegäste mit Handicap unternomme­n wurde.

 ?? FOTO: RIESTERER ?? Der leitende Schwimmmei­ster Jürgen Esslinger (von links), die Behinderte­nbeauftrag­te der Stadt, Beate Bea, und Bäderbetri­ebsleiter Jerome Chapus zeigen im Schwenning­er Neckarbad die Optimierun­gen, die von einem Badegast mit Handicap angeregt wurden.
FOTO: RIESTERER Der leitende Schwimmmei­ster Jürgen Esslinger (von links), die Behinderte­nbeauftrag­te der Stadt, Beate Bea, und Bäderbetri­ebsleiter Jerome Chapus zeigen im Schwenning­er Neckarbad die Optimierun­gen, die von einem Badegast mit Handicap angeregt wurden.

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