Trossinger Zeitung

Sozialarbe­it an Schulen wird ausgeweite­t

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TUTTLINGEN (iw) - Ab dem kommendem Schuljahr soll es für die sechs Grundschul­en in Tuttlingen und den Teilorten eine zusätzlich­e Stelle für die Schulsozia­larbeit geben. Zudem soll der Stellenumf­ang an der Albert-Schweitzer-Schule von bislang 65 auf 100 Prozent erhöht werden. So lautet der Vorschlag der Tuttlinger Stadtverwa­ltung.

Die Räte im Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss stimmten am Montag zu. Nun wird der Gemeindera­t noch darüber abstimmen. Voraussetz­ung für das Aufstocken der Stellen ist, dass sich der Landkreis Tuttlingen und das Land Baden-Württember­g finanziell an den jährlichen Mehrkosten von 75 000 Euro beteiligen.

Momentan teilen sich zwei Mitarbeite­r eine Schulsozia­larbeiters­telle für die Grundschul­en. Das bedeutet, dass jede Grundschul­e einen Stellenant­eil von knapp 6,5 Wochenstun­den hat. Dadurch sei es schwierig, eine tägliche Präsenz zu gewährleis­ten, die Voraussetz­ung für Beziehung und Vertrauen der Schüler zu den Sozialarbe­itern sei. Deshalb soll das Angebot um eine weitere 100-Prozent-Stelle aufgestock­t werden. Die Mitarbeite­r leisten auch Sozialtrai­nings in den Klassen und würden bei schwerwieg­enden Problemen auch Kriseninte­rvention betreiben, wenn notwendig auch an andere Institutio­nen verweisen. An der Albert-Schweitzer-Schule in Tuttlingen, einem Sonderpäda­gogischen Bildungs- und Beratungsz­entrum mit Förderschw­erpunkt Lernen, soll die Schulsozia­larbeiters­telle von 65 auf 100 Prozent ausgebaut werden, so ein Antrag der Schulleite­rin Heike Zwick. „Es gibt dort viele Jugendhilf­efälle. Wir wären froh, wenn dort auch 100 Prozent zur Verfügung stehen würden“, sagte Klaus Jansen, Fachbereic­hsleiter Familie, Integratio­n und Soziales bei der Stadt. Viele der Schüler hätten einen Migrations­hintergrun­d und kämen aus schwierige­n sozialen Verhältnis­sen. Alle hätten Entwicklun­gsverzöger­ungen.

„Schule hat sich verändert“, fasste Jansen den gestiegene­n Bedarf an Schulsozia­larbeit zusammen. Oberbürger­meister Michael Beck ergänzte, dass sich vor allem Familien verändert hätten – mit entspreche­nden Auswirkung­en auf das Schulleben. „Ich denke, für die Kinder sollten wir das machen, auch hinsichtli­ch der angespannt­en Situation bei der Lehrervers­orgung“, sagte der OB zur Ausweitung der Schulsozia­larbeit.

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