DRK und Feuerwehr proben Ernstfall
Übungstag stellt Unfallszenarien nach – Organisationen arbeiten Hand in Hand
RIETHEIM-WEILHEIM – Die Freiwillige Feuerwehr Rietheim-Weilheim und die ortsansässigen Ortsgruppen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) haben jüngst zum ersten Mal einen gemeinsamen Übungstag durchgeführt und dabei mehrere Unfallszenarien nachgestellt.
Die Verantwortlichen der DRKOrtsgruppen und die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr RietheimWeilheim riefen diesen gemeinsamen Übungstag ins Leben, an dem insgesamt 50 Personen beteiligt waren.
Nachdem im Feuerwehrmagazin Weilheim der Ablauf und Inhalt des Übungstags besprochen wurde, galt es, drei Übungen zu bestehen. Am Grundschulgebäude in Rietheim lernten die Männer und Frauen die Eigenrettung durch Abseilen. Aus mehreren Metern Höhe musste die Höhenangst überwunden werden, um über das Geländer zu steigen und sich an einem Seil Stück für Stück nach unten abzuseilen.
Ebenso an der Grundschule übten die Teilnehmer den Leiterhebel. Dabei probten die Feuerwehrmänner eine patientenschonende Rettung, wie sie im Ernstfall beispielsweise von einem Balkon vorkommen kann, wenn mit einer Drehleiter kein Zugang erreicht wird. Die Kameraden schnallten dabei einen Freiwilligen sicher auf einer Trage fest, die an einer Leiter und Seilen befestigt wurde. Dann war genaues Timing und höchste Konzentration gefragt, denn mehrere Feuerwehrmänner mussten dabei gleichmäßig immer mehr Seil zur Verfügung stellen, damit sich der Betroffene auf dem Weg nach unten immer in waagrechter Position befindet und auch nicht seitlich wegkippt. Hier war ein exaktes Absprechen untereinander während der Aktion nötig. Im Ernstfall kommt diese Rettung in der Waagrechten bei Patienten beispielsweise mit einem Herzinfarkt zum Tragen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es in Weilheim in den Wald zu einer Unfallrettung. Zwei ausgediente Autos wurden dabei im Vorfeld in die Position gebracht, dass ein Ausweichmanöver aufgrund eines Begegnungsverkehrs auf einem Waldweg mit Hang dargestellt wurde. Ein Auto blieb dabei hangabwärts an einem Baum hängen, das andere ist am Hang aufwärts stehengeblieben.
„Die Schwierigkeit, bei dem Auto hangabwärts war, das Auto zunächst zu sichern, dass der PKW nicht noch weiter runterrutscht. Die zweite Herausforderung bei dieser Übung war es, den Patienten aus dem Auto zu bergen und den Hang hochzuholen“, betonte Kommandant Jürgen Vosseler von der Abteilung Weilheim. Rettung mit Schere und Spreizer Die Problematik beim anderen Fahrzeug lag darin, die eingeklemmten Personen zu befreien. Dafür setzte die Feuerwehr Rettungsgeräte ein, unter anderem Schere und Spreizer, mit dem die Kameraden die Türen des Autos öffneten und die Säulen abtrennten. Weitere Methoden wandten sie an, um die Scheiben zu entfernen und zwar so, dass die Insassen davon keine Verletzungen von Glassplittern davontrugen. Die Feuerwehr schaffte damit Zugang zu den Patienten, im Anschluss übernahm das DRK, darunter Rietheims Ortsgruppenführer Jochen Bacher. Die Rotkreuzler fanden drei Verunglückte mit einem Schleuderund Bauchtrauma, einer Gehirnerschütterung oder einem Beckenbruch vor, die sie letztlich versorgten.
„Das Zusammenspiel zwischen DRK und Feuerwehr ist sehr gut gelungen. Wir haben die Aufgaben zwischen den beiden Organisationen gemischt. So lernten auch unsere Kameraden die Aufgaben des DRK kennen und umgekehrt. Gut klappte auch die Abarbeitung der Szenarien“, betonte Vosseler der hinzufügte: „Der Übungstag hat sich nicht nur aus einsatztaktischen Gründen gelohnt, was die Arbeit miteinander betrifft, sondern auch die Kameradschaft wurde gestärkt“, so Vosseler. Im Anschluss an den Übungstag grillten alle Beteiligten.