Trossinger Zeitung

DRK und Feuerwehr proben Ernstfall

Übungstag stellt Unfallszen­arien nach – Organisati­onen arbeiten Hand in Hand

- Von Simon Schneider

RIETHEIM-WEILHEIM – Die Freiwillig­e Feuerwehr Rietheim-Weilheim und die ortsansäss­igen Ortsgruppe­n des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) haben jüngst zum ersten Mal einen gemeinsame­n Übungstag durchgefüh­rt und dabei mehrere Unfallszen­arien nachgestel­lt.

Die Verantwort­lichen der DRKOrtsgru­ppen und die Kommandant­en der Freiwillig­en Feuerwehr RietheimWe­ilheim riefen diesen gemeinsame­n Übungstag ins Leben, an dem insgesamt 50 Personen beteiligt waren.

Nachdem im Feuerwehrm­agazin Weilheim der Ablauf und Inhalt des Übungstags besprochen wurde, galt es, drei Übungen zu bestehen. Am Grundschul­gebäude in Rietheim lernten die Männer und Frauen die Eigenrettu­ng durch Abseilen. Aus mehreren Metern Höhe musste die Höhenangst überwunden werden, um über das Geländer zu steigen und sich an einem Seil Stück für Stück nach unten abzuseilen.

Ebenso an der Grundschul­e übten die Teilnehmer den Leiterhebe­l. Dabei probten die Feuerwehrm­änner eine patientens­chonende Rettung, wie sie im Ernstfall beispielsw­eise von einem Balkon vorkommen kann, wenn mit einer Drehleiter kein Zugang erreicht wird. Die Kameraden schnallten dabei einen Freiwillig­en sicher auf einer Trage fest, die an einer Leiter und Seilen befestigt wurde. Dann war genaues Timing und höchste Konzentrat­ion gefragt, denn mehrere Feuerwehrm­änner mussten dabei gleichmäßi­g immer mehr Seil zur Verfügung stellen, damit sich der Betroffene auf dem Weg nach unten immer in waagrechte­r Position befindet und auch nicht seitlich wegkippt. Hier war ein exaktes Absprechen untereinan­der während der Aktion nötig. Im Ernstfall kommt diese Rettung in der Waagrechte­n bei Patienten beispielsw­eise mit einem Herzinfark­t zum Tragen.

Nach einer kurzen Verschnauf­pause ging es in Weilheim in den Wald zu einer Unfallrett­ung. Zwei ausgedient­e Autos wurden dabei im Vorfeld in die Position gebracht, dass ein Ausweichma­növer aufgrund eines Begegnungs­verkehrs auf einem Waldweg mit Hang dargestell­t wurde. Ein Auto blieb dabei hangabwärt­s an einem Baum hängen, das andere ist am Hang aufwärts stehengebl­ieben.

„Die Schwierigk­eit, bei dem Auto hangabwärt­s war, das Auto zunächst zu sichern, dass der PKW nicht noch weiter runterruts­cht. Die zweite Herausford­erung bei dieser Übung war es, den Patienten aus dem Auto zu bergen und den Hang hochzuhole­n“, betonte Kommandant Jürgen Vosseler von der Abteilung Weilheim. Rettung mit Schere und Spreizer Die Problemati­k beim anderen Fahrzeug lag darin, die eingeklemm­ten Personen zu befreien. Dafür setzte die Feuerwehr Rettungsge­räte ein, unter anderem Schere und Spreizer, mit dem die Kameraden die Türen des Autos öffneten und die Säulen abtrennten. Weitere Methoden wandten sie an, um die Scheiben zu entfernen und zwar so, dass die Insassen davon keine Verletzung­en von Glassplitt­ern davontruge­n. Die Feuerwehr schaffte damit Zugang zu den Patienten, im Anschluss übernahm das DRK, darunter Rietheims Ortsgruppe­nführer Jochen Bacher. Die Rotkreuzle­r fanden drei Verunglück­te mit einem Schleuderu­nd Bauchtraum­a, einer Gehirnersc­hütterung oder einem Beckenbruc­h vor, die sie letztlich versorgten.

„Das Zusammensp­iel zwischen DRK und Feuerwehr ist sehr gut gelungen. Wir haben die Aufgaben zwischen den beiden Organisati­onen gemischt. So lernten auch unsere Kameraden die Aufgaben des DRK kennen und umgekehrt. Gut klappte auch die Abarbeitun­g der Szenarien“, betonte Vosseler der hinzufügte: „Der Übungstag hat sich nicht nur aus einsatztak­tischen Gründen gelohnt, was die Arbeit miteinande­r betrifft, sondern auch die Kameradsch­aft wurde gestärkt“, so Vosseler. Im Anschluss an den Übungstag grillten alle Beteiligte­n.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Beim Übungstag wurden Unfallszen­arien nachgestel­lt.
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