Trossinger Zeitung

Jeden Montag das gleiche Risiko

Anwohner der Haslachsch­ule sieht Unfallrisi­ko durch Anlieferun­g über Geh- und Radweg

- Von Eva-Maria Huber

VS-VILLINGEN (sbo) - Der Lastwagen quert den Radweg nahe der Haslachsch­ule, um die Mensa mit Tiefkühlko­st zu beliefern. Montag für Montag für einen Anwohner „ein Gefahrenpo­tenzial“. Der Gipfel ist für ihn ein neues Warnschild, das auf dem Radweg mit „Achtung Radfahrer“warne.

Für Jürgen Kammer ist das Maß endgültig voll, er meldet sich und spricht das an, was er seit Anfang 2017 immer wieder beobachtet und mit großer Sorge betrachtet: „Denn, wenn es kracht, dann ist es zu spät.“Das Unfall-Risiko sei da, bekräftigt er, vor allem, weil Radfahrer aus Richtung Görlitzer Straße aufgrund des Gefälles „ein richtig gutes Tempo draufhaben“. Zum von ihm als gefährlich eingestuft­es Szenario bei der Haslachsch­ule: Jeden Montag komme der Lastwagen des Schulcater­ers und kreuze den Radweg, in Verlängeru­ng zu der Grünberger Straße, zur Mensa. Zudem fahre dieser rückwärts über den neuen Spiel-Bereich, um das Essen auszuladen.

Schon im Herbst 2016 meldete sich Kammerer bei der Stadtverwa­ltung und monierte unter anderem, dass die Anlieferun­g künftig über den öffentlich­en Geh- und Radweg erfolgen werde. Diese finde nur einmal in der Woche statt. Bei der Anlieferun­g über die Grünberger Straße könnten zwar einzelne Passanten beeinträch­tigt werden, so die Stadt, „bei Anlieferun­g über den Schulhof wären es aber 160 Kinder“. Daher sei die Radweg-Variante die beste Lösung, argumentie­rt die Stadt 2016 und auch zwei Jahre später.

Kammerer sieht das anders. Die 160 Schüler könnten sich genauso gut hinter dem Gebäude Richtung Grünberger Straße aufhalten. Zudem könne eine Ausnahmege­nehmigung laut Paragraf 46 der Straßenver­kehrsordnu­ng nur in dringenden Ausnahmefä­llen erteilt werden, „aber sicherlich nicht, damit ein Caterer über einen Radweg fahren kann“. Er fragt sich, ob eine Ausnahmefa­ll vorliege. Oxana Brunner, von der Pressestel­le der Stadt, entgegnet, dass der Zulieferer sehr wohl eine Ausnahmege­nehmigung habe.

Unverständ­lich ist für Kammerer zudem, dass die Mensa nicht über den Schulhof angefahren werde. Doch dieser Zuliefer-Weg sei von der Stadt als zu gefährlich eingestuft worden. Diese Erklärung kann Kammerer nicht nachvollzi­ehen, denn zur Lieferzeit am Nachmittag sei der Hof fast leer im Gegensatz zu dem neuen Spiel-Bereich. Nächster Kritikpunk­t in seinen Augen: die neuen Warnschild­er. „Nach eineinhalb Jahren endlich ein Warnschild aufgestell­t, mit der Warnung 'Achtung Radfahrer’ auf dem Weg südlich der Schule vor der Querung des Abschnitte­s Haslach-Wöschhalde. Für ihn absurd: „Vor dem Liefer-Lkw werden die Radfahrer incht gewarnt, obwohl dieser rückwärts ohne frei Sicht diesen Radweg quert.“

Was sagt Schulleite­rin CzernochRe­ich zu dem von Kammerer beschriebe­nen Gefahrenpo­tenzial: „Irgendwie muss der Caterer ja die Mensa anfahren.“Für sie ist dieset Anfahrtswe­g immer noch der sicherste. Dies habe sich auch nach einem Vor-Ort-Termin durch die kleine Verkehrssc­hau ergeben. Die Schulhof-Alternativ­e schätzt sie dagegen als die risikoreic­here ein, da sich hier immer Leute aufhalten: Kinder, oder Besucher der Sportstätt­e. Zudem würde der Lastwagen stets zu Zeiten anfahren, wenn die Betreuung vorbei sei: Und dann sei beim kleinen Spielberei­ch kein Kind mehr.

Was sagt sie dazu, dass die Warnschild­er erst jetzt aufgestell­t wurden: „Wir sind froh, dass sie da sind.“Warum die Schilder jetzt erst aufgestell­t wurden, erläutert Brunner: Zunächst wollte man beobachten, wie sich die Situation entwickeln würde. „Die Schule kam jetzt auf die Stadt zu mit der Bitte, Schilder aufzustell­en.“

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FOTO: KAMMERER Gefährlich oder nicht? Die Anlieferun­g der Schulmensa an der Haslachsch­ule Villingen läuft über den Geh-und Radweg.

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