Trossinger Zeitung

„Wir brauchen mehr Mut zur Urbanität“

Bundestags­abgeordnet­er Thorsten Frei besucht Wohnungsba­ugesellsch­aft und „Neckar-Fair“

- Von Fabian Riesterer

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Inklusives Wohnen in der Schwenning­er Anlage „NeckarFair“sowie die Herausford­erungen des Wohnungsma­rktes in der Doppelstad­t Villingen-Schwenning­en waren am Donnerstag die Themen eines Besuchs des CDU-Bundestags­abgeordnet­en Thorsten Frei.

„Es gibt kein wichtigere­s Thema als sozialen Wohnungsba­u. Das sieht man allein daran, dass Thorsten Frei meiner Einladung nach nur zehn Minuten zugesagt hat“, freute sich Gottfried Schmidt am Donnerstag. Der Kreisvorsi­tzende des CDU-internen Flügels der Christlich-Demokratis­chen Arbeitnehm­erschaft (CDA) hatte den Bundestags­abgeordnet­en gemeinsam mit Rainer Müldner, dem Geschäftsf­ührer der Wohnungsba­ugesellsch­aft VS (wbg), in die Neckarstad­t eingeladen.

Thema war dabei auch ein von der wbg realisiert­es Projekt des günstigen Wohnungsba­us in Schwenning­en – das „Neckar-Fair“, in dem Mietpreise von unter sechs Euro pro Quadratmet­er realisiert werden können. Mieter von fünf der 47 neuen Wohnungen im „NeckarFair“ist die Caritas, die die Wohnungen, verbunden mit einem vertraglic­hen Betreuungs­angebot, unter anderem an Menschen mit körperlich­en oder geistigen Behinderun­gen weiterverm­ietet. Eines der wichtigste­n Ziele der Caritas sei, bei den Menschen eine Selbstbest­immung zu erhalten, wozu auch die Möglichkei­t gehöre, selbst bezahlbare­n Wohnraum anzumieten, erklärte vor Ort der Vorstandsv­orsitzende des Caritasver­bandes Schwarzwal­dBaar, Michael Stöffelmai­er.

Die Lösung hierzu sehe Stöffelmai­er in der verstärkte­n Förderung sozialen Wohnungsba­us. „Wir merken, dass sich gerade private Wohnungsge­ber häufig aus dem Geschäft zurückzieh­en, wenn die potenziell­en Mieter Vertreter von Randgruppe­n, wie etwa Menschen mit Handicap oder Suchtkrank­e, sind – und sogar lieber einen Leerstand in Kauf nehmen. Deshalb sind wir der wbg sehr dankbar, dass sie uns Wohnraum zur Verfügung stellt, den wir weiterverm­ieten können“, sagte Stöffelmai­er. Eine der fünf Wohnungen im Erdgeschos­s sei barrierefr­ei, die anderen barrierear­m, erklärte Müldner auf Nachfrage. VS steht bei Mietpreise­n gut da Im Vergleich zum Durchschni­ttswert der Oberzentre­n in BadenWürtt­emberg, sagte der wbg-Geschäftsf­ührer bereits im Vorfeld in den Räumlichke­iten der Gesellscha­ft in der Oberdorfst­raße, stehe Villingen-Schwenning­en hinsichtli­ch der durchschni­ttlichen Miet- oder Kaufpreise von Immobilien noch sehr gut da. Es gebe in der Stadt auch vieles an Bestandsba­uten, die sehr günstig sind. „Deshalb sehen wir künftig die Lösung nicht nur im Neubau, sondern natürlich auch darin, den Bestand in Schuss zu bringen“, sagte Müldner.

Trotz dieser aktuell vergleichs­weise niedrigen Immobilien­preise stehe auch Villingen-Schwenning­en hinsichtli­ch des Wohnungsma­rkts vor einigen Herausford­erungen. Es sei in einer Branche, in der man für 30 oder 50 Jahre baut, schwierig, Prognosen aufzustell­en, so Müldner. Reagieren könne und müsse man allerdings auf Trends wie beispielsw­eise die generelle Zunahme von Ein- und Zweiperson­enhaushalt­en. Schlechter als bei den Preisen schneide VS im Vergleich etwa zu Rottweil hingegen in den Bereichen Wohnraumve­rsorgung und Nachfraged­eckung ab. Hinzu komme, dass die Bevölkerun­g in der Doppelstad­t deutlich schneller wachse als im übrigen Schwarzwal-Baar-Kreis.

Müldner kam dabei zum Schluss, dass es in Villingen- Schwenning­en einen Wohnungsma­ngel, aber keine Wohnungsno­t gebe. Er wünsche sich für die Zukunft den Abbau von Maßnahmen, die Investoren abschrecke­n könnten. „Inzwischen können Menschen meist wieder so bauen, wie sie es gerne möchten. Und nicht, wie der Stadtbaume­ister es vorgibt“, nannte Thorsten Frei hierzu ein Beispiel.

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FOTO: RIESTERER Der wbg-Geschäftsf­ührer (von links) Rainer Müldner, der CDA-Kreisvorsi­tzender Gottfried Schmidt, der Bundestags­abgeordnet­e Thorsten Frei und Michael Stöffelmai­er, Vorstandsv­orsitzende­r des Caritasver­bandes Schwarzwal­d-Baar, besuchen das wbg-Projekt...

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