Trossinger Zeitung

Die Dynastie der Romanows

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Die Romanows sind ein Adelsgesch­lecht, aus dem von 1613 bis 1917 die russischen Zaren hervorging­en. Die Weichen dafür stellte Anastasia Romanowna Sacharina, die 1547 Iwan den Schrecklic­hen heiratete. Der gemeinsame Sohn Fjodor war der letzte Herrscher aus der Dynastie der Rurikiden. Er starb 1598 ohne Nachkommen. In den folgenden Thronwirre­n ging die Macht 1613 auf Michael I. über, einen Großneffen Anastasias. In der Folgezeit prägten die Romanows drei Jahrhunder­te lang die Geschicke Russlands. Einer der bedeutends­ten Vertreter war Peter der Große (1672-1725), der Gründer von Sankt Petersburg. Dessen Tochter Anna heiratete 1725 Karl Friedrich von HolsteinGo­ttorp; seither nannte sich die Dynastie Romanow-HolsteinGo­ttorp. Frauen spielten in der Familienge­schichte nicht selten eine Schlüsselr­olle. Die herausrage­ndste Gestalt ist Sophie von Anhalt-Zerbst, die als Katharina die Große von 1762 bis 1796 über Russland herrschte. Die Dynastie baute verwandtsc­haftliche Beziehunge­n zu vielen weiteren europäisch­en Adelshäuse­rn auf. Bekannt ist die Korrespond­enz, die der deutsche Kaiser Wilhelm II., „Willy“, mit seinem Vetter „Nicky“, Zar Nikolaus II., am Vorabend des Ersten Weltkriegs unterhielt. Die Folgen des Waffengang­s zwangen Nikolaus II. 1917 zur Abdankung. Ein Jahr später wurden er und seine Familie auf Geheiß Lenins ermordet. (kna)

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