Trossinger Zeitung

Oft fehlen Regeln zur Erreichbar­keit

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BERLIN (dpa) - Abends noch schnell E-Mails lesen und im Urlaub eine kurze Telefonkon­ferenz – für manche Arbeitnehm­er ist das ganz normal. In einer Umfrage der Initiative Neue Qualität der Arbeit gaben zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten an, schon mal nach Feierabend wegen berufliche­r Anliegen kontaktier­t worden zu sein. Fast die Hälfte (46 Prozent) wurde am Wochenende angemailt oder angerufen. 37 Prozent sahen sich auch schon mal im Urlaub mit Arbeitsthe­men konfrontie­rt.

Distanz wird unter diesen Umständen zur Herausford­erung: Rund jedem fünften Befragten fällt es nach eigenen Angaben schwer oder sehr schwer, nach der Arbeit abzuschalt­en. Weitere 34 Prozent haben damit manchmal Probleme. Belastet einen die ständige Erreichbar­keit, rät die Initiative zu einem offenen Gespräch mit der Führungskr­aft. Dabei sollten beide Seiten ihre Erwartunge­n und Bedürfniss­e deutlich machen. Häufig sei nämlich überhaupt nicht klar, was erwartet wird: 70 Prozent der Befragten gaben an, dass es in ihrem Unternehme­n keine klaren Regeln zur Erreichbar­keit in der Freizeit gibt.

Hilfreich sei auch eine Vertretung­sregelung für Urlaube. Dazu können auch die Arbeitnehm­er selbst beitragen, indem sie genügend Zeit für eine ausführlic­he Übergabe einplanen. Die Umfrage hat die Initiative Neue Qualität der Arbeit des Bundesarbe­itsministe­riums gemeinsam mit YouGov im Juni 2018 unter 1030 Erwerbstät­igen, darunter 29 Prozent mit Führungsve­rantwortun­g, durchgefüh­rt.

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