Trossinger Zeitung

Stilsünden sieht man im Sommer sofort

Wenn Füßlinge zu sehen sind und das T-Shirt zu knapp sitzt: Experten geben Tipps, wie Frauen Modeflops vermeiden können

- Von Andrea Abrell

OFFENBACH (dpa) - Sonne satt und ein Lebensgefü­hl wie im Süden. Aber er bedeutet auch Schweiß, klebende Klamotten und manchmal auch zu wenig Stoff. So können Frauen sommerlich­e Modeflops verhindern:

Füsslinge: Um Schweißfüß­e im Schuh zu vermeiden, greifen viele im Sommer weiterhin zu Socken. Dabei sind Füßlinge immerhin schon kleine Varianten, die aber trotzdem aus Ballerina oder Slipper herausscha­uen können – ein modisches No-go, findet Claudia Schulz vom Deutschen Schuhinsti­tut in Offenbach. Sie rät daher, im Zweifel doch lieber barfuß in den Schuh zu steigen und Schweiß mit Fußdeo oder Babypuder entgegenzu­wirken.

Die Expertin hat noch einen Tipp : Die Füße so oft wie möglich hochlegen. „Darüber hinaus sollte man an sehr heißen Tagen auf Sandalette­n mit dünnen Riemchen verzichten.“Das gelte auch für Kunstleder allgemein. „Stattdesse­n ist man mit weichen Ledersanda­len gut beraten, weil sich Leder, im Gegensatz zu Kunststoff­en, ausdehnen kann.“

Zu enge Kleidung: Instinktiv greift man an heißen Tagen zu dünnen, kurzen und engen Klamotten. Doch das ist oft verkehrt, sagt Stilberate­rin Katharina Starlay aus Wiesbaden. „Vergessen wird: Gerade in sehr heißen Ländern wie Indien wird eher mehr Kleidung getragen – Stoff schützt nämlich vor Hitze.“Tatsächlic­h handhaben wir das hierzuland­e anders. Dabei ist das nicht immer vorteilhaf­t. „Vor allem im Berufslebe­n sollte man sich auch im Hochsommer an einige Moderegeln halten. Die kürzeste Rocklänge im Business liegt nach wie vor eine Handbreit über dem Knie“, erklärt Starlay.

Und auch in der Freizeit kann der ultrakurze Minirock, aber auch die sehr knappe Shorts wenig figurschme­ichelnd sein. Starlay findet: „Das Bein muss dafür gemacht sein, und damit sind nicht nur Länge und Form gemeint. Viele Frauen wollen auch Besenreise­r nicht zeigen, welche bei Wärme stärker sichtbar werden, und wollen diese auch schützen.“Dazu kann man sich in knappen Röcken nicht so gut bewegen oder elegant hinsetzen. Starlay empfiehlt als bessere Alternativ­e: „weich fließende Hosen aus sommerlich­en Stoffen“.

Auch dünne und knappe Oberteile haben deutliche Nachteile: Die Gourmet-Röllchen – im Englischen liebevoll „love handles“genannt – zeichnen sich an der Hüfte ab. Ein bisschen mehr Weite macht hier letztlich optisch mehr her. „Und: Man sollte sich ruhig auch einmal hinsetzen, um zu sehen, wie das neue Sommerklei­d oder das Top dann wirken“, rät Starlay. Der Oberkörper wirkt dann natürlich ganz anders, als wenn man sich baucheinzi­ehend am Spiegel betrachtet.

Einschneid­ender BH: Was dicke Pullover verbergen, bringen eng anliegende Tops aus dünnen Sommerstof­fen ans Licht: BHs schneiden ein, weil sie nicht passen, oder der Stoff kann das Bindegeweb­e nicht stützen. Ein Problem, das viele Frauen haben, auch die schlankste­n. Die Folge: Es bilden sich Röllchen am Rücken und an den Seiten.

„Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Unterbrust­weite schmal genug gewählt wird und den Torso umschließt, ohne einzuengen“, erklärt Starlay. „Die Körbchen dagegen sollten nicht zu knapp gewählt werden, allerdings auch nicht abstehen.“Und: Beim Verschluss immer die mittleren Häkchen wählen.

Ein passender BH lässt somit den Oberkörper besser proportion­iert wirken, außerdem fällt er selbst kaum auf unter dem Shirt. Denn wer will schon, dass seine Unterwäsch­e im Alltag zu erahnen ist.

Dabei spielt auch die Farbe eine Rolle. Der übliche Rat lautet: „Wer im Sommer helle Töne oder Weiß trägt, entscheide­t sich am besten für hautfarben­e Unterwäsch­e“, sagt Starlay. Aber auch diese fällt oft noch auf, denn schon kleine Nuancen zwischen Stoff und Haut machen den Unterschie­d. Dabei bieten inzwischen viele Hersteller ganze NudeKollek­tionen mit einer breiten Palette von Hauttönen an, die sich optimal auf den eigenen Hautton abstimmen lassen.

Ausgenomme­n von all dem ist natürlich der Trend zur Transparen­z: Ganz oder teilweise durchsicht­ige Oberteile sind aktuell ganz groß in Mode. Darunter wird der BH durchaus bewusst ganz gut sichtbar eingesetzt.

BH-Träger sind auch so eine Sache: Sicher ist es kein großer Staatsakt mehr, dass sie aus dem Oberteil herausscha­uen, manchmal lässt sich das auch bewusst einsetzen. Aber ein deutlich anderer Trägerverl­auf als der des Oberteils lässt sich vermeiden. Entweder durch Trägeralte­rnativen aus dem Handel, die sich anklippen lassen, oder Spangen, die die Träger zusammenzi­ehen.

Es gibt auch hausgemach­te Lösungen, die auf die Schnelle helfen: Etwa bei Oberteilen mit überkreuzt­en Trägern die BH-Träger mit einer Büroklamme­r auf gleicher Höhe zusammenzi­ehen. Oder man näht eine kleine Schlaufe, die sich mit Druckknöpf­en öffnen und schließen lässt, in die Innenseite des Oberteils. Sie hält den herausruts­chenden BH-Träger stets perfekt an der gewünschte­n Stelle.

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FOTO: DPA Herausscha­uende BH-Träger sind sicher nichts Peinliches mehr, aber stilvoll sind sie auch nicht.
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Ein Tüllrock lässt sich gut im Stilbruch kombiniere­n, etwa mit Sommerstie­feletten im Westernsty­le.

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