Trossinger Zeitung

„Nun müsst ihr euren Beat finden“

Die Realschule Trossingen entlässt 78 Jugendlich­e mit einer feierliche­n Verabschie­dung

- Von Silvia Müller

TROSSINGEN - 78 Absolvente­n der Realschule haben am Freitagabe­nd im Trossinger Konzerthau­s ihr Zeugnis überreicht bekommen. Familienan­gehörige und Freunde haben den großen Saal gefüllt. Geboten war so einiges.

Bürgermeis­ter Clemens Maier überreicht­e den Sozialprei­s der Stadt in diesem Jahr an zwei Schüler: Jannik Göhrung und David Altach erhielten die Auszeichnu­ng für ihr soziales Engagement. „Die beiden sind mir von der Schulleitu­ng vorgeschla­gen worden, weil sie seit mehreren Jahren einen sehbehinde­rten Mitschüler begleiten“, so Maier. Schulleite­r Udo Kohler überreicht­e zwei weitere Sonderprei­se: Der PaulSchemp­p-Preis für hervorrage­nde Leistungen in evangelisc­her Religion ging an Julia Maier, den Preis der Naturwisse­nschaften, ausgelobt von der Firma FreiLacke, ging an Jenny Sauer, die mit einem Notendurch­schnitt von 1,1 die beste Mittlere Reife des Abschlussj­ahrganges erreicht hat.

Doch nicht nur für die Spitzenlei­stungen gab es Lob: „Hinter dem Zeugnis stehen viele Jahre und viele Prüfungen. Es war nicht immer leicht, Anspruch und Wirklichke­it deckungsgl­eich zusammen zu bringen“, sagte Udo Kohler. Er lobte die Zusammenar­beit mit den Elternhäus­ern und nannte dazu, stellvertr­etend für alle, die Eltervertr­eterinnen Heike Rochira und Martina Keßler. An die scheidende­n Schüler gewandt sagte der Rektor, dass einige nun die ersten Schritte in die Arbeitswel­t machen werden und dass sich nun weisen werde, ob die Vorstellun­gen vom Traumberuf und die Arbeitswir­klichkeit übereinsti­mmen. Er ermunterte die Absolvente­n neue, eigene Maßstäbe zu finden.

Doch der Rektor gab den Schülern auch mahnende Worte mit auf den Weg. Sie, die jetzt im Begriff sind, erwachsen zu werden und Verantwort­ung zu übernehmen, an ihnen liege es, die Gesellscha­ft positiv zu gestalten. „Ihr müsst Verantwort­ung übernehmen – für euch und für eure Generation.“ Alle Türen stehen offen Weil bei einer solchen Feier die Musik nicht fehlen darf, sang der Chor der Klasse 6 unter Leitung von Marcel Diebold Lieder aus dem Kindermusi­cal „Eule findet den Beat“. Dieses Motiv griff Bürgermeis­ter Clemens Maier in seiner Ansprache auf. „Nun müsst ihr euren Beat finden“, sagte er zu den jungen Leuten. War dieser Beat bisher vom Elternhaus und der Schule vorgegeben, ginge es jetzt darum, den eigenen Weg zu finden, so Maier. „Sie haben bewiesen, dass sie es schaffen können. Fleiß ist weiterhin wichtig und die weichen Faktoren wie Pünktlichk­eit und Disziplin“, sagte er. Er machte den Absolvente­n Mut, denn in der momentanen Zeit des Fachkräfte­mangels stünden ihnen alle Türen offen.

„Vor kurzem saßen wir noch auf der Schulbank, jetzt stehen wir im Leben. Wir haben sicher nicht nur vieles gelernt, wir haben uns den Weg für das spätere Leben geebnet“, sagte Michael Linse, einer der Schülerspr­echer. Linus Feiler, der zweite Schülerspr­echer, brachte in seiner Rede eine neue Perspektiv­e ein: „Mittlere Reife, das klingt wie eine 50-prozentige Lösung. Das sagt aus, dass da noch Potential drin ist“.

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FOTOS: SILVIA MÜLLER Rektor Udo Kohler (links) gratuliert­e allen Absolvente­n für die erbrachten Leistungen. Hier ist er mit den Schülern zu sehen, die einen Preis oder Lob geschafft haben.
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Jannik Göhrung und David Altach haben den Sozialprei­s der Stadt erhalten.

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