Trossinger Zeitung

Sechs Meerschwei­nchen auf einen Streich geklaut

Kinder haben die Tiere ins Herz geschlosse­n – Familie ruft die Polizei – Fall wird wohl vorerst eingestell­t

- Von Lisa Herfurth

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Aus der Garage einer Schwenning­er Familie sind mitten in der Nacht sechs Meerschwei­nchen geklaut worden. Die Tiere sind nun seit einem Monat verschwund­en – und die Hoffnung auf ein Wiedersehe­n schwindet.

Es ist Donnerstag, der 7. Juni. Wie jeden Abend setzt Tochter Maya Schartel die sechs Meerschwei­nchen von ihrem Außengeheg­e in den Käfig in der Garage. Es sollte das letzte Mal sein, dass sie ihnen Futter gibt. Denn in der Nacht auf Freitag, 8. Juni, wurden die Meerschwei­nchen von einem oder mehreren unbekannte­n Tätern gestohlen.

„In der Nacht bin ich noch von einem Quieken aufgewacht, habe mir aber nichts weiter dabei gedacht“, sagt Mutter Juliane Schartel. Am nächsten Morgen dann der Schock: Die obere Tür zu dem zweistöcki­gen Kaninchens­tall, in dem die Meerschein­chen gehalten wurden, stand offen und weit und breit war kein Tier zu sehen.

Zu der Garage der Familie führt ein langer Weg. Die Meerschwei­nchen kann man von der Straße aus nicht sehen, sie stehen im hintersten Eck. „Um dort hinzukomme­n musste man nicht nur an den zwei Autos vorbei, die an dem Abend dort standen, sondern auch an den Fahrrädern oder anderen Gegenständ­en, die dort lagern“, erklärt die Mutter. Das Garagentor würde die Familie immer schließen, nur an diesem Abend haben sie es vergessen. „Das wir das Tor offen gelassen haben war blöd“, sagt Juliane Schartel. Dass aber nicht etwa die Fahrräder oder etwas anderes geklaut wurde verwundert sie.

Im ersten Moment habe sie natürlich nach den Tieren gesucht, aber ihr wurde schnell klar, dass sie weder von selbst verschwind­en, noch von einem anderen Tier geschnappt werden konnten. „Meerschwei­nchen springen nicht aus einer Höhe von 20 Zentimeter­n auf den Boden, außerdem waren nirgends Blutspuren, die auf einen Fuchs oder Marder hindeutete­n“, erklärt Juliane Schartel. Zumal der Käfig abgeschlos­sen war und nicht von einem Tier geöffnet werden konnte.

Ihren Kindern habe sie es nicht gleich gesagt. „Ich habe dann eine Decke über das Außengeheg­e gelegt, das machen wir immer im Sommer, und so getan als wäre alles normal, damit die Kinder beruhigt zur Schule gehen. Erst am Abend habe ich es dann erzählt“, sagt Juliane Schartel.

Die Familie ist ratlos. Ratlos, wie so etwas passieren konnte, und wie sie weiter vorgehen sollen. Vor allem die Kinder haben die Meerschwei­nchen ins Herz geschlosse­n. Seit fast zwei Jahren haben sie die Tiere. Zwei davon sind sogar bei ihnen aufgewachs­en. „Meine Kinder sind traurig und sauer, sie verstehen die Welt nicht mehr“, ärgert sich Juliane Schartel. Das sei auch für sie ausschlagg­ebend gewesen, die Polizei zu benachrich­tigen.

Polizeispr­echer Dieter Popp bestätigt, dass der Vorfall der Polizei gemeldet wurde. In solchen Fällen würde die Polizei versuchen, über Nachbarsch­aftsbefrag­ungen Hinweise zu bekommen, führt Popp weiter aus. „Die Chancen, die Tiere wieder zu finden, stehen aber schlecht“, meint der Polizeispr­echer. Wenig Hoffnung Juliane Schartel und ihr Mann Stephan Wilhelm haben auch wenig Hoffnung, die geliebten Meerschwei­nchen wieder zu bekommen. Bisher konnte in dem Fall auch nichts ermittelt werden. Deshalb wird der Fall der Staatsanwa­ltschaft Konstanz vorgelegt, die ihn wahrschein­lich erst mal ruhen lassen wird.

Über die Facebook-Gruppe „Stadtgeflü­ster VS“hat Juliane Schartel ebenfalls ein Gesuch aufgegeben, ohne Erfolg. Man habe ihr lediglich angeboten, die Tiere von Anderen zu übernehmen. Aber das kam für die Mutter nicht infrage. Solange nicht klar ist, was passiert ist, will die Familie keine neuen Meerschwei­nchen anschaffen. „Es ist traurig, dass so was passiert und wir nicht wissen, was der Dieb mit den Tieren macht“, sagt Juliane Schartel.

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FOTO: SCHARTEL Sechs Meerschwei­nchen sind in Villingen-Schwenning­en geklaut worden.

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