Trossinger Zeitung

Kapelle unterm Kapf dient als Konzertbüh­ne

Die fünfte Serenade des Liederkran­zes Wurmlingen stößt auf großes Interesse - Hommage an Friedrich Silcher

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WURMLINGEN (ws) – „O Herr, welch’ ein Abend“: Dieses Lied von Otto Groll ist am Samstag nicht nur ein Titel, sondern quasi Leitmotiv gewesen. Die Männer des Liederkran­zes Wurmlingen hatten zu ihrer stimmungsv­ollen und inzwischen fünften Serenade bei der „Kapelle unterm Kapf“eingeladen.

Zwar noch weit unter dem „Gipfel“des Kapf, aber immerhin doch einige Höhenmeter über den Dächern von Wurmlingen und mit herrlichem Ausblick auf Faulenbach und Eltatal, zelebriert­en die Sänger ihre Serenade mit meist besinnlich­en Weisen. Die musikalisc­he Leitung hatte wie gewohnt Josef Kathan übernommen.

Er war bereits bei der Premiere 2014 dabei. Damals allerdings „nur“mit der Formation GiS (Grau in Schwarz). Inzwischen hat er deren Reihen mit weiteren Sängern des Liederkran­zes aufgefüllt.

An den Anfang hatte Kathan „geistliche Lieder“, gestellt, wie er nach der Begrüßung der Gäste – darunter auch der Stifter der Kapelle, Günter Schüler, Altbürgerm­eister Otto Ziegler und Bürgermeis­ter und quasi Hausherr der Kapelle, Klaus Schellenbe­rg – ankündigte. Herausrage­nd war dabei Franz Schuberts Deutsche Messe. Und dazu gehörte eben auch das Gedicht von Ludwig Uhland „Droben stehet die Kapelle“in der die „Originalve­rsion“der Wurmlinger Kapelle bei Rottenburg „verewigt“wurde.

Die Serenade ist inzwischen ganz selbstvers­tändlich auch zu einer Hommage an Friedrich Silcher geworden. Der aus dem Remstal stammende schwäbisch­e Komponist und Musikpädag­oge, des 19. Jahrhunder­ts (1789 – 1860) wurde mit fünf Titeln gewürdigt – von der von ihm vertonten „Lorelei“von Heinrich Heine, bis Schifferli­ed. Und dazwischen war als eine Art fröhlicher Kontrapunk­t das „Wie lieblich schallt“, in dem das Waldhorn besungen wird.

Zu den wenigen Extravagan­zen zählte ganz sicher auch Hubert von Goiserns „Weit, weit weg“. Und ganz außerorden­tlich war wie immer auch der Abschluss des Konzerts: Zum intensiv genossenen Blick von der Höhe ins abendliche „weite Land“dirigierte Josef Kathan einen Mini-Fischercho­r. Liederkran­z-Sänger und alle Gäste sangen gemeinsam „Kein schöner Land in dieser Zeit, als hier das unsre weit und breit“.

 ?? FOTO: WALTER SAUTER ?? Ein Konzert mit imposantem Ausblick aufs Tal: Der Liederkran­z verband die perfekte Kulisse mit einem gelungenen Auftritt.
FOTO: WALTER SAUTER Ein Konzert mit imposantem Ausblick aufs Tal: Der Liederkran­z verband die perfekte Kulisse mit einem gelungenen Auftritt.
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