Ganz viel Bewegung beim Schachring
Der Spaichinger Verein feiert sein 50-jähriges Bestehen mit einem zweiteiligen Fest
SPAICHINGEN - 50 Jahre Schachring Spaichingen, dieses runde Jubiläum hat der Verein am Wochenende mit einem Fest gefeiert. Den Auftakt hat der Festakt am Freitagabend im Schachheim gebildet, doch auch am restlichen Wochenende war einiges geboten.
Vorsitzender Christoph Kemmler sprach von den vier Säulen, die den Verein ausmachen: Nämlich die Kameradschaft, die durch die vielen Aktivitäten außerhalb des Schach entstehe, die Jugendleiter, die 15 bis 20 Jugendliche jedes Jahr ausbilden, die schlanke Vereinsstruktur, die neben wenigen Vorstandsmitgliedern aus vielen sogenannten Kümmerern besteht und das Vereinsheim, das optimale Trainingsmöglichkeiten biete.
Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher beglückwünschte die Mitglieder des Schachrings. Er bezeichnete Schach als eine Randerscheinung im positiven Sinn, „denn sie hat in Spaichingen einen Verein zum Leben erweckt, der heute 25 Jugendliche in seinen Reihen hat und der damit einen Beitrag zur Jugendförderung leistet“. Der Reiz des Spiels sei das analytische Denken, und das zu beherrschen, sei ein hohes Gut, so der Bürgermeister.
„Schach fördert und fordert den Geist. Ist auch sonst Bewegung Mangelware, beim Schach ist alles in Bewegung, nur während des Spiels nicht“, mit diesen Worten begann Dennis Bastioan vom Württembergischen Schachbund seine Grußworte. Er hob die Tatsache hervor, dass sich der Schachring Spaichingen stark auf Verbands- und Kreisebene einbringt. „Ich danke euch für eure erfolgreiche Jugendarbeit und euer großes Engagement“, schloss Dennis Bastian. „Ein Kümmerer kümmert sich wirklich“Margarete Lehmann, Vorsitzenden des Sportkreises, nahm das Jubiläum zum Anlass, um zurück zu blicken. „Wir wollen denen dankbar sein, die den Mut hatten, diesen Verein zu gründen“, sagte sie. „Doch gründen ist eine Sache, das Fortbestehen eine andere“, fuhr sie fort. Sie nahm den Begriff des Kümmerers auf, der ihr sehr gefiel. „Oft hat ein Mitglied ein Amt inne und übt es nicht aus. Ein Kümmerer kümmert sich wirklich“, sagte sie. „Für sie ist Schach längst kein Spiel mehr, sondern Sport. Denn mentale Stärke, Konzentration und Strategie, Eigenschaften die im Schach gefragt sind, braucht man in vielen anderen Sportarten auch.“
Franz Narr, der Vorsitzende des Schachring Gosheim, sagte: „50 Jahre, das heißt Höhen genießen und Tiefen überwinden“. Als Präsent hatte er einen Gutschein über 50 Liter Fassbier, 50 Würste und 50 Wecken mitgebracht. Das soll die Grundlage zu einem Grillfest der beiden befreundeten Vereine darstellen.
Thomas Schenk, der Vorsitzende des Schachbezirk Alb-Schwarzwald lobte den Spaichinger Schachring für die wiederholte Ausrichtung von Wettbewerben auf Landes- und Bezirksebene.
Bei der Feierstunde wurden die Gründungsmitglieder Reinhard Haffky, Martin Asapowitsch und Paul Klein für ihre 50-jährige Vereinszugehörigkeit geehrt. Siegfried Eckhardt erhielt eine Auszeichnung für seine 40 Jahre währende Tätigkeit als Jugendleiter. Für Musik sorgte das Akkordeon-Ensembles Black Box unter der Leitung von Karin Messner. Der Abend fand mit einer spektakulären Feuerschau ein würdiges Ende. Großes Mittelalterfest Der Sonntag gehörte einem mittelalterlichen Fest, denn Schach wurde in dieser Zeit bereits gespielt. Die Spielleut G´hörsturz boten die entsprechende Musik, die Hexe Raija braute mit den Kindern allerlei Elixiere, mit denen eine Eule aus Plüsch „gegen die Pest“behandelt wurde. Das Ensemble Ashira verzauberte mit orientalischen Tänzen, denn auch im Orient wird Schach gespielt.
Das Kinderprogramm mit Armbrustschießen und Turmschieben wurde von Patrick Saar und Lukas Hengstler betreut und begeisterte Jungen wie Mädchen. Nach der Mittagspause fand ein Blitzschach-Turnier statt, denn ohne Schach, geht eben doch nichts.