Newcomer bieten Gänsehaut-Feeling
Nico Santos, Alina und Lions Head setzen bei 900 Fans Emotionen am Fließband frei
TUTTLINGEN – Vollgepackt mit Emotionen, den großen Gefühlen und mehreren Gänsehaut-Momenten haben am Samstagabend die rund 900 Besucher beim HonbergSommer in Tuttlingen ein dreiteiliges Konzert erlebt. Die passende Performance lieferten die Musik-Acts und Newcomer in der Pop- und SoulSzene Nico Santos, Alina und Lions Head ab.
Mit seinem Projekt Lions Head gehörte dem New Yorker Ignacio „Iggy“Uriarte der Auftakt. Er erlebte mit technischen Problemen einen holprigen Start. Die Besucher ließ er bei seinem Debüt in Tuttlingen mit „See you“oder „When I wake up“dann aber doch auf der treibenden Pop-Welle surfen. Das Publikum wippte fleißig mit.
Auf die Reise in eine intensive Gefühlswelt ging es mit Alina, die häufig als die deutsche Adele bezeichnet wird und mit „Herzstreik“die Tuttlinger Fans begrüßte. Ruhig, emotional und nachdenklich, aber immer begleitet mit einer kraftvollen, gefühlvollen und warmen Stimme, packte sie ihr Publikum. Die große Liebe, Eifersucht und jede Menge Herzschmerz dürften auch bei den Teenagern aktuell sein, die im Festzelt auf dem Honberg das Konzert von Alina aus der ersten Reihe miterlebten. „Nie vergessen“zum Schluss Auch wenn ihre Songtexte eine andere Stimmung erzeugen – Alina ist an Fröhlichkeit kaum zu überbieten. .Tuttlingen sei ein Heimspiel für die Sängerin aus Waldshut-Tiengen, deren Familie im Publikum mitfeierte. Ihre bisher größten Pop-Songs, mit denen die Powerfrau ihren Durchbruch feierte, hob sie sich bis zum Schluss auf. Mit „Die Einzige“setzte sie emotional noch einen obendrauf – ein weiterer Gänsehaut-Moment.
„Sag mir bin ich die Einzige, die für immer alleine bleibt und so tut, als ging es ihr auch noch gut dabei“– die Verzweiflung auf der Suche nach der großen Liebe ist für die Besucher am Samstagabend greifbar. Warum sie letztlich die Einzige ist, die den Hafen der Liebe noch nicht erreicht hat, konnten die Fans ihr in Tuttlingen auch nicht beantworten. Ihre Hymne „Nie vergessen“formte den Abschluss ihres Konzerts. Traurig und verzweifelte Gedanken in ihren Balladen – dafür umso positiver, überzeugender und durchweg gelungen war Alinas Honberg-Debüt.
Der 25-jährige Santos, der mittlerweile zu den erfolgreichsten deutschen Singer/Songwriter gehört und Songs zusammen mit Mark Forster und Robin Schulz produzierte, setzte den Schlusspunkt. Auf den Honberg kam er ganz ohne fremde Unterstützung, aber dafür mit jeder Menge süffigem Mainstream aus, der sich bei Santos als Erfolgsgarant entpuppte und ankommt.
Im Gepäck hatte er wie erwartet seine bisher erfolgreichste Single „Rooftop“, die er nicht nur in den deutschen Single-Charts fest verankerte, sondern auch im Herzen der Tuttlinger. Wild gestikulierend oder mit beiden Händen fest am Mikro – beides sitzt authentisch. Sein junges und überwiegend weibliches Publikum folgte dem Beat von der ersten Sekunde an und zeigte sich textsicher. Kräftig mitgesungen und ganz vorne dabei waren Janina Pinger und Rebecca Schumacher aus Reutlingen. „Wir finden Nico Santos sehr sympathisch. Er ist lustig und hat eine starke Stimme. Seine Songs machen einfach gute Laune“, sagten die beiden Freundinnen.
Maßgeblich mitgestimmt hat Nico Santos bei dem mit Platin ausgezeichneten Hit „Home“der Gruppe Topic. Er hatte ihn dabei, der Rhythmus stimmte, seine Anhänger waren euphorisiert. Ein perfekter Ausklang Mit „Safe“präsentierte er einen Song, den er erst vor wenigen Wochen veröffentlicht hat. Hörbar stammt die Nummer aus den gleichen Zutaten wie „Rooftop“und besitzt damit definitiv Ohrwurm-Charakter. Bei den Fans kam er an – wie sein ganzer Auftritt, der sich am Samstag als Highlight des Abends herausstellte und die meisten Besucher ins Zelt lockte. Den Tuttlinger Hallen als Veranstalter gelang mit dieser Kombination eine ideal abgestimmte Mischung.