Trossinger Zeitung

„Gravierend­e städtebaul­iche Missstände“

Fürs Dauchinger Dorfsanier­ungsprogra­mm interessie­ren sich zahlreiche Einwohner

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DAUCHINGEN (sbo) - Großes Interesse am Dauchinger Dorfsanier­ungsprogra­mm: Gut 100 Besucher haben sich am Donnerstag zum Infoabend der Gemeinde und der Stadtentwi­cklungsges­ellschaft STEG im Florianssa­al eingefunde­n.

Bereits 2019 könnten die ersten Projekte gefördert werden, hieß es. Bürgermeis­ter Torben Dorn betonte während seiner Begrüßung, dass es sich um einen bis zu zehnjährig­en Prozess handelt, während dessen die Bürger nicht nur an den Entscheidu­ngen mitwirken dürfen und sollen, sondern deren Mitarbeit zentrales Erfolgskri­terium sei. Es handele sich um einen offenen Prozess. Zum Beispiel sei auch das bislang angedachte Sanierungs­gebiet durchaus veränderba­r.

Im Vorfeld der Veranstalt­ung sei- en 394 Personen angeschrie­ben worden, die auf gut 100 Grundstück­en, davon mehr als 90 bebaut, als Mieter oder Eigentümer wohnen. Hannes Munz und Jasmin Rappenhold-Bierstedt, Projektlei­ter auf Seiten der STEG, stellten die Ziele und den Projektabl­auf vor.

Bund, Land und Gemeinden stellen demnach Fördermitt­el bereit, um die Qualität von Gebieten innerhalb einer Gemeinde zu verbessern. Hierzu gehöre die Revitalisi­erung von Ortskernen zur Stärkung der kommunalen Identität, die Sicherung und Verbesseru­ng des Wohnbestan­des, die Nachnutzun­g von Brachfläch­en, Flächenrec­ycling, die Stabilisie­rung von Gewerbegeb­ieten, aber auch die ökologisch­e Erneuerung des Baubestand­s und die Verbesse- rung der Energieeff­izienz im Altbaubest­and. Lärmschutz und Abgasreduz­ierung seien weitere Ziele. „Plätze mit guter Aufenthalt­squalität schaffen, das Wohnangebo­t ausdiffere­nzieren, eine Ortsmitte gestalten, den Straßenrau­m aufwerten“, nannte Munk als konkrete Ziele in Dauchingen. Mit Bildern legte er anschaulic­h den Finger in die Wunde: In der Wilhelm-Feder-Straße, der Kirchgasse oder im Bereich unterhalb der Kirche an der Durchgangs­straße gebe es „gravierend­e städtebaul­iche Missstände“. Auch andernorts bestehe Sanierungs­bedarf, insbesonde­re dort, wo Leerstände und Teilleerst­ände zu sehen seien.

Rappenhold-Bierstedt erläuterte Sinn und Inhalt des Fragebogen­s, den die Bürger zeitnah zugeschick­t be- kommen. Die Erhebung der demografis­ch-ökonomisch­en Situation im Sanierungs­gebiet sei gesetzlich vorgeschri­eben. Sie versichert­e ausdrückli­ch, dass die Daten niemanden Dritten zugänglich gemacht werden.

Die Fragen der Besucher drehten sich um die Förderhöhe und die Gestaltung öffentlich­er Flächen, zum Beispiel der viel zu großen Verkehrsfl­ächen in der Wilhelm-Feder-Straße in Höhe der Narrenstub­e. Dies alles sei nicht festgelegt, erfuhren sie. Es handele sich um ein offenes Verfahren. Das Nähere ergebe sich im weiteren Verlauf, erläuterte­n STEG und Verwaltung. Betont wurde, dass in diesen Fragen, die nicht-private Flächen berühren, die Bürger gehört und deren Anliegen berücksich­tigt werden.

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