Trossinger Zeitung

Bildungspl­attform Ella kann frühestens im Herbst kommenden Jahres starten

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STUTTGART (kab) - Der Ärger um die Bildungspl­attform Ella geht weiter. Nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“aus Kreisen der Regierungs­fraktionen soll die Plattform frühestens zum Schuljahr 2019/2020 startklar sein. Eigentlich hätte die Elektronis­che Lehr- und Lernassist­enz seit Februar dieses Jahres Schülern, Lehrern und Eltern zur Verfügung stehen sollen. Außerdem sollen in einem ersten Schritt nicht 100 Schulen an das System angeschlos­sen werden, wie dies für Februar geplant war, sondern nur eine Handvoll.

„Ich habe heute mehr Fragen als Antworten“, sagt die Bildungsex­pertin der Grünen-Fraktion Sandra Boser am Mittwoch in Stuttgart. Völlig unklar sei, ob der Entwickler der Plattform überhaupt noch liefern könne. Mit der Entwicklun­g beauftragt wurde die Landesbehö­rde BitBW, die dem Innenminis­terium unterstell­t ist. Diese hat den kommunalen Zweckverba­nd KIVBF beauftragt, der 95 Prozent der Arbeit an Subunterne­hmer vergeben hat.

Ein besonders wichtiger Subunterne­hmer ist mittlerwei­le in amerikanis­cher Hand. Dem Vernehmen nach hat diese kalifornis­che Firma Veritas bislang nicht erklärt, ob sie die Entwicklun­g von Ella weiterbetr­eiben will. Und selbst wenn, stellt sich die Frage, ob Veritas dann die europäisch­e Datenschut­zgrundvero­rdnung respektier­t. Boser nennt das als Voraussetz­ung.

Vertreter von KIVBF, der inzwischen Iteos heißt, stellen sich am Donnerstag den Fragen der Abgeordnet­en im Bildungsau­sschuss. Offenbar wollen die Regierungs­fraktionen Iteos eine Frist von sechs Wochen setzen, um die Fragen um die weitere Zusammenar­beit mit Veritas zu klären. Falls das nicht klappen sollte, soll die Entwicklun­g beendet und neu ausgeschri­eben werden.

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