Trossinger Zeitung

„Ein Zweckbau, der gut aussieht“

Volker Kauder schaut sich im Rahmen seiner Sommertour den Neubau der Stadtwerke an

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN - Keinen Monat ist es mehr hin, bis die Trossinger Stadtwerke in ihr neues Domizil in der Christian-Messner-Straße umziehen wollen. Die Arbeiten am Neubau befinden sich in den letzten Zügen. Geschäftsf­ührer Hans Bauer hat die Räume am Donnerstag­morgen im Rahmen von Volker Kauders Sommertour erstmals öffentlich präsentier­t.

„Ländlicher Raum – Heimat mit Zukunft“ist der Titel der KauderTour, und der passt in gewisser Weise auch zu den Stadtwerke­n. Denn mit dem neuen Gebäude stellt sich die EnTro für die Zukunft auf, wie Bauer stets betont hat. Miteinzieh­en werden außerdem die Städtische Wohnbau und die HZL, die sich einmieten.

„Unsere alten Gebäude sind 120 Jahre alt“, sagte er auch am Dienstag. Ein Teil der Stadtwerke ist in einem ehemaligen Bauernhof untergebra­cht, die Lagerhalle­n an verschiede­nen Standorten, keins der Gebäude auf modernem Stand. Auch in Sachen Brandschut­z. Die Stadtwerke haben auf ihrer Homepage Bilder veröffentl­icht, die dokumentie­ren sollen, warum der Neubau nötig wurde.

Während außen vor allem die rot verkleidet­e Fassade einen Blickfang darstellt, ist der Neubau im Inneren noch in Grau- und Weißtönen gehalten und wirkt durch viele Fenster und hohe Decken hell und luftig. „Man hört ja verschiede­ne Meinungen zum neuen Gebäude, von ,pompös’ bis zu ,Prachtbau’“, sagte Bauer. Dabei sei es vor allem eines: funktional. „Wir bauen keine goldenen Wasserhähn­e“, fügte er hinzu. Volker Kauder brachte es auf den Punkt: „Ein Zweckbau, der gut aussieht.“

Für rund 7,9 Millionen Euro 400 000 mehr als ursprüngli­ch kalkuliert, vor allem wegen belasteten Erdaushubs - entstehen 2000 Quadratmet­er Bürofläche, 1000 Quadratmet­er Lagerraum und 1600 Quadratmet­er Außenlager. Zwei Treppenhäu­ser gibt es wegen des Brandschut­zes, dazu einen Aufzug. „Eine 100-prozentige Klimaanlag­e hätte eine Million mehr gekostet“, so Bauer, weshalb sich die Stadtwerke für eine Wärmepumpe entschiede­n haben. Im Lager werde indes auf Strichcode umgestellt. „Wir bemühen uns, am Puls der Zeit zu bleiben“, so Bauer.

Kauder interessie­rte sich in diesem Zusammenha­ng dafür, ob die Stadtwerke bei ihren Kunden bereits sogenannte Smartmeter einbauen. Die intelligen­ten Messsystem­e, die den Stromverbr­auch ermitteln, speichern und verarbeite­n, sollen per Gesetz möglichst flächendec­kend in Firmen und Haushalte einziehen. Hans Bauer beklagte allerdings, dass es noch keine zertifizie­rten Endgeräte auf dem Markt gebe: „Da war das Gesetz schneller als die Praxis.“Kauder kommentier­te trocken: „Soviel zur Modernisie­rung unseres Landes.“

Ob der Neubau sich auf den Strompreis auswirken würde, interessie­rte einen der Besucher. „Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun“, antwortete Bauer. Da sich der Strompreis nach der EEG-Umlage richte, könne er noch nicht sagen, ob der Strompreis in Trossingen 2019 erhöht wird. „Für Gas, Wasser und Abwasser haben wir aber keine Erhöhungen geplant.“

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FOTO: LARISSA SCHÜTZ Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Hans Bauer zeigt die Außenanlag­e des Neubaus.
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FOTO: LS Zwei Treppenhäu­ser gibt es im Neubau.

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