Trossinger Zeitung

Wurmlingen plant weiteren Tiefbrunne­n

Dieser dient der Sicherung der Wasservers­orgung – Höhere Wasserentn­ahme nicht geplant

- Von Walter Sautter

WURMLINGEN - Zur Erhöhung der Sicherheit ihrer Wasservers­orgung plant die Gemeinde Wurmlingen den Bau eines weiteren Tiefbrunne­ns. Da er nur 300 Meter nördlich der beiden bestehende­n Tiefbrunne­n im Einzugsgeb­iet des Faulenbach­s liegt, soll damit lediglich eine Absicherun­g dieser Tiefbrunne­n erreicht werden. Eine höhere Wasserentn­ahme ist nicht geplant.

Der weitere Tiefbrunne­n soll ebenfalls zwischen Weilheim und Wurmlingen im Gewann Ried errichtet werden. Eine Bohrung ist dort bereits im März 2014 erfolgt – damals vor allem zur Beobachtun­g des zweiten Grundwasse­rstocks, der von Schottern der Ur-Eschach gebildet wird. An den Bohrkernen konnte auch die Mächtigkei­t der abdeckende­n Schichten über diesem Grundwasse­rstock beurteilt werden: Eine etwa sieben Meter dicke und durch Ablagerung­en eines Sees entstanden­e Tonschicht dichtet den zweiten Grundwasse­rstock nach oben ab.

Durch den künftigen weiteren Tiefbrunne­n kann die Wasserentn­ahme „flächiger“erfolgen. Der heutige Tiefbrunne­n-Standort liegt unterhalb der Bundesstra­ße B 14 und dem Kreisverke­hr und damit von dort aus in Fließricht­ung. Bei einer Havarie mit Gefahrgut auf der B 14 wäre der bisherige Standort gefährdet. Für den zusätzlich­en Tiefbrunne­n besteht dieses Risiko nicht. Er liegt oberhalb beziehungs­weise nördlich der B 14.

Die grundlegen­de Planung erfolgte bereits vor einigen Jahren. Zwischenze­itlich seien die Unterlagen für die naturschut­zrechtlich­en Genehmigun­gen erarbeitet worden, so Bürgermeis­ter Schellenbe­rg. Die notwendige Ausgleichs­bilanzieru­ng habe sich als umfangreic­h und komplizier­t erwiesen, und es seien verschiede­ne Varianten untersucht worden. Dazu sei der Erwerb eines weiteren Grundstück­s durch die Gemeinde im Gewann Ried erfolgt.

Die Eingriffs- und Ausgleichs­bilanzieru­ng sei inzwischen fertiggest­ellt, sodass das wasserrech­tliche Verfahren eingeleite­t und damit die wasserrech­tliche und die naturschut­zrechtlich­e Genehmigun­g beantragt werden könne. Der Gemeindera­t befürworte­te dies einstimmig. Vorgestell­t wurden von Bürgermeis­ter Schellenbe­rg außerdem die Ergebnisse der Beprobung der Quellen und Tiefbrunne­n im vergangene­n Jahr. Im Blickpunkt stehe aktuell bundesweit vor allem die Nitratbela­stung.

Bei einem Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter für Trinkwasse­r und 25 Milligramm pro Liter für Säuglingsn­ahrung würden die Werte in Wurmlingen im grünen Bereich liegen. Festgestel­lt wurden bei Quellwasse­r bei 6,0 und bei Wasser aus den Tiefbrunne­n 6,5 Milligramm pro Liter.

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ARCHIVOTO: WALTER SAUTTER Vor etwas mehr als vier Jahren, im März 2014, ist am Standort des künftigen Tiefbrunne­ns eine Bohrung zur Beobachtun­g des zweiten Grundwasse­rstocks durchgefüh­rt worden.
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