Wurmlingen plant weiteren Tiefbrunnen
Dieser dient der Sicherung der Wasserversorgung – Höhere Wasserentnahme nicht geplant
WURMLINGEN - Zur Erhöhung der Sicherheit ihrer Wasserversorgung plant die Gemeinde Wurmlingen den Bau eines weiteren Tiefbrunnens. Da er nur 300 Meter nördlich der beiden bestehenden Tiefbrunnen im Einzugsgebiet des Faulenbachs liegt, soll damit lediglich eine Absicherung dieser Tiefbrunnen erreicht werden. Eine höhere Wasserentnahme ist nicht geplant.
Der weitere Tiefbrunnen soll ebenfalls zwischen Weilheim und Wurmlingen im Gewann Ried errichtet werden. Eine Bohrung ist dort bereits im März 2014 erfolgt – damals vor allem zur Beobachtung des zweiten Grundwasserstocks, der von Schottern der Ur-Eschach gebildet wird. An den Bohrkernen konnte auch die Mächtigkeit der abdeckenden Schichten über diesem Grundwasserstock beurteilt werden: Eine etwa sieben Meter dicke und durch Ablagerungen eines Sees entstandene Tonschicht dichtet den zweiten Grundwasserstock nach oben ab.
Durch den künftigen weiteren Tiefbrunnen kann die Wasserentnahme „flächiger“erfolgen. Der heutige Tiefbrunnen-Standort liegt unterhalb der Bundesstraße B 14 und dem Kreisverkehr und damit von dort aus in Fließrichtung. Bei einer Havarie mit Gefahrgut auf der B 14 wäre der bisherige Standort gefährdet. Für den zusätzlichen Tiefbrunnen besteht dieses Risiko nicht. Er liegt oberhalb beziehungsweise nördlich der B 14.
Die grundlegende Planung erfolgte bereits vor einigen Jahren. Zwischenzeitlich seien die Unterlagen für die naturschutzrechtlichen Genehmigungen erarbeitet worden, so Bürgermeister Schellenberg. Die notwendige Ausgleichsbilanzierung habe sich als umfangreich und kompliziert erwiesen, und es seien verschiedene Varianten untersucht worden. Dazu sei der Erwerb eines weiteren Grundstücks durch die Gemeinde im Gewann Ried erfolgt.
Die Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung sei inzwischen fertiggestellt, sodass das wasserrechtliche Verfahren eingeleitet und damit die wasserrechtliche und die naturschutzrechtliche Genehmigung beantragt werden könne. Der Gemeinderat befürwortete dies einstimmig. Vorgestellt wurden von Bürgermeister Schellenberg außerdem die Ergebnisse der Beprobung der Quellen und Tiefbrunnen im vergangenen Jahr. Im Blickpunkt stehe aktuell bundesweit vor allem die Nitratbelastung.
Bei einem Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter für Trinkwasser und 25 Milligramm pro Liter für Säuglingsnahrung würden die Werte in Wurmlingen im grünen Bereich liegen. Festgestellt wurden bei Quellwasser bei 6,0 und bei Wasser aus den Tiefbrunnen 6,5 Milligramm pro Liter.