Trossinger Zeitung

Strahlkraf­t über Tuttlingen hinaus

Innovation­s- und Forschungs­centrum am Hochschulc­ampus wird offiziell eröffnet

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Seit Anfang des Monats ist das Innovation­s- und Forschungs­centrum (IFC) am Hochschulc­ampus Tuttlingen der Hochschule Furtwangen in Betrieb. Am Mittwochna­chmittag wurde es in einer Feierstund­e offiziell eröffnet. Das Gebäude, das mit Geldern der Europäisch­en Union, dem Land Baden-Württember­g sowie Stadt und Landkreis Tuttlingen entstanden ist, soll helfen, innovative Produkte für die hiesigen Unternehme­n voranzutre­iben.

Prof. Rolf Schofer, Rektor der Hochschule Furtwangen, sprach von einem außergewöh­nlichen finanziell­en Beitrag, den Stadt und Landkreis Tuttlingen geleistet hätten, die jeweils 2,5 Millionen Euro für das IFC lockergema­cht haben. Insgesamt hat das Gebäude mit seinen 2600 Quadratmet­ern auf fünf Ebenen rund 11,3 Millionen Euro gekostet.

Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck freute sich, ein „wunderbare­s Gebäude“übergeben zu können, das „städtebaul­ich ein wunderbare­r Akzent“sei. Im engen Zusammenwi­rken von Hochschulc­ampus und Wirtschaft sei es möglich, Innovation­en zu tätigen: „Wir sind in der Lage, mit dem IFC Nachhaltig­keitstheme­n zu bespielen. Es ist eine ideale Ergänzung zu dem, was bereits am Hochschulc­ampus ist“, sagte Beck. „Selbstgefä­lligkeit kein Maßstab für einen garantiert­en Erfolg“Das IFC strahle über die Stadt Tuttlingen hinaus aus, sagte Landrat Stefan Bär. Im Landkreis seien tolle Betriebe ansässig, aber angesichts der wirtschaft­lichen Stärke sei „Selbstgefä­lligkeit kein Maßstab für einen garantiert­en Erfolg“. Das sagte er auch in Anlehnung an das schlechte Abschneide­n der Fußball-Nationalma­nnschaft bei der WM in Russland. Das IFC könne in der Vorbereitu­ng auf den Wandel durch die zunehmende Digitalisi­erung helfen.

Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekr­etärin im Ministeriu­m für Ländlichen Raum, sagte, dass Innovation­en und der ländliche Raum gut zusammenpa­ssen würden. Tuttlingen sei global gesehen nicht unbedingt bekannt, aber die Medizintec­hnik, die von hier komme, die „steht in jedem funktions- und zukunftsfä­higen Operations­saal“. Auch in Stuttgart sei bekannt, wie wirtschaft­sstark der Landkreis Tuttlingen sei: „Das muss man auch halten“, sagte sie. Das IFC stünde dabei als Vermittler zwischen Wissenscha­ft und Wirtschaft. Es stehe nicht nur für den technologi­eund Wissenstra­nsfer, sondern es sei auch eine Antwort auf den Fachkräfte­mangel in der Region. Sie erinnerte daran, dass 4,55 Millionen Euro für das Gebäude von der Europäisch­en Union gekommen seien. IFC als Juwel zur Stärkung des Wirtschaft­sstandorts Mit dem IFC bekomme der Hochschulc­ampus eine zweite Stufe, die sich der Forschung und Ausgründun­g widmet, sagte der Tuttlinger Landtagsab­geordnete, Justiz- und Europamini­ster Guido Wolf (CDU) als Vorsitzend­er des Hochschulc­ampus-Fördervere­ins. Damit würde es die Vermittlun­g der Wissenscha­ft fortsetzen und ein Juwel für die Stärkung des Wirtschaft­sstandorts sein. Er äußerte den Wunsch, dass mit dem IFC die Unternehme­n die Ingenieure für die Zukunft bekommen würden. Zudem bat er darum, dass im Gebäude erkennbar werden sollte, dass auch EU-Mittel fürs IFC geflossen seien. „Wir müssen Europa erlebbar machen“, forderte Wolf. Mit dem neuen Gebäude stehe der Tuttlinger Hochschulc­ampus auf einem guten Fundament.

Der katholisch­er Pfarrer Richard Grotz betonte bei der gemeinsame­n Segnung mit dem evangelisc­hen Dekan, Stefan Berghaus, dass das IFC ein Ort der „Forschung und Wissenscha­ft, der Technik und Innovation und der Begegnung“sei. Prof. Ulrich Mescheder und Prof. Martin Heine stellten mit Prof. Martin Haimerl den neuen wissenscha­ftlichen Direktor des IFC vor. „Es geht darum, den Transforma­tionsproze­ss zu begleiten“, sagte Haimerl, der erst in der vergangene­n Woche in seine neue Funktion gewählt worden ist. Er sehe seine Aufgabe darin, mitzugesta­lten, doch das könne er nicht alleine schaffen, sondern nur gemeinsam im Team.

 ?? FOTOS: ARNO SPECHT, CHRISTIAN GERARDS ?? Feiern die Eröffnung des IFC am Hochschulc­ampus Tuttlingen (von links): Prof. Martin Heine, Klaus Irion, Prof. Ulrich Mescheder, Guido Wolf, Friedlinde Gurr-Hirsch, Michael Beck, Prof. Martin Haimerl, Stefan Bär und prof. Rolf Schofer.
FOTOS: ARNO SPECHT, CHRISTIAN GERARDS Feiern die Eröffnung des IFC am Hochschulc­ampus Tuttlingen (von links): Prof. Martin Heine, Klaus Irion, Prof. Ulrich Mescheder, Guido Wolf, Friedlinde Gurr-Hirsch, Michael Beck, Prof. Martin Haimerl, Stefan Bär und prof. Rolf Schofer.
 ??  ?? Zahlreiche Gäste kommen zur Einweihung des IFC, darunter sind auch (Foto links, erste Reihe von links): Ewald Marquardt, Prof. Martin Haimerl und Dr. Klaus Irion, der einen Impulsvort­rag zum Thema „Digitalisi­erung – warum?“hielt.
Zahlreiche Gäste kommen zur Einweihung des IFC, darunter sind auch (Foto links, erste Reihe von links): Ewald Marquardt, Prof. Martin Haimerl und Dr. Klaus Irion, der einen Impulsvort­rag zum Thema „Digitalisi­erung – warum?“hielt.

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