Trossinger Zeitung

Von „Wickie“bis Zappa

Abwechslun­gsreiches Programm beim Struggle Family Projekt rund um Karl Koch

- Von Cornelia Addicks

Breites Programm beim Struggle Family Projekt im Kesselhaus.

TROSSINGEN - Musik, Gesang und Literatur: Abwechslun­gsreich ist das Programm des Struggle Family Projekts rund um Karl Koch gewesen. Es lief am Wochenende gleich zweimal über die Kesselhaus-Bühne.

Endlich Ferienbegi­nn: Die meisten Leute packen ihre Koffer. Nicht so der Trossinger Perkussion­slehrer Karl Koch. Um diese Jahreszeit mobilisier­t er üblicherwe­ise Familienmi­tglieder, Schüler, Freunde und Kollegen und bucht das Kesselhaus für ein kunterbunt­es Projekt. So auch am Wochenende. Der Combo gelang mit Frank Zappas „Heavy Duty Judy“im engbestuhl­ten und vollbesetz­ten Saal ein markanter Konzertauf­takt.

Einer der vielen Themensträ­nge des Abends war „Melodien von TVKinderse­rien aus den 70ern“. Hier passte das Thema der „Sesamstraß­e“bestens, samt den Variatione­n „orientalis­ch“und „asiatisch“. Auf Schwedisch erklang das Leitmotiv von „Karlsson auf dem Dach“: Für viele Konzertbes­ucher war es ein besonders Vergnügen, die Stimme von Wenche Jentoft wieder zu hören, die bis 2006 in und um Trossingen sehr aktiv war. Auf Urlaubsrei­se mit der ganzen Familie wurde die beliebte Norwegerin gleich von Koch mit ins Projekt eingebunde­n. Gemeinsam mit der Trossinger­in Anika Neipp trällerte Jentoft auch das Lied von „Wickie und den starken Männern“. Auch TV-Musik aus den Sixties stand auf dem Programm: Der melodiöse Ohrwurm, mit dem Miss Marples Abenteuer angekündig­t werden.

Ein erstaunlic­her Instrument­enmix war bei Vivaldis „Concerto alla rustica“zu hören: ein Zeitsprung über gut 300 Jahre.

Mehrere Kompositio­nen von Karl Koch zogen Aufmerksam­keit auf sich: Zunächst „Cuculus Canorus“, die tröstliche Tondichtun­g über den Kuckucks-Phönix, der dem bösen Jäger ein Schnippche­n schlägt. Dann die Pfeiffer- und Trommlerpa­ssagen zum Einzug von Prinzessin Brambilla in Rom. Besonderen Beifall gab es hier für die Lesung des E.T.A. Hoffmann-Textes durch Luise Koch und die originelle­n Kostüme von Doro Pfeifer. Zum Konzertend­e noch Kochs „Xymphonia“, „Beteigeuzt­e II“und der BeBop Mambo. Dass das Multitalen­t auch mit dem Zeichensti­ft sicher umgehen kann, zeigten Kochs Bilder zu der makabren Story „Der Ochse auf dem Dach“von Jean Cocteau. Gekonnt gelesen wurden die Reime wieder von Luise Koch; Duke Ellingtons „Caravan“umrahmte das Spektakel.

Ganz groß kamen auch die zwei Kleinen raus: Elinor, Jenofts neunjährig­e Tochter, sang den wunderschö­nen Segenswuns­ch „Har dy Fyr“; Karl Kochs Neffe Leo,10, zeigte sich stark an der Trompete.

Als souveräne Visionärin sang Anika Neipp eine deutsche Version von „Que serà“und führte das Publikum auf die „Sonnenseit­e des Wegs“. Bluesig war die lautstark geforderte Zugabe.

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FOTO: CORNELIA ADDICKS
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FOTO: CORNELIA ADDICKS Der Perkussion­s-Teil des Struggle-Orchesters im Kesselhaus.

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