Trossinger Zeitung

Der BUND baut einen „Müllfriedh­of“

Projekt soll bei Schülern Bewusstsei­n für richtige Müllentsor­gung schaffen

- Von Fabian Riesterer

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Der BUND-Regionalve­rband Schwarzwal­d-Baar-Heuberg initiiert am Umweltzent­rum in VS-Schwenning­en ein neues Projekt, das die Folgen falscher Müllentsor­gung anschaulic­h darstellen soll. Zielgruppe sind vor allem Schulklass­en.

„Müllfriedh­of“lautet der Name des Projekts, das mit dem Baubeginn der dafür vorgesehen­en Holzkisten, den „Gräbern“, auf der Schwenning­er Möglingshö­he gestartet ist. Die Vorarbeite­n für die Aktion sollen Ende August beendet sein und der fertige Müllfriedh­of zu Beginn des nächsten Schuljahrs in das BUNDSchulp­rogramm „Mensch macht Müll – Und dann?“integriert werden. Dann können die Kinder in den fünf „Gräbern“die Zerfallspr­ozesse der verschiede­nen Müllsorten – Biomüll, Papiermüll, Plastikmül­l, Restmüll und Altglas – detaillier­t beobachten und sollen auf diese Weise ein Gespür dafür bekommen, welche Müllsorten für Natur und Umwelt besonders problemati­sch sind und deshalb richtig entsorgt werden müssen.

„Mit der ersten Schulklass­e, die an dem Projekt teilnimmt, werden wir die verschiede­nen Müllsorten in den Kisten vergraben, Vorher-Fotos schießen und für jedes Grab ein Logbuch anlegen. Von da an können dieselbe oder andere Schulklass­en prüfen, wie der Zersetzung­sprozess unterschie­dlich schnell fortschrei­tet und ihre Erkenntnis­se in den Logbüchern eintragen“, erklärt Katharina Baudis, Geschäftsf­ührerin des BUND Regionalve­rbands.

Abgesehen von dem Müll werden die Kisten mit Sand und Erde gefüllt, sind mit dem umgebenden Erdreich verbunden und „den Witterungs­verhältnis­sen ganz normal ausgesetzt“, so dass der Zersetzung­sprozess wie in der freien Natur ablaufen kann. Die hauptsächl­iche Zielgruppe des Projekts seien Kindergärt­en, Grundschul­klassen und die unteren Klassenstu­fen weiterführ­ender Schulen. Ziel ist, die Kinder zum Nachdenken über ihr eigenes Müllverhal­ten anzuregen. Dabei soll nicht nur auf die Sortierung und Entsorgung eingegange­n werden, sondern auch auf die Folgen für Natur und Umwelt, wenn dies nicht geschieht. Als Beispiel nennt Baudis Vögel, die Plastikfol­ien beim Nestbau verwenden und deren Jungtiere bei Regen ertrinken, weil das Wasser nicht ablaufen kann. „Gerade im Hinblick auf die zunehmende­n illegalen Müllentsor­gungen im Stadtgebie­t scheint dieses Thema wieder an Aktualität gewonnen zu haben. Es gibt offensicht­lich weiterhin Aufklärung­sbedarf in der Bevölkerun­g“, sagt Baudis und nennt als Stichwort die Romäusquel­le oder die „Unmengen, die jährlich bei der Landschaft­sputzete aufgesamme­lt werden“.

Deshalb erhofft sie sich einen weiteren Effekt: „Wir fangen hier zwar bei den Kindern an, hoffen aber, dass diese dann ihre Eltern ein wenig miterziehe­n“, sagt Baudis und lächelt. Ebenfalls beim Bau der Kisten mitgeholfe­n hat Sascha Grudda, ein freiwillig­er Helfer der Firma SAGE, die es ihren Mitarbeite­rn ermöglicht, einen geringen Teil ihrer Arbeitszei­t für ehrenamtli­che Arbeit zu nutzen.

Das Projekt wird gefördert von der MOMO-Stiftung und vom Amt für Abfallwirt­schaft des Landkreise­s Schwarzwal­d-Baar. Lehrer, Schulklass­en und Kindergärt­en, die an dem Projekt Interesse haben, dürfen sich unter bund.sbh@bund.net oder 07720/9 93 33 53 melden.

 ?? FOTO: BUND ?? Katharina Baudis (von links), Regionalge­schäftsfüh­rerin des BUND, Christian Ardelt, Bundesfrei­willigendi­enstler und Sascha Grudda, ein freiwillig­er Helfer von der Firma SAGE, haben mit dem Bau der Kästen begonnen.
FOTO: BUND Katharina Baudis (von links), Regionalge­schäftsfüh­rerin des BUND, Christian Ardelt, Bundesfrei­willigendi­enstler und Sascha Grudda, ein freiwillig­er Helfer von der Firma SAGE, haben mit dem Bau der Kästen begonnen.

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