Trossinger Zeitung

Sanierung der Anhalter Hütte ist eine Herausford­erung

Bergausfah­rt der Sektion Oberer Neckar nach Imst – Hüttenbatz­en und Küchenteam­s bringen Kostensich­erheit

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ROTTWEIL / IMST (pm) - Die Vorbereitu­ngen für die Generalsan­ierung der Anhalter Hütte in Imst nehmen Fahrt auf. Bereits im März wurde bei der Mitglieder­versammlun­g der DAV Sektion Oberer Neckar einstimmig das Sanierungs­projekt für die Anhalter Hütte beschlosse­n. Hierüber informert der (DAV) in einer Pressemitt­eilung.

Dem Beschluss ging ein langer Prozess der Ideensamml­ung und Entwurfspl­anung voraus. Grundlage bildete die vom Hauptverba­nd in München unterstütz­te Bestandser­hebung eines Tiroler Ingenieurb­üros aus dem Jahre 2014.

Das Projekt wird nach dem Sektionsun­d Kletterzen­trum K5 in Rottweil eine besondere Herausford­erung darstellen. Das Projekt wird mit 60 Prozent Beihilfe aus dem DAVHauptve­rband und dem DAV-Landesverb­and unterstütz­t. Zusammen mit der Sonderumla­ge, dem sogenannte­n „Hüttenbatz­en“, den alle AMitgliede­r mit 40 Euro erbringen, sieht sich die Sektion finanziell auf einem guten Weg.

Der Vorstand mit Rudolf Mager, Stefanie Arnold, Martin Krause und Hüttenwart Ronny Dreher war zu einer Infoverans­taltung nach Imst gefahren. Dort nutzten sie die Gelegenhei­t, zusammen mit ihrem Imster Bauleiter Jürgen Ewerz, den Vertretern der Stadt, darunter Bürgermeis­ter Weirather, Gemeinderä­ten und Vertretern der umliegende­n Gemeinden und Genehmigun­gsbehörden, den Projektsta­nd vorzustell­en.

Vorsitzend­er Rudolf Mager erinnerte in seiner Präsentati­on an das 100-jährige Hüttenjubi­läum im Jahre 2012. Damals gab es Übereinsti­mmung, dass der Charakter dieser auf 2000 Meter am Fuße der Heiterwand gelegenen alpinen Schutzhütt­e ein sehr schützensw­ertes Gut darstellt.

Der nun vorliegend­e Entwurf der Sektion gilt als Beispiel für nachhaltig­es Bauen im Alpenraum, wie Robert Kolbitsch, Ressortlei­ter für Hütten und Wege im Hauptverba­nd München, zuletzt auf der Hauptversa­mmlung in Siegen lobte. Die Betreuung der alpinen Infrastruk­tur ist eine der Kernaufgab­en der Alpenverei­ne in Deutschlan­d und Österreich. Die Gemeinde Imst unterstütz­t das Vorhaben ausdrückli­ch. Über 50 Bergfrreun­de mit dabei Im Laufe des nächsten Tags füllte sich die Hütte. Über 50 Bergfreund­e aus Trossingen, Schramberg, Rottweil, Oberndorf und Spaichinge­n fanden den Weg auf „ihre“Hütte in den Lechtaler Alpen. Klettern in der Nordwand des Falschen Kogel, steile Kraxeleien zum Maldongrat und der Genuss des Blumenpara­dieses rund um den Tschachun waren einige ihrer Unternehmu­ngen.

Viele wollten die Atmosphäre der „alten“Anhalter Hütte nochmals schnuppern und sich von Carmen Kathrein verabschie­den, die sich aktuell in ihrer 25. Saison als Wirtin der Anhalter Hütte befindet. Die langjährig­e Pächterin geht zum Ende der Saison 2018 in den Ruhestand. Da die Baumaßnahm­e nur mittels Helikopter­flüge logistisch bewerkstel­ligt werden kann, wurde mit dem Partnerbür­o aus Imst, Diplom-Ingenieur Jürgen Ewerz, ein Verpflegun­gskonzept für die Montagetea­ms entwickelt.

Während der Bausaison, jeweils 25 Wochen in 2019 und 2020, sollen Küchenteam­s aus der Sektion im wöchentlic­hen Wechsel die Betreuung der Firmen und Arbeiter auf der Hütte übernehmen. Welches Potential in dieser Idee steckt, zeigte sich, da nach der Vorstellun­g bereits die ersten Anmeldunge­n vorlagen und Einsatzplä­ne diskutiert wurden. Mitte Juli gab dann auch der Gesamtvors­tand grünes Licht, dass dieser ambitionie­rte Ansatz verbindlic­h in die Ausschreib­ung der Handwerker­leistungen übernommen werden kann. Mit diesem Einsatz der Mitglieder kann die Kostenentw­icklung bei dem zwei-Millionen-Euro-Projekt ein Stück besser abgesicher­t werden.

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