Kreis schließt Flüchtlingsunterkünfte
Mietverträge in Neuhausen und Tuttlingen bereits gekündigt – Neuzugänge gehen zurück
●Voller Dankbarkeit, dass er seinen runden Geburtstag nach einem schlimmen Sturz noch erleben darf, hat der Tuttlinger Walter Kümmerlen, (Foto: Franz Dreher) ehemaliger Prokurist beim Tuttlinger Medizintechnik-Unternehmen Aesculap, jetzt seinen 80. Geburtstag in der geriatrischen Abteilung der Spaichinger Kreisklinik gefeiert. Zu einer kleinen Feierstunde hatten sich zahlreiche Gratulanten eingefunden, darunter auch etliche alte Weggefährten von Aesculap sowie der Vorsitzende des Kreisseniorenrates, Martin Stützler, und der Seniorenunion, Roland Ströbele. Die beiden Funktionäre würdigten die jahrelange Arbeit des unermüdlichen Organisators und wünschten ihm weiterhin eine gute Genesung. Walter Kümmerlen war in seinem Leben in vielen Funktionen lange Zeit ehrenamtlich tätig, sowohl als stellvertretender Vorsitzender des Kreisseniorenrats, als auch der Seniorenunion. Auch in den zwei Jahrzehnten seiner Arbeit im Tuttlinger Ortsseniorenrat und der Betreuung der Aesculap-Senioren hat sich Walter Kümmerlen für seine Mitmenschen unermüdlich engagiert. Für seine Verdienste um den Aufbau Ost hat er – auf Initiative des Landes Thüringen – das Bundesverdienstkreuz erhalten. Er sei besonders für den Beistand seiner Familie in den letzten schweren Wochen dankbar. (pm) TUTTLINGEN - Zwei von drei großen Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge im Take-off-Gewerbegebiet in Neuhausen ob Eck hat das Landratsamt Tuttlingen auf Ende Juni gekündigt. Im ehemaligen „Akzente“in der Möhringer Vorstadt zogen die letzten Bewohner bereits Ende Mai aus. Weitere solcher Gemeinschaftsunterkünfte sollen aufgelöst oder umgewandelt werden, denn der Zuzug von Flüchtlingen in den Kreis Tuttlingen hat sich deutlich reduziert.
Seit Jahresbeginn sind 65 Flüchtlinge neu in den Landkreis gekommen. In diesem Monat lag die Zuteilungsquote gerade mal bei sechs Personen. Somit lebten Stand 1. Juli 2018 noch 484 Flüchtlinge in einer Gemeinschaftsunterkunft (GU). Für sie hält das Landratsamt 18 Gebäude im gesamten Kreisgebiet vor. Einige sind angemietet, andere hat der Landkreis gebaut oder gekauft. „Wir gehen Stand heute davon aus, dass zehn Gemeinschaftsunterkünfte mit einer Gesamtkapazität von rund 400 Plätzen ausreichen“, so Nadja Seibert, Sprecherin des Landkreises. Damit sei ein gewisser Puffer vorhanden, „falls sich die Situation wieder verschärft“.
Weitere Plätze sollen noch in diesem Jahr abgebaut werden. „Wir fahren auf Sicht“, sagt Seibert. Welche Unterkünfte das sein werden, dazu gibt es momentan Gespräche zwischen Landratsamt und einigen Kommunen, um Mietverträge vorzeitig zu beenden. Solange diese Gespräche laufen, kann das Amt keine Standorte nennen, heißt es.
Weitergeführt werden sollen vor allem die eigenen GU des Landratsamts, die es in Seitingen-Oberflacht, Gosheim, Wehingen, Mühlheim, Geisingen und Tuttlingen gibt. Zudem hat der Kreis größere Unterkünfte in Trossingen, Immendingen und Spaichingen längerfristig angemietet. Auf Kreisgemeinden verteilt Anerkannte Asylsuchende, aber auch solche, die abgelehnt sind und bereits 24 Monate in einer Gemeinschaftsunterkunft gelebt haben, können ihren Wohnsitz innerhalb des Landkreises selbst wählen – wenn sie eine Wohnung finden. Tun sie das nicht, dann kommen sie in die Anschlussunterbringung (AU), für die die Kommunen zuständig sind. Für die Verteilung der Flüchtlinge gibt es im Landkreis eine Soll-Quote, bezogen auf die Einwohnerzahl der Städte und Gemeinden. Das Ziel ist eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Flüchtlinge auf die Kommunen.
Aktuell leben 1384 Flüchtlinge in einer Anschlussunterbringung. Dafür werden teilweise auch Gemeinschaftsunterkünfte, die nicht mehr gebraucht werden, genutzt. So geschehen in Tuttlingen in der Moltkestraße, wo die Stadt die Unterkunft Ende Mai vom Landkreis übernommen hat (wir berichteten). Teilweise gibt es auch Kombi-Lösungen, wie in Gosheim, wo in einem Haus in verschiedenen Stockwerken GU und AU untergebracht sind. Eine solche Kombi-Lösung planen Kreis und die Kommune auch für Mühlheim. In Beschäftigung vermittelt Derzeit ist jeder vierte Hartz-IVEmpfänger im Kreis ein Flüchtling. Insgesamt gibt es aus den fünf Hauptherkunftsländern (Syrien, Iran, Irak, Gambia und Afghanistan) rund 1200 Menschen, die Leistungen nach dem SGB II – also Hartz IV – bekommen. „Die besondere Herausforderung wird sein, diese Flüchtlinge nach nach dem Absolvieren der Sprachund Qualifizierungskurse in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen“, so Seibert.
Einige haben diesen Sprung bereits geschafft: Im vergangenen Jahr wurden 71 Menschen in eine Beschäftigung vermittelt, weitere in Ausbildung (sechs), Studium (drei) und Selbstständigkeit (zwei).
Die Kreisbehörde wertet das als Erfolg und hat die Hoffnung, dass die Zahlen nach Beenden der Sprachkurse in diesem Jahr weiter steigen werden. Der gute Arbeitsmarkt helfe dabei.
E-Ladesäule beschädigt
TUTTLINGEN (pz) - Unbekannte haben im Zeitraum zwischen Samstag und Sonntag auf dem Parkplatz „Donauspitz“in Tuttlingen das Display der E-Ladesäule beschädigt. Der Schaden wird auf rund tausend Euro geschätzt. Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 07461 /941-0 entgegen.
Audi zerkratzt
TUTTLINGEN (pz) - In der Nacht auf Donnerstag hat ein Unbekannter in der Straße „In Wöhrden“in Tuttlingen einen schwarzen Audi A4 zerkratzt. Der Schaden wird auf rund 4000 Euro geschätzt.