Ende gut, fast alles gut
Na also. Ententeichund Primfreunde dürfen zufrieden sein, denn langsam entwirrt sich das mit vielen Taschenspielertricks und Nebenschauplätzen garnierte Problem rund um die Sauberkeit der Prim. Wir erinnern uns: Die Prim ist im Rahmen der Erhebung der Gewässergüte des Neckars als Zufluss herausgestochen. Negativ. Auf der ansonsten gemäßigt gefärbten Karte der Neckarzuflüsse stach in knallrot der kleine Spaichinger Bach heraus. Drei Ursachen wurden für die miserable Qualität ausgemacht: die in die Jahre gekommene Kläranlage, die nicht gut funktionierenden Regenüberlaufbecken und letztlich der Ententeich, der jahrelang nicht mehr ausgebaggert wurde und so selbst zum Problem wurde.
Das Wasserwirtschaftsamt machte zurecht Druck, es ging vor allem um die Kläranlage. Und dann kamen die politischen Spielchen ins Spiel: Die Stadt beantragte das Trockenlegen des Teichs und wollte diesen Plan mit gepflasterter Wasserspielfläche durchbringen. Hatte auch eine gewisse Logik, denn nicht nur wäre dadurch das den Spaichingern ans Herz gewachsene anarchische Pfützchen „kultiviert“und kontrolliert worden, sondern die Chose wäre auch billiger gewesen als die hohen Investitionen in die Bauwerke. Bloß: Die ultimative Aussage, sonst gebe es keine wasserrechtliche Genehmigung, war schlicht gelogen. Zwar steht in dem Gutachten von 2008 zur Gewässerqualität der Prim zwar drin, dass langfristig es immer besser ist, wenn ein fließendes Gewässer von einem Stehenden entkoppelt ist, aber diese Empfehlung war nie Bedingung. Im Übrigen steht an anderer Stelle desselben Gutachtens die Empfehlung, die verdolte Prim wieder offen zu legen. Davon hört man weit und breit nichts.
Der Ententeich ist ein hochemotional belegtes Thema, entsprechend setzten sich denn auch alle Parteien mit verschiedenen Aktivitäten, bis hin zu einer Ehrenamtsaktion, damit auseinander.
Die eigentliche Problemlösung zu einer saubereren Prim aber kommt von solide von der Verwaltung abgearbeiteten Aufgabenstellungen: Die Kläranlage wurde über Jahre nun in mehreren Schritten für Millionen saniert. Das macht übrigens auch Sinn, weil die Prim unterhalb der Anlage in manchen Zeiten fast ausschließlich aus Kläranlagenabwasser besteht. Und: Jetzt wird das Regenüberlaufbecken ertüchtigt. Dass nun auch noch der Ententeich von Sediment gereinigt wurde, rundet den Dreiklang der vernünftigen und logischen Maßnahmen ab.
Gut so. Ohne Brimborium, Wahrheitsverdrehung und politisches Ausgeschlachte ist das Ziel, eine saubere Prim, erreicht - und den Spaichingern ihr Kleinod erhalten. r.braungart@schwaebische.de