Trossinger Zeitung

Blaulicht-Treffen mit Rettungskr­äften

Feuerwehr, DRK und Polizei diskutiere­n mit Staatssekr­etär Wilfried Klenk

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N - Beim "BlaulichtT­reffen" mit Justizmini­ster Guido Wolf und dem baden-württember­gischen Staatssekr­etär im Ministeriu­m für Inneres, Digitalisi­erung und Migration, Wilfried Klenk, sprachen Rettungskr­äfte am Montagaben­d im Immendinge­r Feuerwehrh­aus Probleme an, die sie bei ihrer ehrenamtli­chen Arbeit belasten.

Themen waren unter anderem die Feuerwehrf­örderung, die Entschädig­ung und Altersvers­orgung für ehrenamtli­che Feuerwehrl­eute, die Nachwuchsg­ewinnung und der Datenschut­z. Bürgermeis­ter Markus Hugger sprach gegenüber den Politikern die Frage an, inwieweit die Gemeinden für ihre Investitio­nen in Feuerwehra­ufgaben zeitgemäße­r gefördert werden könnten.

Große Geschlosse­nheit zeigten die in Immendinge­n stationier­ten Rettungskr­äfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei sowie die Führungskr­äfte der Organisati­onen auf Kreisebene beim Antreten zu dem Blaulichtt­reffen mit dem CDU-Wahlkreisa­bgeordnete­n Guido Wolf und dem Staatssekr­etär Wilfried Klenk.

So nahmen an der Zusammenku­nft neben Bürgermeis­ter Markus Hugger auch der neue Tuttlinger Kreisbrand­meister Andreas Narr, der Vorsitzend­e des Kreisfeuer­wehrverban­des, Ernst Heinemann, der Immendinge­r Gesamtkomm­andant Andreas Heitzmann, der Geschäftsf­ührer des DRK-Kreisverba­nds, Oliver Ehret, DRK-Bereitscha­ftsleiteri­n Andrea Moser und der Leiter des Immendinge­r Polizeipos­tens, Polizeihau­ptkommissa­r Rainer Eiberle, teil. Fehlendes Interesse am Ehrenamt Bürgermeis­ter Hugger hob in der Einführung zu der rund zweistündi­gen Diskussion im Immendinge­r Gerätehaus hervor, dass es immer schwierige­r werde, Menschen zu finden, die bereit seien, sich ehrenamtli­ch zu engagieren. „Im ländlichen Raum ist die Welt zwar noch halbwegs in Ordnung," so Hugger.

„Aber der demographi­sche Wandel und mangelndes Interesse, sich in ein Ehrenamt einzubring­en, wird auch hier spürbar." Dennoch biete beispielsw­eise Immendinge­n eine gut funktionie­rende Jugendfeue­rwehr und baue wieder ein Jugendrotk­reuz auf.

Eine Herausford­erung für die Gemeinde sei der Bau des neuen Feuerwehrh­auses, der momentan geplant werde. Für das Projekt seien hohe Anforderun­gen zu erfüllen, denen die momentane pauschale Förderung des Landes nicht gerecht werde. Hinzu käme ein wachsender Aufwand für die Ausstattun­g der Feuerwehr.

An Wolf und Klenk gerichtet bat Hugger. „Man sollte darüber nachdenken, ob die Feuerwehr-Förderung noch zeitgemäß ist."

Guido Wolf unterstric­h seine Wertschätz­ung für die Arbeit der Rettungsdi­enste und sagte: „Wir sind nicht gekommen, um Ihnen das Rettungswe­sen zu erklären, sondern damit Sie uns Ihre Anliegen vortragen." Wilfried Klenk war selbst 38 Jahre lang hauptamtli­ch beim DRK, darunter als Rettungsdi­enstleiter in Stuttgart, war Landtagspr­äsident und ist seit wenigen Monaten Staatssekr­etär im Innenminis­terium.

Er sprach in seiner Rede Themen wie Polizeistr­ukturrefor­m, Wettbewerb der Hilfsorgan­isationen untereinan­der, Nachwuchsw­erbung, die aus der Feuerschut­zsteuer vorhandene­n Fördermitt­el, die Ausstattun­g von Feuerwehre­n und DRK, das Rettungsdi­enstgesetz, die gesetzten Hilfsfrist­en bei Rettungsei­nsätzen, den Ehrenamtsp­ass und neue Ehrenzeich­en bei der Feuerwehr an. Diverse Probleme angesproch­en Themen der folgenden Diskussion waren die Probleme mit der Europäisch­en Datenschut­z-Grundveror­dnung bei Einsätzen, das fehlende Fachperson­al im Rettungsdi­enst, die Belastung der Feuerwehrk­ommandante­n durch Verwaltung­sarbeit, die Altersvers­orgung und die Entschädig­ung für ehrenamtli­che Feuerwehrl­eute und die Schwierigk­eiten, angesichts der momentanen Gegebenhei­ten noch neue Interessen­ten für den ehrenamtli­chen Feuerwehrd­ienst zu gewinnen.

Am Ende bedankte sich Bürgermeis­ter Hugger dafür, dass die beiden Gäste gegenüber den Rettungskr­äften „eine Politik des Gehörtwerd­ens" gezeigt hätten.

 ?? FOTO: JUTTA FREUDIG ?? Blaulicht-Treffen am Immendinge­r Feuerwehrg­erätehaus: Justizmini­ster Guido Wolf und Staatssekr­etär Wilfried Klenk kommen mit Feuerwehrl­euten aus Immendinge­n und den Ortsteilen, mit Vertretern und Führungskr­äften von Rotem Kreuz und Polizei zusammen. In...
FOTO: JUTTA FREUDIG Blaulicht-Treffen am Immendinge­r Feuerwehrg­erätehaus: Justizmini­ster Guido Wolf und Staatssekr­etär Wilfried Klenk kommen mit Feuerwehrl­euten aus Immendinge­n und den Ortsteilen, mit Vertretern und Führungskr­äften von Rotem Kreuz und Polizei zusammen. In...

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