Mitgliederzahl in Sportvereinen steigt an
Auch im Sportkreis Tuttlingen sind mehr Menschen als 2017 in Vereinen angemeldet
TUTTLINGEN - Jeder dritte Mensch in Baden-Württemberg ist Mitglied in einem Sportverein. Das hat die Auswertung des Landessportverbandes Baden-Württemberg (LSV) zum 1. Januar 2018 ergeben. Die Mitgliedszahl in den 11 356 Vereinen stieg um 0,62 Prozent auf 3,76 Millionen Mitglieder. Auch der Sportkreis Tuttlingen trägt zu diesem Zuwachs bei.
„Wir als Landessportverband Baden-Württemberg freuen uns sehr über die positive Mitgliederentwicklung in unseren Sportvereinen“, sagte Elvira Menzer-Haasis, Präsidentin des LSV, in einer Pressemitteilung. Seit 2016 war die Zahl der im Verein angemeldeten Sportler landesweit um mehr als 57 000 Menschen gestiegen. Der Zuwachs ab 2017 betrug 23 329 Frauen und Männer. In der Region Tuttlingen waren in diesem Zeitraum 129 Menschen (2018: 43 547; 2017: 43 418) mehr in Vereinen angemeldet.
Laut der Pressemitteilung des Landessportverbandes ist die Altersgruppe der 41- bis 60-Jährigen am stärksten in den Vereinen vertreten. Die stärksten Zuwächse gab es landesweit allerdings bei den 27- bis 40Jährigen (3,3 Prozent) sowie bei den Null- bis Sechsjährigen (2,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr bilanziert der LSV den stärksten Rückgang bei den Jugendlichen im Alter von 15 bis 18 Jahren. Dort waren mehr als zwei Prozent weniger im Verein angemeldet.
Vergleichbar sind diese Zahlen mit dem Sportkreis Tuttlingen nur bedingt, da in der Auswertung des Württembergischen Landessportbundes teilweise andere Altersgrenzen gezogen werden. Zuwächse gibt es im Tuttlinger Bereich in den Altersgruppen null bis zwei Jahre (plus 54), drei bis sechs Jahre (93), sieben bis zehn Jahren (26), 27 bis 35 Jahren (108) sowie 80 bis 89 Jahren (105) sowie den über 90-Jährigen (27). Im Bereich der elf- bis 35-Jährigen haben 2018 insgesamt 202 Personen dem Vereinssport den Rücken gekehrt. Ausnahmslos rückläufige Zahlen gibt es auch bei den 36- bis 79-Jährigen (minus 82).
Gegen den Landestrend ist der Sportkreis Tuttlingen bei den Vereinen aufgestellt. War die Zahl der Clubs in Baden-Württemberg gegenüber 2017 um 16 Vereine gesunken, ist die Anzahl in der hiesigen Region mit 134 gleichgeblieben. Die Zahl setzt sich aus den 88 Einspartenvereinen und den 46 Mehrspartenvereinen zusammen.
„Wir sind mit der Entwicklung zufrieden, dürfen die Hände aber nicht in den Schoß legen“, sagt Margarete Lehmann aus Seitingen-Oberflacht. Die Tuttlinger Sportkreis-Vorsitzende: „Im älteren Bereich legen wir zu. Sport kann jeder treiben, aber Sport im Verein ist anders, denn der Verein bietet mehr als Sport. Der Verein hat eine gesellschaftliche Aufgabe, beugt der Vereinsamung vor, und auch das Gesellige kommt nicht zu kurz.“ Attraktive Angebote anbieten Lehmann gibt den Vereinen den Tipp, attraktive Angebote anzubieten: „Die Vereine müssen sich breiter aufstellen. Die Vereine, die das anbieten, was von Jugendlichen angefragt wird, haben Vorteile. Man muss teilweise auch mal offen sein für Neues.“So könnten auch diejenigen bei der Stange gehalten werden, die sonst dem Verein den Rücken kehren. Denn, so Lehmann: „Wenn die Sportler ins Erwachsenenalter kommen, sieht es bei uns nicht so gut aus.“Die Sportkreis-Vorsitzende stellt außerdem fest: „Der Organisationsgrad wird sich verändern. Früher ist man in den Verein eingetreten und ihm treu geblieben. Heute gehört man dem Verein nur so lange an, wie man den Sport betreibt.“
Der größte Verein in Baden-Württemberg ist weiterhin der VfB Stuttgart (59 169 Mitglieder) vor den Konkurrenten in der Fußball-Bundesliga, dem SC Freiburg (14 630) und der TSG 1899 Hoffenheim (9593).
Die mitgliederstärkste Sportart in Baden-Württemberg sind weiterhin die Turner mit über 1,1 Millionen Sportlern. Damit hängen sie auch die Fußballer ab, die landesweit 974 928 Mitglieder vorweisen können.