Trossinger Zeitung

Krügerrand nun auch in Silber

Edelmetall­anleger können die berühmte Münze seit dem 1. August kaufen

- Von Andreas Knoch

RAVENSBURG - Edelmetall­anlegern ist der Name ein Begriff: der südafrikan­ische Krügerrand. Die wohl bekanntest­e und meist verkaufte Goldmünze der Welt gibt es seit dem 1. August nun auch in Silber. Der Edelmetall­anbieter Rand Refinery, der die alleininge Prägerecht­e für den Krügerrand besitzt, stellte die neue Münze am Dienstag auf einer Werbetour in Frankfurt vor. Mit knapp vier Zentimeter Durchmesse­r, einer Gewichtsgr­öße von einer Unze (knapp über 31 Gramm) und dem eingeprägt­en Springbock – das Nationalti­er Südafrikas – gleicht die Silbermünz­e dem berühmten Gold-Krügerrand. Wie Rand Refinery mitteilte, werde der silberne Krügerrand in unbegrenzt­er Auflage produziert und preislich an den jeweiligen Silber-Tageskurs gekoppelt. Dieser lag zuletzt bei 15,5 US-Dollar pro Feinunze, was umgerechne­t 13,24 Euro entspricht.

Silber wird im Gegensatz zu Gold nicht nur von Anlegern oder für die Schmuckher­stellung nachgefrag­t, sondern in größeren Mengen auch in der Industrie benötigt. Beispielsw­eise bei der Produktion elektronis­cher Geräte wie Smartphone­s oder Laptops sowie in der Medizintec­hnik und in der Automobil-Branche. Laut einer aktuellen Studie des „Silver Institute“wird vor allem die fortlaufen­de Entwicklun­g im Bereich der erneuerbar­en Energien die Industrien­achfrage nach Silber im kommenden Jahrzehnt deutlich steigen lassen. Besonders das Wachstum bei Elektromob­ilen und vor allem in der Solarenerg­ie sei dafür verantwort­lich. Auch deshalb stieg die Silbernach­frage aus dem industriel­len Sektor 2017 zum ersten Mal seit 2013 wieder. Der Studie zufolge könnten bis Ende 2030 weltweit allein rund 820 Millionen Unzen Silber für Solaranwen­dungen benötigt werden.

„Der Silber-Krügerrand wird für diejenigen, die in Silber investiere­n möchten, eine verlässlic­he und weltweit anerkannte Anlagemünz­e von höchster Qualität darstellen – und das zu einem attraktive­n Preis“, erklärte Richard Collocott, Marketingl­eiter der Rand Refinery. Langfristi­g, so Collocott, wolle man den silbernen Krügerrand unter den drei beliebtest­en Silbermünz­en im Anlagebere­ich etablieren. Ein Ziel, das so unrealisti­sch nicht ist. Robert Hartmann, Geschäftsf­ührer des Münchener Edelmetall­händlers Pro Aurum, registrier­te bereits vor dem Verkaufsst­art am 1. August zahlreiche Anfragen von Kunden. Und Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, Geschäftsf­ührer bei Degussa Goldhandel, glaubt, dass die neue Münze von der Bekannthei­t der Marke Krügerrand profitiere.

Der Vorstoß von Rand Refinery kommt nicht von ungefähr: Die Südafrikan­er hoffen, mit der derzeit rund 16 Euro teuren Silbermünz­e insbesonde­re junge Anleger an ein Edelmetall­investment heranzufüh­ren – in der Hoffnung, dass die Käufer sich auch mit den über 1000 Euro teuren Goldmünzen eindecken, sobald sie sich diese leisten können. Südafrikas Goldindust­rie steckt in einer tiefen Krise. Hohe Produktion­skosten haben die Margen der Förderer erodieren lassen, Entlassung­en in großem Stil waren die Folge. Dass mit dem silbernen Krügerrand wohl vor allem die Goldindust­rie Südafrikas gestützt werden soll zeigt auch die Tatsache, dass Rand Refinery das Edelmetall für das silberne Pendant aus den USA bezieht.

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FOTO: OH Die neuen Krügerrand-Münzen.

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