Trossinger Zeitung

Werden die Grillplätz­e bald geschlosse­n?

Forstamt macht die anhaltende Hitze und Trockenhei­t Sorgen

- Von Marc Eich

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Welche Gefahren auch in VS aufgrund der anhaltende­n Hitze und der Trockenper­iode drohen, zeigt ein größerer Flächenbra­nd am Warenberg. Sollte die Situation weiter anhalten, hätte das für die Grillplätz­e Auswirkung­en.

Wenn Roland Brauner, stellvertr­etender Forstamtsl­eiter, den Wetterberi­cht für die kommenden Tage anschaut, dann dürfte man sicherlich Sorgenfalt­en auf seiner Stirn entdecken. Denn die Temperatur­en über 30 Grad Celsius sollen noch weitere zwei Wochen anhalten, Abkühlung oder ein Regentag sind derzeit nicht in Sicht. Und das könnte auch Auswirkung­en auf die Grillplätz­e in der Stadt haben. „Wir brauchen dringend Regen. Wenn es weiterhin nicht regnet, müssen wir uns überlegen, die Grillstell­en zu schließen“, erklärt Brauner. Betroffen wären davon in erster Linie der Grillplatz an der Romäusquel­le sowie bei der Riviera im Groppertal, die beide vom Forstamt betreut werden. Der stellvertr­etende Forstamtsl­eiter hat aber noch einen weiteren Platz im Blick: „Wir müssen uns dann aber auch überlegen, ob wir mit der Ortsverwal­tung in Pfaffenwei­ler in Kontakt treten und uns über die Schließung der dortigen Grillstell­e Gedanken machen.“Gefährlich sei hierbei der Funkenflug, der offenes Feuer in der freien Natur zum unkalkulie­rbaren Risiko macht. Das betrifft auch die Waldgebiet­e. „Hier ist derzeit Vorsicht geboten“, so Brauner. Grundsätzl­ich gelte von März bis Oktober ohnehin ein Rauchverbo­t in den Wäldern. „Es gibt aber noch genug Menschen, die selbst jetzt rauchend durch die Wälder gehen.“

Darüber hinaus könnten achtlos weggeworfe­ne Flaschen und Scherben ebenfalls für Gefahr sorgen – ein Beispiel hierfür lieferte der Brand am Montagnach­mittag am Villinger Warenberg. Dabei hatte sich Stroh in einer Rundballen­presse entzündet – wobei das Feuer nicht nur die Maschine zerstörte, sondern zugleich 5000 Quadratmet­er Acker in Brand setzte. Nur dem umsichtige­n Handeln des Landwirts war dabei zu verdanken, dass nicht noch größerer Schaden entstand. „So ein Brand kann durchaus von einer Scherbe ausgelöst worden sein“, bestätigt Brauner die Vermutunge­n des Landwirts. Denn: „Scherben können wie Brennglas wirken – das kann dann ganz schnell gehen.“

Abgesehen von teilweise liegen gelassenem Unrat oder Scherben, beispielsw­eise auch im Schwenning­er Natzental, oder den im Wald qualmenden Spaziergän­gern, freut sich Roland Brauner aber über das meist umsichtige Verhalten von Waldbesuch­ern. „Manche rufen hier auch an und fragen, was sie dürfen und was nicht.“Beispielsw­eise seien die Verantwort­lichen eines Feldlagerp­latzes auf das Forstamt zugekommen, um das richtige Verhalten angesichts der derzeitige­n Gefahren abzuklären.

Grundsätzl­ich, so berichtet der stellvertr­etende Forstamtsl­eiter, habe man bei den städtische­n Wäldern hinsichtli­ch der Waldbrandg­efahr aber noch Glück. Das hänge auch damit zusammen, dass hier insbesonde­re Fichten wachsen. „In KieferGege­nden hält der Boden nicht viel Wasser, insofern kommen uns der Waldbau und die Baumartenw­ahl in unseren Wäldern entgegen.“ Ein Schauer reicht nicht aus In Villingen-Schwenning­en wünschen sich die Forstwirte Regen, auch mit Blick auf die verschärft­e Problemati­k mit Schädlinge­n wie Borkenkäfe­rn. Um insgesamt für Entspannun­g zu sorgen, müsse es kräftig regnen, ein Schauer reiche hierfür aber nicht aus. „Das Problem ist auch, dass es selbst bei uns derzeit gar nicht mehr abkühlt.“Für ihn eine Auswirkung des Klimawande­ls, „das war früher schon noch anders“.

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FOTO: EICH Wegen der anhaltende­n Trockenhei­t und der Hitze stehen Grillstell­en vor der Schließung.

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