Kopfbälle sind für Frauen gefährlicher als für Männer
TAMPA (AFP) - Einen Fußball mit dem Kopf ins Tor zu schießen ist für weibliche Spielerinnen laut einer US-Studie deutlich gefährlicher als für Männer. Bei Untersuchungen fanden Forscher heraus, dass durch Kopfbälle verursachte Gehirnschäden bei Frauen fünfmal stärker sind als bei Männern. Die im Fachblatt „Radiology“veröffentlichte Studie legt nahe, dass geschlechtsspezifische Richtlinien zur Vermeidung von Kopfverletzungen im Fußball notwendig sein könnten.
Die Studie hat Veränderungen im Hirngewebe gemessen und verlässt sich nicht darauf, welche Symptome die Probanden schilderten. Die Forscher untersuchten je 49 männliche und weibliche Fußballer im Alter zwischen 18 und 50 Jahren, die in den zwölf Monaten vor der Untersuchung eine ungefähr gleich hohe Anzahl von Kopfbällen geschossen hatten. Dabei wurde ein spezielles MRT-Verfahren eingesetzt, das die weiße Substanz des Hirns auf die Wasserverteilung im Gewebe hin untersucht.
Die MRT-Bilder zeigten, dass das Volumen beschädigter weißer Hirnsubstanz bei Frauen fünfmal größer war als bei Männern. Bei den weiblichen Spielerinnen waren acht Hirnregionen betroffen, bei Männern nur drei. Auch wenn die Schäden nur gering seien, könnten sie dennoch Vorboten künftiger Hirnschäden sein, die zu einem Rückgang der geistigen Fähigkeiten oder zu Verhaltensänderungen führen könnten.