Siemens zieht es ins Ausland
MÜNCHEN (dpa) - Siemens verlegt bei der nächsten Runde des Konzernumbaus die Führung wichtiger Unternehmensbereiche ins Ausland. Die bisher fünf Sparten werden in drei operative Einheiten für Gas und Energie, smarte Infrastruktur und digitale Industrie aufgeteilt. „Siemens ist gegenwärtig in einer sehr starken Position“, sagte Vorstandschef Joe Kaeser am Donnerstag in München. Die Energiesparte soll ihren Sitz künftig im Zentrum der US-Ölindustrie in Houston haben.
GÖPPINGEN (lsw) - Der Pressenhersteller Schuler übernimmt den italienischen Schmiedelinien-Produzenten Farina Presse. Mit der Akquisition komplettiere Schuler sein Produktportfolio in den Bereichen Schmieden und Einzelhubpressen, teilte der Konzern in Göppingen mit. Zur Kaufsumme sei Stillschweigen vereinbart, hieß es.
Farina erhält laut Mitteilung Zugang zum weltweiten Vertriebsnetz von Schuler. Der im nord-
Apple knackt Börsenwert von einer Billion US-Dollar
RAVENSBURG (ank) - Der iPhoneBauer Apple hat am Donnerstag erstmals die Marke von einer Billion US-Dollar (856 Milliarden Euro) beim Börsenwert übersprungen. Nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen legte der Kurs der Aktien bereits am Mittwoch um mehr als fünf Prozent zu. Anschlusskäufe am Donnerstag zogen die Papiere im Handelsverlauf um weitere 2,5 Prozent auf knapp über 207 US-Dollar nach oben. Basierend auf den mehr als 4,8 Milliarden ausstehenden Apple-Aktien stieg die Marktkapitalisierung auf über eine Billion US-Dollar. Zum Vergleich: Alle 30 im Dax notierten Aktiengesellschaften kommen umgerechnet auf einen Börsenwert von knapp 1,5 Billion US-Dollar.
WhatsApp führt Werbung im Status-Bereich ein
MOUNTAIN VIEW (dpa) - Von 2019 an wird WhatsApp in seiner App Werbung schalten. Das kündigte WhatsApp-Geschäftsführer (COO) Matt Idema an. Die Anzeigen sollen im Status-Bereich geschaltet werden. Mit dem Format hatte WhatsApp auf den Erfolg von Snapchat reagiert: Mit WhatsApp Status kann man Texte, Fotos, Videos und animierte GIFs teilen, die nach 24 Stunden wieder verschwinden. Das Feature wird von 450 Millionen Menschen genutzt. WhatsAppNutzer sollen einstellen können, ob sie Werbung sehen wollen oder nicht. Zu den ersten Unternehmen, die den Dienst WhatsApp Business API in Anspruch nehmen, gehören die Fluggesellschaften KLM und Singapore Airlines, das OnlineReiseportal Booking.com, die Einkaufsplattform Wish und der Fahrdienstleister Uber.
Verschärfter Personalmangel bei Hotels und Gaststätten
STUTTGART (lsw) - Der Personalmangel bei Hotels und Gaststätten hat sich nach Darstellung des baden-württembergischen Branchenverbandes verschärft. „Wir könnten noch mehr Umsatz und bessere Geschäfte machen, wenn wir die notwendigen Leute hätten“, sagte der Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Daniel Ohl. Im Juni waren Ohl zufolge 5691 offene Stellen im Gastgewerbe gemeldet, 390 mehr als im Vorjahresmonat. „Wir gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der offenen Stellen im Hotel- und Gaststättengewerbe deutlich höher ist, da nicht alle zu besetzenden Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet werden“, sagte Ohl. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche sei stark gestiegen. Im Jahr 2010 gab es nach seinen Angaben rund 100 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Baden-Württemberg, 2018 sind es mehr als 130 000. italienischen Suello beheimatete Maschinenbau-Spezialist werde dabei weiter unter seinem eingeführten Markennamen operieren. Schuler könne „von der Flexibilität und den günstigen Kostenstrukturen“von Farina profitieren, erklärte dessen Chef Paolo Civardi.
Das Unternehmen hat den Angaben zufolge 2017 mit 40 Mitarbeitern einen Umsatz von 21 Millionen Euro erzielt. Im Bereich der Automobilindustrie seien bisher vor allem Kunden in Italien, Spanien und Deutschland beliefert worden. Schuler ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer im Bereich der Umformtechnik. Das Unternehmen bietet Pressen, Automationslösungen, Werkzeuge, Prozess-Know-how und Service für die metallverarbeitende Industrie und den Automobilbau. Für 2017 hatte Schuler einen Umsatz von 1,233 Milliarden Euro ausgewiesen. Der Konzern gehört seit 2013 mehrheitlich zur österreichischen Andritz-Gruppe.
EU hat Bedenken bei Verkäufen an Wieland
BRÜSSEL (dpa) - Die EU-Wettbewerbshüter haben Bedenken gegen den geplanten Verkauf von Geschäftsteilen des Kupferkonzerns Aurubis an die Wieland-Werke. Eine Prüfung der Übernahme sei eingeleitet worden, teilte die EUKommission mit. „Der geplante Zusammenschluss würde die beiden größten Anbieter von Kupferwalzprodukten zusammenführen“, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Aurubis hatte Mitte Februar erklärt, mit den familiengeführten Wieland-Werken in Ulm in fortgeschrittenen Verhandlungen über den Verkauf des Segments Flachwalzprodukte zu stehen. Damals hieß es, der Unternehmensbereich komme auf einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro. Er umfasst Fabriken in den USA, den Niederlanden, Finnland und Deutschland. Mitverkauft wird ein 50-Prozent-Anteil an der Schwermetall Halbzeugwerk GmbH&Co KG mit 330 Millionen Euro Umsatz. Unterm Strich würden etwa 1900 Stellen bei Aurubis wegfallen und bei Wieland dazukommen.
Trump will Umweltauflagen für Autos aufweichen
WASHINGTON (dpa) - Die Regierung von US-Präsident Donald Trump macht bei der Aufweichung der Sprit- und Abgasvorschriften für Autos ernst. Das Umweltamt EPA und das Verkehrsministerium stellten am Donnerstag einen Plan vor, der unter Trumps Vorgänger Barack Obama beschlossene Regelverschärfungen aussetzen würde. Für die Autoindustrie geht es um Milliardenkosten. Konkret geht es um Regeln zum Spritverbrauch, die auch für den Abgasausstoß auf US-Straßen entscheidend sind. Die Effizienz-Standards für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge sollen bis 2026 auf dem Niveau von Ende 2020 eingefroren und nicht wie geplant erhöht werden.
Allianz-Rivale Axa baut mehr auf Schaden-Geschäft
PARIS (dpa) - Europas zweitgrößter Versicherer Axa setzt nach einem Gewinnrückgang noch stärker auf das Schaden- und Unfall-Geschäft. Der lukrative Verkauf einer Lebensversicherungstochter an einen Finanzinvestor soll dem AllianzRivalen aus Frankreich eine Milliarde Euro einbringen. Das Geld kann Axa-Chef Thomas Buberl gut gebrauchen, um die 15,3 Milliarden US-Dollar (13,2 Mrd Euro) schwere Übernahme des US-Versicherers XL Group zu stemmen. Im ersten Halbjahr musste Axa ein Gewinnminus hinnehmen. Unterm Strich stand ein Überschuss von 2,8 Milliarden Euro – 14 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn legte um vier Prozent zu.