US-Klimaforscher warnen
Vergangene vier Jahre waren die wärmsten überhaupt
WASHINGTON/STUTTGART (dpa) Nicht nur in Deutschland ächzen Menschen und Tiere unter der anhaltenden Hitze, die gesamte Nordhalbkugel der Erde ist betroffen. Zugleich zeichnet die US-Klimabehörde NOAA in ihrem Jahresbericht 2017 das Bild eines sich weiter aufheizenden Planeten. Die vergangenen vier Jahre waren die wärmsten seit Beginn meteorologischer Aufzeichnungen im späten 19. Jahrhundert. Der über 300 Seiten starke Report, an dem mehr als 500 Forscher aus 65 Ländern mitgearbeitet hatten, verdeutlicht die Klimatrends: So stiegen die Konzentrationen an Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan 2017 auf Rekordwerte.
Und die Hitzewelle hält an. Im Süden Deutschlands erwarten die Meteorologen zum Wochenende erneut bis zu 37 Grad. Die Waldbrandgefahr steigt, vielerorts trocknen Flüsse aus, Sauerstoff in Seen wird knapp, Fische drohen zu verenden.
ROM (epd) - Der Vatikan hat die Ablehnung der Todesstrafe in den Katechismus der katholischen Kirche aufgenommen. „Heute gibt es ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass die Würde der Person auch dann nicht verloren geht, wenn jemand schwerste Verbrechen begangen hat“, heißt es Vatikanangaben vom Donnerstag zufolge in der neuen Fassung des entsprechenden Katechismus-Abschnitts. Es gebe wirksamere Sanktionen, „welche die pflichtgemäße Verteidigung der Bürger garantieren, zugleich aber dem Täter nicht endgültig die Möglichkeit der Besserung nehmen“. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) begrüßte die Änderung.
Der Vatikan teilte weiter mit, die katholische Kirche lehre, dass „die Todesstrafe unzulässig ist, weil sie gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person verstößt“. Gleichzeitig setze sie sich entschieden für deren Abschaffung weltweit ein. Der Katechismus enthält die wichtigsten Glaubenslehren der katholischen Kirche. Der Vizepräsident des EKDKirchenamtes, Thies Gundlach, lobte die Entscheidung des Vatikans. „Jeder Mensch soll die Chance haben, eine Wende zum Besseren zu vollziehen. Das nimmt man ihm mit der Todesstrafe“, sagte Gundlach. Gott sei letztlich derjenige, der Richter über den Menschen sowie das Leben und den Tod sei.
„Deshalb soll der Mensch sich nicht anmaßen, durch ein Todesurteil über sich selbst oder über andere, Gott die Rolle des letztgültigen Richters zu nehmen“, betonte Gundlach. Die EKD lehne daher die Todesstrafe schon lange ab.
In der 1995 unter dem Einfluss der Enzyklika „Evangelium vitae“von Papst Johannes Paul II. veränderten Fassung des Katechismus hieß es noch, dass die Todesstrafe gerechtfertigt sei, wenn es keinen anderen Weg gebe, „um das Leben von Menschen wirksam gegen einen ungerechten Angreifer zu verteidigen“.
Papst Franziskus hatte die Todesstrafe bereits 2015 für unzulässig erklärt. Unabhängig von der Weise, in der sie vollzogen werde, sei sie grausam, unmenschlich und erniedrigend, hatte er damals betont. Darüber hinaus sei sie wegen der Möglichkeit von Justizirrtümern abzulehnen. Vor diesem Hintergrund habe Franziskus dazu aufgerufen, den entsprechenden Passus im Katechismus zu verändern, schreibt der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Luis Ladaria, in einem Brief an die Bischöfe weltweit über den neuen Artikel, den der Papst demnach gebilligt hat.
Historisch gesehen galt der Tod als Strafe in der katholischen Kirche lange als gerechtfertigt, bis es im letzten Jahrhundert zu einem Umdenken kam. Auch Franziskus’ Vorgänger wie Papst Johannes Paul II. und Benedikt XVI. hatten sich immer wieder gegen die Todesstrafe starkgemacht. Jedoch ließen sie den umstrittenen Text im Katechismus nicht ändern.