Kampf gegen Autobahnlärm setzt sich fort
Geisinger Gemeinderat verabschiedet Resolution – Tempolimit und besserer Lärmschutz gefordert
GEISINGEN - Sie hatten sich ordentlich gezofft, die Grünen und die CDU im Land, sich letztlich aber im Streit um ein Tempolimit auf der Autobahn A81 doch noch geeinigt. Um Autobahnrasern ihre Rennen zu vergällen, wird auf der Strecke zwischen Engen und Geisingen die Geschwindigkeitsbeschränkung von 130 Stundenkilometern eingeführt. Und gerade weil dieses, in manchen Augen mit einem recht fadenscheinigen Argument begründete Tempolimit jetzt tatsächlich kommt, meldet sich der Geisinger Gemeinderat zu Wort.
In einer Resolution – sprich: einer mit Forderungen verknüpften Erklärung – setzt das Stadtparlament seinen Kampf für einen deutlich verbesserten Lärmschutz entlang der Autobahn A81 bei Geisingen und Kirchen-Hausen fort. Die Resolution wird allen einschlägigen Stellen, darunter Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und CDU-Landtagsabgeordneter Guido Wolf, übermittelt. Geschwindigkeitsbegrenzung erwünscht In seiner Resolution fordert der Gemeinderat zum Schutz der Einwohner an der Autobahn A81 im Bereich von Geisingen und Kirchen-Hausen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf hundert Stundenkilometer, verbunden mit der Einrichtung von stationären Geschwindigkeitsmeßanlagen im Bereich von Geisingen und Kirchen-Hausen. Ebenfalls gefordert wird eine Überprüfung und bauliche Ertüchtigung der vorhandenen Lärmschutzwände hinsichtlich ihrer Schutzwirkung.
Zudem dringt das Geisinger Stadtparlament auf den Einbau von so genanntem Flüsterasphalt in die Autobahn-Fahrbahnen im Bereich zwischen Geisingen und KirchenHausen. Außerdem drängt das Stadtparlament auf eine Gleichstellung der betroffenen Autobahnanlieger mit Kur- und Erholungsorten. Das besondere Schutzbedürfnis müsse, hält die Resolution fest, für alle betroffenen Einwohner gleichermaßen gelten.
In seiner Resolution führt der Gemeinderat einmal mehr die besonders prekäre Situation vor Augen, der Geisingen und Kirchen-Hausen seit Jahrzehnten ausgesetzt sind. Die Trasse der Bundesautobahn A81 durchschneide das Geisinger Stadtgebiet und verlaufe unmittelbar am Ortsrand des Stadtteils KirchenHausen. „Aufgrund der besonderen topographischen Situation wirken die Schallreflektionen auf die betroffenen Siedlungsgebiete ein.
Die Einwohnerinnen und Einwohner in Geisingen und im Stadtteil Kirchen-Hausen sind von den Lärmemissionen der Autobahn A81 besonders betroffen. Die Lärmbelastung wird durch die Nähe zur Bundesstraße B31/B311 zusätzlich verstärkt", hält die Resolution fest. Verkehrsbelastung nimmt erheblich zu Die Verkehrsbelastung der Autobahn A81 habe in den zurückliegenden Jahren erheblich zugenommen und werde weiter zunehmen. Die vorhandenen Lärmschutzwände aus den 80er-Jahren böten für das heutige und künftige Verkehrsaufkommen keinen ausreichenden Schutz, führt das Schreiben als weiteres Argument an. Zudem benachteiligten die gesetzlichen Vorgaben für den Lärmschutz an Autobahnen die betroffenen Anwohner an den vorhandenen Autobahnstrecken.
Damit spielt die Resolution auf den Umstand an, dass für Neubaustrecken deutlich anspruchsvollere Grenzwerte in Sachen Lärmschutz gelten als für Strecken im Bestand.
„In anderen Bundesländern werden die Anwohner an Autobahnen besser geschützt als in Baden-Württemberg", macht der Gemeinderat in seiner Resolution zudem geltend, allerdings ohne diese Aussage näher zu spezifizieren.