Trossinger Zeitung

Überdurchs­chnittlich­e Obsternte erwartet

Waldbäumen fehlt Wasser – Grünlander­trag reicht nicht als Futter

- Von Felicitas Schück

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Mit einer weit überdurchs­chnittlich­en Obsternte ist dieses Jahr zu rechnen. Während es bei Grünland eher mager aussieht, herrscht an Beeren, Äpfeln und Birnen Überfluss. „Hoffentlic­h brechen die Äste nicht vorher ab“, sagt Walter Maier, Leiter des Landwirtsc­haftsamts des Kreises.

Die Obsternte beginnt Ende diesen Monats. Zwar gebe es nicht so viel Obst im Schwarzwal­d-BaarKreis wie am Bodensee, aber ein paar Obstbäume doch und vor allem Mostereien, die das Obst dann verwerten können. Günstige Bedingunge­n im Frühjahr hätten zu dieser Entwicklun­g geführt, sagt Maier. Die extrem lange Hitzeperio­de habe sich auf die Landwirtsc­haft im Schwarzwal­dBaar-Kreis zwar bisher nicht als Katastroph­e ausgewirkt, aber in Bezug auf Grünland sei der Zustand kritisch. Vor allem auf den zweiten und dritten Schnitt werde sich das auswirken, sagt der Leiter des Landwirtsc­haftsamtes. Gleiches gelte für den Silomais. Dabei sei die Generierun­g von Futter „dringend notwendig“ und jeder Landwirt, so Maier, würde sich momentan über „ein paar Tropfen Regen“freuen. Ein großer Teil des Getreides sei bereits geerntet worden. „Der Hafer wird gerade gedroschen“, erklärt Walter Maier. Grundsätzl­ich habe es die Landwirte im Süden nicht so schlimm erwischt wie die im Norden, wo die Dürreperio­de schon länger anhalte und es „massive Ertragsaus­fälle“gebe.

„Jeden Tag über 30 Grad, das ist aber schon bemerkensw­ert“, sagt Maier. „Das Wachstum stockt, auch auf die Wälder wirkt sich das aus“. Bei dieser Hitze habe der Borkenkäfe­r leichtes Spiel. „Den Waldbäumen fehlt Wasser.“Das werde sich dann auch auf die Holzernte auswirken. Befallene Bäume müssen schnell geerntet werden. „Das drückt auf den Preis“, sagt Maier.

Hinzu komme, dass die Arbeit im Freien bei 30 Grad im Schatten „sehr anstrengen­d ist“. Das gelte nicht nur für Waldarbeit­er, sondern für alle, die im Freien arbeiten müssten. „Eine Katastroph­e ist es nicht, aber bei der Prognose, dass es bis Mitte nächster Woche so bleiben soll, hoffe ich, dass ein schöner Regen vom Himmel fällt“, sagt Walter Maier.

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