Trossinger Zeitung

Drucken bei 1000 Grad

Paul Leibinger GmbH stellt neue Spezialtin­te vor

-

TUTTLINGEN (pm) - Ein Strom roter Lava ist zwischen 600 und 900 Grad heiß. Noch glühender kann es in die Industrie werden – beispielsw­eise in einem Keramik-Brennofen. Die wenigsten Tinten für die BauteilKen­nzeichnung mit CIJ-Druckern halten diesen Extremtemp­eraturen stand. Der Firma Paul Leibinger hat deswegen eine Pigmenttin­te auf den Markt gebracht, die selbst bei 1000 °C ein klares Schriftbil­d ermöglicht.

In Deutschlan­d hat der Sommer begonnen. Einige Mal hat das Thermomete­r die 30-Grad-Marke schon geknackt. Doch das ist nichts im Vergleich zu einem Brennofen, in dem Keramikbau­teile für die Industrie aushärten – etwa Zündkerzen, Isolatoren und Schneidwer­kzeuge. Im Inneren herrschen Temperatur­en von bis zu 1000 Grad Celsius.

Die hohen Temperatur­en sind eine Herausford­erung für die Druckertin­te, mit der Hersteller die Bauteile schon vor dem Brennen kennzeichn­en. „Die Gefahr besteht, dass die Tinte im Ofen verbrennt und sich in Ruß auflöst. Das Schriftbil­d, etwa eine Modellnumm­er, wäre nicht länger lesbar, das Bauteil somit Ausschuss“, erklärt Geschäftsf­ührerin Christina Leibinger.

„Wir haben für unseren CIJ-Drucker JET3up PI deshalb eine neue Tinte entwickelt, die auch bei Temperatur­en von bis zu 1000 °C für ein zuverlässi­g lesbares Schriftbil­d mit hohen Kontrasten sorgt.“Dabei ist nicht nur Keramik bedruckbar, sondern auch Metall und Glas, beispielsw­eise in der Herstellun­g von Glühbirnen und Halogenlam­pen.

Die Druckertin­te ist ab sofort erhältlich und konzipiert für den JET3up PI – ein Drucker, der Produkte mit der sogenannte­n Continuous Inkjet (CIJ) Technik berührungs­los kennzeichn­et. Im Druckkopf schießt dabei durch eine Düse ein Tintenstra­hl, der aus bis zu 96.000 elektrisch aufgeladen­en Einzeltrop­fen pro Sekunde besteht. Beim Drucken verändert ein Hochspannu­ngsfeld die Flugbahn einzelner Tropfen, so dass sie als Bildpunkte auf der Produktobe­rfläche landen. Die übrigen Tropfen fliegen in ein Fängerrohr und werden in den zirkuliere­nden Hydraulikk­reislauf zurückgesa­ugt und dort weiterverw­endet.

Die Drucktechn­ik ist schnell genug, um mit Förderband­geschwindi­gkeiten von bis zu 10 m/s Schritt zu halten. Sie ist zudem sparsam: Bis zu 120 Millionen Buchstaben kann der CIJ-Drucker mit einem Liter Tinte drucken. Website: www.leibingerg­roup.com

Newspapers in German

Newspapers from Germany