Bürgermeister zieht positives Fazit des Besuchs bei der Kultusministerin
In Sachen Lehrermangel ist in Trossingen bereits Verbesserung eingetreten - Löhrschule bleibt Sorgenkind
TROSSINGEN (ls) - Am Freitag sind Bürgermeister Clemens Maier und die Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats zu Kultusministerin Susanne Eisenmann gereist, um über den drohenden massiven Unterrichtsausfall in Trossingen zu berichten. Obwohl es seitens des Landes keine konkrete Zusage auf Verbesserung gab, ist Maier nach dem Besuch positiv gestimmt.
„Ich hatte den Eindruck, dass sie unsere Situation sehr ernst nimmt“, rekapitulierte Maier den Besuch im Gespräch mit unserer Zeitung. „Sie war auch sehr gut informiert, wie es vor Ort in Trossingen aussieht - ich war erstaunt, wieviele Details ihr bekannt sind.“Eisenmann sei bewusst, dass der Kreis Tuttlingen und speziell Trossingen besonders schlecht dastehen und sie habe versichert, dass das Ungleichgewicht durch Lehrer-Umverteilungen behoben werden soll.
Maiers Zuversicht gründet sich aber auch auf der Tatsache, dass sich schon im Vorfeld des Besuchs Erleichterung abgezeichnet hat. Seit er vor rund drei Wochen der Kultusministerin in einem ersten Brief die Lage an den Trossinger Schulen dargelegt hat, „hat sich einiges bewegt“, so Maier.
Vier umgeschulte Gymnasiallehrer werden ab September wohl an die Rosenschule kommen. „Damit blieben rechnerisch noch 15 fehlende Wochenstunden“, so der Bürgermeister. In seinem ersten Brief war er noch von 140 Stunden ausgegangen. Etwas schlechter sehe es an der Friedensschule aus, die jetzt noch 38 fehlende Wochenstunden habe. Vor drei Wochen hatte Maier von rund 120 Stunden geschrieben. Auch hier gebe es einen potenziellen Bewerber, so Maier. Zudem wird die Realschule durch eine Abordnung entlastet - also durch einen an die Schule versetzten Lehrer. Sorgenkind in Trossingen bleibt die Löhrschule. „Der Pflichtunterricht kann halbwegs abgedeckt werden“, so der Bürgermeister, „aber im Ganzta- ges- und Ergänzungsbereich sieht es schlecht aus.“
Einen Notfallplan sieht Clemens Maier darin, dass die Stadt einspringen könnte und bei Unterrichtsausfall zumindest die Betreuung der Schüler bis zum eigentlichen Schulschluss gewährleistet. Dafür fordert die Stadt allerdings finanzielle Hilfe vom Land Baden-Württemberg, was Maier auch der Kultusministerin dargelegt habe. In dieser Hisicht, so Maier, sei aber noch nichts entschieden.