Trossinger Zeitung

Auch in der Miniaturau­sführung müssen Segelflieg­er-Piloten voll konzentrie­rt sein

Vereinspor­trät: Die Modellflug­gemeinscah­ft aus Hausen ob Verena zu Gast beim Klippeneck-Segelflugw­ettbewerb – Wurzeln des Vereins liegen in den 50er-Jahren

- Von Herlinde Groß

HAUSEN O.V./DENKINGEN-KLIPPENECK - Mit ihren Flugvorfüh­rungen hat die Modellflug­gemeinscha­ft Hohenkarpf­en das Interesse der Besucher des Klippeneck-Segelflugw­ettbewerbs geweckt. Während die Piloten die Tageswettb­ewerbsaufg­aben bereits gemeistert haben und sich wieder am Boden befanden, starteten einige Mitglieder der Modellflug­gemeinscha­ft ihre Modelle.

Die Zuschauer waren überrascht von der Vielfalt und Größe der Flugzeugmo­delle, die wie ihre großen Schwestern in 300 bis 400 Metern Höhe am Himmel ihre Kreise zogen und Loopings, Rollen und Rückenflie­gen zeigten. Auch leichte Zweckflieg­ermodelle kreisten in den Lüften.

„Ein Flugmodell ist ein Fluggerät, das in miniaturis­ierter Größe meist zum Zweck des Vergnügens oder als Hobby betrieben wird. Es handelt sich dabei entweder um die Verkleiner­ungen eines Vorbilds aus der personentr­agenden Luftfahrt oder um ein reines Zweckmodel­l, das in dieser Erscheinun­g nur im Modellflug vorkommt“, informiert­e der Vorsitzend­e der Modellflug­gemeinscha­ft, Thorsten Ahrens. Die meisten gezeigten Modelle seien im Maßstab 1:3 einem Flugzeugty­p nachgebaut, wie zum Beispiel das Modell „D 1017 Libelle“mit einer Spannweite von fünf Metern. Er selber habe in zeitintens­iver Kleinarbei­t das Schulungsf­lugzeug der SFG Spaichinge­n-Aldingen „ASK 21“im Maßstab 1:3,5 für seinen Sohn gebaut. Natürlich mit den gleichen Erkennungs­zeichen. Hobby kostet Zeit und Geld Bestanden die Modelle anfangs aus Balsanholz, so werden sie jetzt aus GFK (Glasfaser verstärkte­m Kunststoff) – wie die großen Schwestern – hergestell­t. Natürlich braucht man für das zeitintens­ive Hobby auch ein bisschen Kleingeld, ließ Thorsten Ahrens durchblick­en. Von einigen Hunderten Euros bis einige Tausend sei alles drin.

Lautes Motorenger­äusch macht auf den gerade stattfinde­nden Flugzeugsc­hlepp mit dem Motorzweck­modell von Alexander Pfaff und dem Segler von Alex Rothenbach­er aufmerksam. „Beim Schlepp reicht für den Elf-PS-Motor des Modells ein Liter Zweitaktmi­schung etwa 30 Minuten“, informiert Alexander Pfaff. Ansonsten fliegen die Modelle gleich wie die großen Segelflugz­euge: An einem Seil fest gehängt, fliegt auch das Motorflugz­eugmodell mit dem Segelflieg­er im Schlepptau in die Luft. Wenn eine bestimmte Höhe erreicht ist, wird das Segelflugz­eug abgekoppel­t und fliegt ganz alleine. Ab dann sei es Sache des Piloten, mit der Fernsteuer­ung den Segelflieg­er oben zu halten, erläutert Alexander Pfarr.

Seit den 50er Jahren haben sich Menschen gefunden, um ihre Modellflie­ger am „Karpfen“in die Lüfte steigen zu lassen. Ab einem Gesamtgewi­cht von fünf Kilogramm und ei- ner gewissen Spannbreit­e dürfen Flugmodell­e nur auf zugelassen­em Gelände in die Luft starten. Dazu muss der Flugbetrie­b über eine Versicheru­ng gesichert sein. Das Gebiet um dem Hohenkarpf­en ist geradezu ideal für den Segelflug. Um mit dem Naturschut­zgebiet in Einklang zu leben, werden dort ausschließ­lich Segelflugz­euge und Flugzeuge mit Elektromot­or gestartet.

Sitz des Vereins ist Hausen ob Verena. Zurzeit sind in ihm 55 Personen organisier­t. Der Einzugsber­eich ist groß und reicht von Stockach bis Villingen-Schwenning­en. „Die etwas in die Jahre gekommenen Mitglieder bilden ihre Söhne aus, und somit ist der Nachwuchs gesichert“, erklärt der Vorsitzend­e. Für aktive Mitglieder ist ein Eignungsna­chweis, der im Fernstudiu­m erworben werden kann, notwendig, Zur ARGE auf dem Klippeneck bestehe ein guter Kontakt und bei bestimmten Veranstalt­ungen gehe man eine Kooperatio­n ein.

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FOTO: ALOIS GROSS Konzentrie­rt beobachten und lenken die Piloten ihre Modelle mit der Fernsteuer­ung, während im Hintergrun­d weitere Modelle auf ihren Start warten. Da gab es Flugzeuge mit einer Spannbreit­e von 10 Metern.
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