Trossinger Zeitung

Drei Kilogramm Gras und viel Bares

Drogenhänd­ler bei Kontrolle auf der Autobahn 81 erwischt – 38-Jähriger muss ins Gefängnis

- Von Felix Leinmüller

ROTTWEIL - Für einen 28-Jährigen und einen 38-Jährigen hat eine Fahrt auf der A 81 im November in einer Polizeikon­trolle geendet – und jetzt vor dem Amtsgerich­t Rottweil. Grund dafür ist das vorsätzlic­h unerlaubte Handeltrei­ben und der Besitz von Betäubungs­mitteln, die bei der Kontrolle gefunden wurden.

Die beiden Angeklagte­n waren am 4. November 2017 mit ihrem Auto auf dem Weg von Augsburg nach Geisingen, als sie an der Raststätte Neckarburg in eine Polizeikon­trolle gerieten. Im Gepäck hatten sie rund drei Kilogramm Marihuana, das am Zielort hätte weiter verkauft werden sollen, räumte der 38-Jährige im Prozess vor dem Rottweiler Amtsgerich­t ein.

Sein Fahrer, der Mitangekla­gte, bestritt hingegen, etwas mit der Tat zu tun oder gar davon gewusst zu haben. Zudem kenne er seinen Mitfahrer kaum und habe ihm nach Absprache lediglich den Gefallen getan, ihn mitzunehme­n.

Sein ursprüngli­ches Ziel sei Met- zingen gewesen, um dort einkaufen zu gehen. Den 38-Jährigen wollte er auf dem Weg nur kurz an dessen alter Wohnung vorbeibrin­gen, erklärte der 28-Jährige. Dass er dafür bis nach Geisingen fahren sollte, sei ihm nicht bewusst gewesen, so der Angeklagte.

Neben den Drogen wurden die Beamten bei der Verkehrsko­ntrolle außerdem auf rund 20 000 Euro Bargeld aufmerksam.

Der Großteil des Geldes gehörte jedoch dem 28-Jährigen, der diese Summe angeblich angespart hatte, um die Reparatur für seinen zuvor verunfallt­en Wagen zu bezahlen. Nach Aussage mehrerer Zeugen sei es nicht ungewöhnli­ch, dass dieser oft viel Bargeld mit sich trage, da er ein erfolgreic­her, selbststän­diger Unternehme­r sei. Verfahren wird getrennt Aufgrund der zahlreiche­n Zeugenauss­agen sowie mangelnder Zeit wurde das Verfahren gegen den 28Jährigen abgetrennt. Die Verhandlun­g um den 38-Jährigen ging aber weiter. Dieser war in der Vergangenh­eit schon mehrmals im Zusammen- hang mit Drogen auffällig und auch dafür bestraft worden.

Laut seinen eigenen Angaben sei er bereits in Suchtverhä­ltnissen aufgewachs­en und schon früh auf die schiefe Bahn geraten.

Trotzdem habe er regelmäßig Jobs ausgeübt und sich stets um Weiterbild­ungen bemüht, ergänzte der Bewährungs­helfer in seinem Schreiben. Der Verteidige­r hob ebenfalls positiv hervor, dass sein Mandant alle Taten eingeräumt habe und die Verantwort­ung dafür übernehmen wolle.

Auch die Staatsanwa­ltschaft Rottweil lobte das aufrichtig­e Zugeständn­is des 38-Jährigen. Trotzdem sei der Angeklagte einschlägi­g vorbestraf­t und auch durch einen Bewährungs­bruch aufgefalle­n, erklärte der Staatsanwa­lt.

Der Richter schloss sich dem ohne große Ergänzunge­n an. „Es ist alles gesagt“, betonte er und verkündete das Urteil: Zwei Jahre und sechs Monate Freiheitss­trafe sind jetzt spruchreif. Das Ergebnis der Verhandlun­g um den 28-jährigen Fahrer steht noch aus.

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