20 000 unnötige Todesfälle
Aktionsbündnis fordert Offensive zur Patientensicherheit
BERLIN (KNA) - Angesichts von offenbar bis zu 800 000 vermeidbaren medizinischen Komplikationen pro Jahr hat das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) eine neue Offensive im Gesundheitswesen verlangt. Nach dem am Donnerstag in Berlin vorgestellten „APS-Weißbuch Patientensicherheit“reichen sie von Druckgeschwüren über Fehldiagnosen bis zu schweren Infektionen. Es komme geschätzt zu 20 000 vermeidbaren Todesfällen, etwa durch Krankenhauskeime, erläuterte der für die Studie verantwortliche Gesundheitswissenschaftler Matthias Schrappe.
Als Hauptursachen für vermeidbare Komplikationen nannte Schrappe mangelnde Koordination und Informationsweitergabe, Versagen von Teams sowie fehlende Vorbildfunktion der Führung. Nur drei Prozent aller Patienten, die von Fehlbehandlungen ausgingen, reichten Klage ein, sagte APS-Chefin Hedwig FrançoisKettner.
ISTANBUL (dpa) - Angesichts der massiven Währungsturbulenzen hofft die Türkei auf das Engagement finanzstarker Investoren. Vier Tage nachdem die türkische Landeswährung Lira wegen des Streits mit den USA auf historische Tiefstände gefallen war, sprach Finanzminister Berat Albayrak am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Tausenden ausländischen Investoren. Am Morgen war die Rede von rund 4000 Teilnehmern aus Europa, den USA und dem Nahen Osten gewesen.
Die US-Regierung hat Ankara derweil mit weiteren Sanktionen gedroht, sollte der in der Türkei festgehaltene US-Pastor Andrew Brunson nicht schnell freigelassen werden. Die USA seien zu weiteren Strafmaßnahmen bereit, teilte Finanzminister Steven Mnuchin am Donnerstag in Washington mit.
Der türkische Finanzminister Albayrak telefonierte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu auch mit seinem deutschen Kollegen Olaf Scholz. Scholz habe betont, dass eine starke türkische Wirtschaft wichtig für Deutschland und Europa sei. Die französische Regierung bestätigte ebenfalls ein Telefongespräch Erdogans mit Präsident Emmanuel Macron.