Sogar der Pfarrer gerät unter Verdacht
Kinder spielen im Theaterstück eine Episode aus der Frittlinger Geschichte
FRITTLINGEN - Seit ein paar Jahren beteiligt sich Jürgen Betting, der Laienvorsitzende der katholischen Kirchengemeinde, am Kinderferienprogramm, indem er mit Kindern ein kleines Theaterstück einübt, das dann am 14. August, dem Patroziniumsfest St. Hippolyt und Kassian, aufgeführt wird. Jürgen Betting schreibt diese Stücke immer selbst und sucht sich ein Ereignis aus der Vergangenheit der Frittlinger Pfarr- gemeinde für den Inhalt aus.
Rainer Zepf unterstützt ihn bei seinen Theateraufführungen. Dieses Jahr hatte er mit „Des war a Feuer“, den Brand der Pfarrscheuer zum Inhalt. Die alte, sanierungsbedürftige Pfarrscheuer fiel in der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember 1932 einem Brand zum Opfer, der von einem Brandstifter gelegt wurde. Die spannende Geschichte, wie man schließlich diesem Brandstifter, der mehrere Brände gelegt hatte, auf die Spur kam, schildert Ulrich Fiedler ausführlich in dem Buch „Von der Pfarrscheuer zum Dorfgemeinschaftshaus“. Oberkommissar prüft Alibis Wie damals, wurden im Theaterstück nach dem Brand verschiedene Leute verdächtigt, wie der Mesner, der Feuerwehrkommandant, die Pfarrhaushälterin oder gar der Pfarrer. Der herbeigerufene Oberkommissar prüft die Alibis der Verdächtigen und bekommt schließlich vom Sohn des Mesners ein Geständnis.
In Wirklichkeit war der Sohn des damaligen Mesners, der geistig zurückgeblieben war, durch Fußspuren überführt worden. Er schnappte Stammtischparolen wie „Wozu brauchen wir eine Pfarrscheuer?“oder „Das alte Haus gehört weg“auf und wollte mit dem Brand eine Heldentat vollbringen. Die sechs Kinder be-