Bergsteiger klettern in der Schweiz
Trossinger DAV-Gruppe bezwingt schneebedeckte Gipfel im Kanton Wallis
Trossinger DAV-Gruppe bezwingt schneebedeckte Gipfel im Kanton Wallis.
TROSSINGEN (pm) - Während in Trossingen Hochsommer herrscht, stapfen die Bergsteiger durch den Schnee: Zu einer spannenden Klettertour hat sich vor Kurzem die Bergsteigergruppe Trossingen des DAV Sektion Oberer Neckar aufgemacht. Ziel der Reise war das Monte RosaGebiet im schweizer Kanton Wallis.
Die erste Herausforderung ließ bei der Ankunft nicht lange auf sich warten und hatte erstmal gar nichts mit Bergsteigen zu tun: Die Parkplatzsuche gestaltete sich etwas schwierig, da in Italien ein Feiertag war. Letztendlich konnte Tourenführer Wolfgang Rebhan mit fünf Kameraden von St. Jacques Val d`Ayas (rund 1750 Meter) losmarschieren. Tagesziel war die auf einem Felsvorsprung direkt am Gletscher schön gelegene Hütte Rifugio Guide della Val d`Ayas auf 3420 Metern Höhe, die nach etwas mehr als fünf Stunden auch erreicht wurde. So konnten sich die Bergsteiger bei einem guten Abendessen auf den folgenden Tag vorbereiten.
Dieser begann um 4.30 Uhr mit dem Frühstück, sodass die Trossinger Bergsteiger bei Dunkelheit um kurz nach 5 Uhr abmarschierten. Bereits 20 Meter hinter der Hütte wurden Steigeisen angelegt und Seilschaften gebildet. Es ging den Gletscher hinauf. Anschließend folgte eine teilweise gesicherte, ausgesetzte Felskletterei, an deren Ende sich eine Madonnen-Statue befand. Dies stellte aber noch nicht den Gipfel dar, der, über einen Schneegrat zu erreichen, 100 Meter oberhalb wartete.
Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Bergsteiger die Aussicht vom Pollux auf 4092 Metern genießen. Nach kurzer Rast folgte der Abstieg an der Madonna vorbei zum Felseinstieg zurück, dem Castor entgegen.
Mit der Zeit wurde der Gletscher immer steiler, sodass von Stöcken auf Pickel und später auf seilfreies Gehen umgestiegen wurde. Kurz vor Erreichen des Sattels auf rund 4.150 Metern Höhe überwanden die Bergsteiger einen Gletscherabbruch mit einem Fixseil. Es folgte ein kurzer Schneegrat auf den Gipfel in 4228 Metern Höhe - und der verdienten Rast. Der herrliche Ausblick ließ die Strapazen schnell vergessen. Nach der Rast wurde die Castorüberschreitung auf dem schönen und langen Schneegrat seilfrei fortgesetzt, bevor die Bergsteiger die Hütte Rifugio Quintion Sella auf 3585 Metern über den Gletscher erreichten.
Somit stand für den nächsten Tag nur noch der Abstieg über den direkt an der Hütte beginnenden gesicherten und schönen Gratsteig zum Auto bevor, der rund vier 4 Stunden dauerte. Alle waren sich einig, so eine schöne Tour gerne wieder in Angriff nehmen zu wollen.