Freiluft-Theater geht in Bad Dürrheim auf die Bühne
Von Freitag bis Sonntag gibt es „Don Quijote“und „Das Sams“zu sehen
(sbo) - Dulcinea, Rosinante und Sancho Panza – sie alle sind Weggefährten von Don Quijote, Miguel Cervantes Ritter von der traurigen Gestalt. Ritterlich, aber weniger traurig ist die Bearbeitung des Stücks, welches das Regionentheater aus dem Schwarzen Wald am Salinensee zeigt. Für das Kinder-Publikum gibt es „Das Sams“. „Don Quijote“wird am 24. und 25. August, jeweils 20 Uhr aufgeführt, „Das Sams“am 26. August um 15 Uhr.
Andreas Jendrusch, Chef und Gründer des Regionentheaters, freut sich auf den Termin, es ist von Freitag bis Sonntag das fünfte Sommertheater am Salinensee. Er selbst wird auch mitspielen, in der Kinderinszenierung von „Das Sams – eine Woche voller Samstage“tritt er als Herr Taschenbier auf.
Don Quijote wird in einer Rahmenhandlung inszeniert, die der heutigen Zeit entspricht. Junge Manager sind bei einem TeambuildingSeminar, und sie müssen sich die Requisiten erarbeiten, um das Stück aufzuführen. Jendrusch verspricht: Es kommt dabei zu skurrilen Szenen. Das Stück hat er selbst für seine Gruppe bearbeitet. Etwa zwei Stunden Spielzeit wird Cervantes Stück um den Ritter, der gegen Windmühlen kämpft, dauern, zuzüglich einer Pause.
Schon mehrmals gespielt wurde das Familientheater um das Sams, das sich den Herrn Taschenbier als neuen Vater aussucht.
Bad Dürrheim ist neben dem Heimatort Simmersfeld die zweite Hauptspielstätte für das Regionentheater aus dem Schwarzen Wald. Andreas Jendrusch zeigt sich auch sehr glücklich, mit der Kur und Bäder einen verlässlichen Partner für die Aufführungen gefunden zu haben. Als man für das Sommertheater vor fünf Jahren einen Platz suchte, besichtigte man den Hindenburgpark wie auch den Kurpark, die Wahl fiel auf die ehemalige Liegewiese am Salinensee vor der Seebühne.
Aktuell umfasst das Ensemble etwa 30 Schauspieler, im Repertoire sind 16 Inszenierungen. Diese reichen von gesellschaftskritischen Stücken bis hin zu leichten Komödien. Hier werde auch geschaut und ausprobiert, was für das Publikum in Bad Dürrheim passe und gut funktioniere. Bekannte Stücke würden immer gehen, sobald der Autor unbekannt oder das Stück etwas kritisch und schwer werde, sei es schwieriger, das Publikum dafür zu begeistern.
In der Herbstspielzeit wird die Gruppe mehrmals in Bad Dürrheim zu Gast sein. Auf die Bühne kommen mit Faust, Loriot und Heinz Erhardt bewährte Inszenierungen mit dem Kinderstück „Zottelkralle“und dem Werk Kunst zwei neue Schauspiele. Insgesamt verspricht Jendrusch fünf neue Theaterstücke für die kommende Saison. Insgesamt werde man etwa zwei Mal im Monat in Bad Dürrheim auftreten, so Jendrusch.
Der Leiter des Theaters kommt eigentlich aus dem Schauspielfach, hat sich jedoch im Lauf seines Berufslebens immer mehr mit Regie befasst. Als er Vater wurde, stand er damals vor der Entscheidung, ob er weiter auf Tournee gehen will, oder seinen Traum vom eigenen Ensemble verwirklicht. Er entschied sich für diesen Weg. Die Schauspieler seien ansonsten anderweitig engagiert. So habe ein Ensemblemitglied beispielsweise in Kürze ein Engagement auf einem Kreuzfahrtschiff.