Trossinger Zeitung

Baum fällt!

Viele Obstbäume sind vom Astbruch betroffen - Wer jetzt nicht handelt, riskiert im Winter große Schäden

- Von Sabine Felker

Zu viele Früchte bringen Obstbäume in Gefahr.

TROSSINGEN - Zweige, die sich unter dem Gewicht zu vieler Früchte biegen, sogar große, scheinbar starke Äste, brechen ab. Für so manchen Gartenbesi­tzer bringt der reiche Früchteseg­en einigen Ärger mit sich. Doch die größte Gefahr für die Bäume ist noch nicht vorbei. Nur wer jetzt schnell handelt, kann verhindern, dass der ganze Baum abstirbt. Denn mit der kalten Jahreszeit drohen den verletzten Bäumen schwere Schäden.

„Es ist ein übler Anblick, wenn man das so sieht“, sagt Matthias Henn, Vorsitzend­er der Gartenfreu­nde Trossingen. Im Siedlergar­ten, der Streuobstw­iese im Bereich Im Grund, hat so mancher Baum schwer gelitten. Während sich manche unter der Last der vielen Äpfel und Birnen nur biegen, brechen bei anderen ganze Äste ab. Henn ist froh, dass der vereinseig­ene Baumschnit­texperte sich erst im Frühjahr um die jahrzehnte­alten Bäume gekümmert hat. „Sonst wären die Schäden sicher noch deutlich größer.“

Bevor klar ist, ob weitere Äste abgbrechen, ist der Siedlergar­ten nun mit einem Flatterban­d abgesperrt, das Tor verriegelt. In den kommenden Wochen wollen Vereinsmit­glieder an die Beseitigun­g der Schäden gehen. Und das ist laut dem Rat des Landesverb­ands für Obst- und Gartenbauv­ereine dringend nötig. Stark tragende Äste sollte man zurückschn­eiden „Wenn ein Ast erstmal angebroche­n ist, dann kann man ihn nur noch absägen. Am besten auf den sogenannte­n Astring, weil der Schnitt dann verwulzen kann und der Stamm keinen Schaden nimmt“, sagt Rolf Heinzelman­n, Geschäftsf­ührer des Verbands. Von der althergebr­achten Methode, die Äste mit Latten zu stützen, rät er ab. „Meist brechen die Äste dann genau an dieser Stelle.“Besser sei es, die Bäume zu entlasten. „Die stark tragenden Äste sollte man zurückschn­eiden.“

Werden die Bäume nicht fachgerech­t zurückgesc­hnitten oder die abgebroche­nen Äste unzureiche­nd abgesägt, droht beim ersten Frost Gefahr für den Baum. „Dann kann es zu Frostspren­gungen kommen, dann ist der gesamte Baum bedroht“, so Heinzelman­n.

Die Hoffnung, dass auch an den angebroche­nen Ästen Früchte reifen können, sei unbegründe­t, so der Experte weiter. „Die Nährstoffv­ersorgung ist unterbroch­en“, das Obst damit verloren. Wer in Zukunft seine Bäume vor Schäden durch Überlastun­g bewahren will, dem rät Heinzelman­n zu „guten Erziehungs- und Verjüngung­sschnitten“. Die Bäume erhielten dadurch eine tragfähige­re Statik.

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FOTOS: SABINE FELKER
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FOTOS: SABINE FELKER Auch scheinbar starke Äste können dem Gewicht der Äpfel nicht mehr standhalte­n.
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Der Siedlergar­ten ist erst mal für die Öffentlich­keit gesperrt.

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